Der Luca ist ein Auto aus Abfall
21.10.2020, 11:00 UhrEine blütenweiße Ökobilanz können auch Elektroautos nicht aufweisen. Das liegt unter anderem daran, dass schon bei der Produktion verhältnismäßig viel CO2 emittiert wird. Ob und wie das auch anders geht, wollen Studierende der Technischen Universität Eindhoven aufzeigen. Sie haben den Luca entwickelt – einen Zweisitzer, der weitgehend aus recycelten Abfallprodukten und Naturfasern besteht.
Mini-Flitzer aus Öko-Materialien
Zur Verwendung gelangt dabei aus dem Meer gefischter Plastikmüll, er wird zusammen mit Flachs zu einem Verbundwerkstoff für das Chassis verarbeitet. Daneben ist auch Recycling-Aluminium Bestandteil der Öko-Bauweise. Die Karosserie selbst besteht aus einem Kunststoff namens ABS, der aus Papier, Bio-Abfall und Haushaltsmüll gewonnen wird, dahinter steckt eine Technologie des israelischen Start-ups UBQ. Die Sitze wiederum sind mit Pferdehaar und Kokosfasern ausgepolstert.
Head-up-Display an Bord
Im Sinne der Nachhaltigkeit bleiben die heute obligatorischen Bildschirme im Großformat außen vor, viele Funktionen laufen stattdessen über das Smartphone. Wichtige Fahrinformationen werden aber auf einem modernen Head-up-Display angezeigt. Und bei der gelben Karosseriefarbe handelt es sich nicht um Lack, sondern um eine rückstandsfrei zu entfernende Folierung.
220 Kilometer Reichweite
Den Antrieb des 420 kg leichtgewichtigen Luca übernehmen zwei Radnabenmotoren mit 15 kW/20 PS, die mit 60 kg ebenfalls wenig wiegende und austauschbare Batterie ermöglicht eine elektrische Reichweite von 220 Kilometern. Eine Straßenzulassung hat das Abfall-Auto indes noch nicht.
Ulla Ellmer