Ferrari SF90 Stradale: Elektrisch extrem

1.6.2019, 20:15 Uhr
Ferrari SF90 Stradale: Elektrisch extrem

© Hersteller

Ein Ferrari mit Ladekabel? 2020 kommt es tatsächlich soweit: Dann stürmt der SF90 Stradale auf die Straßen. Kein Vollelektriker, aber zumindest in Teilzeit von Strom gespeist. Die Flunder aus Maranello markiert den ersten Plug-in-Hybrid in der Geschichte des "Cavallino Rampante", und gleichzeitig den leistungsstärksten Feger in der an Superlativen nicht eben armen Firmenhistorie.

Als "in jeder Hinsicht extrem" bewerben die Italiener denn auch den SF90 Stradale, dessen Name auf den 90. Jahrestag der Gründung der Scuderia Ferrari verweist. Wenn schon Plug-in-Hybrid, dann richtig: Unter einer vierstelligen PS-Zahl macht es der Supersportwagen nicht. Gleich vier Motoren entwickeln insgesamt 730 kW (1000 PS): 575 kW (780 PS) steuert der Vierliter-V8-Turbo bei - laut Ferrari ist das die höchste Leistung, die jemals ein Achtzylinder in der Firmengeschichte erreicht hat.

Ferrari SF90 Stradale: Elektrisch extrem

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Erster Ferrari mit Allradantrieb

Die restlichen 156 kW (220 PS) liefern drei Elektromotoren an. Einer ist wie in der Formel 1 zwischen dem Verbrennungsmotor und dem Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe an der Hinterachse installiert, die beiden anderen sitzen an der Vorderachse. Das sorgt für ein weiteres Novum: Der SF90 ist der erste Ferrari mit Allradantrieb.

Atemberaubend fallen die Fahrleistungen aus: In 2,5 Sekunden tobt der mit einem Leistungsgewicht von 1,57 kg/PS ausgestattete SF90 Stradale von 0 auf 100 km/h, die 200 km/h pulverisiert er binnen 6,7 Sekunden und wenn er darf, wie er kann, fegt er mit 340 Sachen über die Piste.

War da nicht noch was? Ach ja, das elektrische Fahren: Putzige 25 Kilometer kann der Pendler im Ferrari stromern.

Ferrari SF90 Stradale: Elektrisch extrem

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Auch im Cockpit zeigt sich der SF90 von der topmodernen Seite: Es gibt ein Head-up-Display und ein volldigitales Instrumentarium, ein neuartiger, gewölbter 16-Zoll-HD-Bildschirm visualisiert die Informationen, der Motorstart erfolgt via Zündtaste und das Lenkrad verfügt neben einer Reihe von haptischen Tasten auch über ein Touchpad, so dass der Fahrer die meisten Details übers Volant steuern kann.

Extrasportlicher "Assetto Fiorano"

Neben der Standardversion können Kunden eine (noch) stärker versportlichte Variante erwählen. Der "Assetto Fiorano" renommiert mit speziellen Multimatic-Stoßdämpfer aus dem Rennsport, außerdem leistet er sich spezielle Reifen, extraleichte Werkstoffe wie Karbon oder Titan und einen Karbonfaser-Heckspoiler, der bei 250 km/h satte 390 kg Anpressdruck erzeugt.

Über Preise fürs neue Topmodell spricht man in Maranello noch nicht. Dass es auch hier ins Extreme geht, ist freilich sicher - unter einer stattlichen sechsstelligen Summe wird nichts zu machen sein.

ule

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