Eine Schönheit auf Rädern

2.12.2017, 19:06 Uhr
Eine Schönheit auf Rädern

© Hersteller

Der CLS ist geschickt zwischen dem Bauteilespender E-Klasse und der S-Klasse positioniert. Mit 4,99 Metern Länge ein wenig voluminöser als die E-Klasse, versehen mit einer leicht sportlich angehauchten, aber eleganten, ja, schönen Coupé-Linie, viertürig und neuerdings auch fünfsitzig. Mehr noch: Weil die Praktikabilität nicht unter der Linienführung leiden soll ist der CLS auf Wunsch auch mit umklappbaren Rücksitzlehnen zur Kofferraumvergrößerung (minimal 520 Liter) versehen. Und ja, es stimmt, auch mit Anhängerkupplung ist er lieferbar. Weniger, damit die geneigte Kundschaft das Motorboot hinterherziehen, sondern, so Lutz Regelmann, Produktmanager der Baureihe, "mit dem Heck-Fahrradträger auf Tour gehen kann".

Anleihen bei der S-Klasse

Bei der S-Klasse nimmt der auf der Autoshow von Los Angeles präsentierte CLS Anleihen in Sachen einiger Luxusausstattungen, da-zu bei technischen Helfern, die da in großer Zahl vorhanden sind und sowohl bei der Sicherheit als auch beim Komfort ihre Wirkung entfalten.

Gekauft wird das Modell freilich vor allem des guten Aussehens wegen. "Die sportlich-elegante Linienführung", weiß Michael Kelz, Chef-Ingenieur für dieses Modell, "wirkt großen Reiz aus". Kelz musste das, was Designchef Gordon Wagener hingezaubert hat, technisch umsetzen. So soll sich der neue CLS nunmehr etwas sportlicher abgestimmt präsentieren. Das passt denn auch zu der jetzt aggressiver, ja fast böse wirkenden Front mit der Haifisch-Nase, ein Kontrapunkt zu der sonst so schön geglätteten Karosserie. Sicken und Kanten vergangener Modelle mit dem Stern sind verschwunden, das Heck - bei Beobachtern nicht unumstritten - gerundet. So, wie der CLS jetzt dasteht, soll er Vorbild sein für die künftige Designlinie des Hauses.

Von Massage bis Beduftung

Das Cockpit mit dem großen Media-Monitor und den mehrfarbig beleuchtbaren Luftaustrittsdüsen, die Komfortsysteme mit Massage bis Beduftung, die vielen elektronischen Helfer fürs Lenken, Bremsen, Ausweichen, Spur- und Abstandhalten - das alles lässt die Annäherung zur S-Klasse erkennen. Wer eher zu komfortabler denn zu sportlicher Fahrwerksabstimmung neigt, kann sich gegen Aufpreis mittels Body Control oder gar Luftfederung den entsprechenden Sänftencharakter erkaufen.

Mit Preisen und technischen Daten, vor allem Fahrwerten, geizt Mercedes-Benz noch ein wenig, aber die Eckwerte stehen fest. So wird das (vorläufige) Top-Modell, der CLS 450 4matic, über einen 367 PS starken Sechszylinder verfügen, der zusätzliche Kraft (22 PS) über ein 48-Volt-Mild-Hybridsystem aktivieren kann. Dieser Generator hilft beim Fahren (Beschleunigung) und Sparen (Normverbrauch 7,5 l S je 100 km).

Eine Schönheit auf Rädern

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Noch genügsamer geben sich die beiden ebenfalls allradgetriebenen Diesel. Zunächst große Maschinen, ehe Kleineres nachfolgt: 286 bzw. 340 PS liegen beim 350d und 400d an, wobei letzterer mit 700 Nm an maximalem Drehmoment als wahres Prachtexemplar einzustufen ist - und mit 5,6 l/D pro 100 km nicht mehr verbraucht als das etwas schwächere Pendant. Ach ja: optimal abgasgereinigt sind alle Neuen dazu.

Eine Schönheit auf Rädern

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Achtzylinder soll es, was ein kleine Gruppe von Auto-Posern bedauern dürfte, nicht mehr geben. Oder doch, in Form eines AMG-Modells? Mercedes-Mann Kelz verneint, aber wer weiß, ob da nicht Nebelkerzen geworfen werden. Ein starker AMG (spekuliert wird über Leistungen von über 400 bis 700 PS) scheint jedenfalls beschlossene Sache zu sein.

Aus für den Shooting Brake

Und wo bleibt der Shooting Brake, die sportliche Kombiversion? Kurz gesagt: Auf der Strecke. Denn diese Variante wurde aus dem Programm gestrichen. Die Nachfrage war wohl zu gering und wird mehr Raum benötigt, dann steht, so sagen es die Produktverantwortlichen Kelz und Regelmann, "die entsprechende E-Klasse mit ihrem größeren Raumangebot parat".

wpr

Mercedes CLS in Kürze:

Wann er kommt: März 2018

Wen er ins Visier nimmt: Audi A7, BMW 6er-Reihe, Porsche Panamera

Was ihn antreibt: Vorerst Benziner und Diesel zwischen 286 und 367 PS, Schwächeres wird nachgeliefert

Was er kostet: ab ca. 70.000 Euro

Was noch folgt: Kleinere Motorisierungen, so etwa der 250d für ca. 55.000 Euro; später wahrscheinlich eine leistungsstarke AMG-Variante

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