Goodbye Yeti, Welcome Karoq

23.5.2017, 10:35 Uhr
Goodbye Yeti, Welcome Karoq

© Hersteller

So manchem mag der Name Karoq Rätsel aufgeben. Doch er ist Teil eines Systems, einer neuen Nomenklatur für die sportlichen Geländewagen der Marke Skoda. Und so wie die Bezeichnung des bereits am Markt befindlichen, großen Kodiaq hat auch der Karoq seinen Ursprung in Alaska, bedeutet in etwa "Autopfeil". Andere lesen den Begriff "Auto und Felsen" (Car-Rock) heraus. Klar ist auf jeden Fall: Die Skoda-SUV tragen im Namen ein "K" am Anfang und ein "q" am Ende. Da darf man gespannt sein, wie sich das später erscheinende, kleinere SUV nennen wird.

Der Karoq dient auch als Kleintransporter

Im Vergleich zum Yeti hat der Neue deutlich an Länge zugelegt, wuchs von 4,22 auf 4,38 Meter. Mit 1,61 m geriet er aber etwas flacher, mit 1,84 m etwas breiter. Das sorgt einerseits für einen stämmigen Auftritt, auch für sehr gutes Platzangebot. Selbst im Fond findet man sich gut untergebracht. Und auch Transport-Raum gibt es reichlich. Je nach Sitzkonfiguration (Standard oder Vario-Flex) fasst der Neue bis zu 588 Liter bzw. 1810 Liter. Letzteres dann, wenn man die Vario-Flex-Sitze demontiert, was den Karoq zum Kleintransporter macht. Nicht ganz so optimal: Mit variabler Konfiguration ergibt sich bei montierten, aber umgelegten Rücksitzen eine Stufe im Ladeboden.

Goodbye Yeti, Welcome Karoq

© Hersteller

Im Vergleich zum Vorgänger hat der Karoq bezüglich Innenraumanmutung und Materialqualität einen großen Sprung nach vorne gemacht. Zum Ausdruck kommt dies auch mittels des (2018 lieferbaren, aufpreispflichtigen) digitalen Instrumentenbords, wie man es schon von VW oder Audi unter anderem als Active Info Display kennt. Obendrein verbindet sich das Infotainment des Karoq via Internet nun optimal mit der Außenwelt, kann aber auch einen internen LTE-Hotspot setzen, um die Gerätschaften der Insassen an- und einzubinden. Gleich groß erscheint der Fortschritt bei den Assistenzsystemen, mit denen der neue Skoda reichlich gesegnet ist.

Dominanz der Diesel

Der Blick auf die Motorisierungsmöglichkeiten überrascht, denn die Mehrzahl der Maschinen arbeitet - angesichts der derzeitigen Diskussionen etwas erstaunlich - nach dem Dieselprinzip. 1,6 TDI (115 PS), 2,0 TDI (150 PS), 2,0 TDI (190 PS) lauten die Rahmendaten. Die im Sinne der Euro6-Norm gereinigten Maschinen punkten freilich mit hohen Drehmomenten (200, 340, 400 Nm) und geringen Verbrauchswerten (4,4 bis 5,3 l/100 km). Die beiden Benziner (1,0 l-Dreizylinder mit 115 bzw. 1,5-l-Vierzylinder mit 150 PS) begnügen sich laut Papierform mit 5,1 bis 5,3 l Super, bei der Allradvariante sind es 5,7 l.

Die Fahrleistungen weisen gute, klassenübliche Werte auf. In der Spitze schafft die Karoq-Truppe 187 bis 211 km/h, bei den 0-100-km/h-Beschleunigungswerten bleibt die Stoppuhr je nach Motorisierung bei 7,8 bis 10,7 sec stehen. DSG-Automatik ist bei den Allradversionen von Haus aus vorhanden, bei den anderen gegen Aufpreis lieferbar.

Goodbye Yeti, Welcome Karoq

© Hersteller

Preise ab 20.990 Euro

Recht wenig Informationen gibt es derzeit noch bezüglich der Ausstattungen, was auch damit zu tun hat, dass Skoda bislang keine Preisliste vorgelegt hat. Klar ist aber, dass alle Motoren über Start-Stopp-Automatik verfügen, ab Ambition-Ausstattung Voll-LED-Scheinwerfer zum Einsatz kommen und auf Wunsch diverse Fahr-Modi (Normal, Sport, Eco, Individual, Snow) geschaltet werden können. Mehr dazu wird man aber rechtzeitig vor Marktstart (Spätherbst 2017) erfahren. Zumindest eine Hausnummer gibt es zum Preis bereits jetzt: Der Yeti-Nachfolger dürfte bei 20.990 Euro starten. Vom Band läuft er übrigens in der Fabrik (Kvasiny), in der auch das Schwestermodell Seat Ateca hergestellt wird. Befürchtungen, dass es ähnlich wie beim ”Spanier“ zu langen Lieferfristen kommen könnte, zerstreut Produktionsvorstand Michael Oeljeklaus im Gespräch mit kicker online: "Wir haben für größere Kapazitäten in Kvasiny gesorgt und werden den Wagen zusätzlich auch in Mlada Boleslav bauen". So dürfte sich zumindest bis Frühjahr 2018 die Liefersituation deutlich entspannen und der erwartete Run auf dieses Fahrzeug allenfalls kurzfristige Lieferengpässe zur Folge haben.

wpr

Skoda Karoq in Kürze:

Wann er kommt: Oktober/November 2017

Wen er ins Visier nimmt: Vor allem das Schwestermodell Seat Ateca, Hauptgegner aber dürfte der Nissan Qasqhai sein, daneben aber auch Modelle wie Renault Kadjar und Kia Sportage.

Was er leistet: Die Bandbreite reicht von 115 bis 190 PS.

Was er kostet: Basispreis vermutlich 20990 Euro.

Was noch folgt: Möglicherweise ein Benziner mit 180 PS, dazu später bessere Ausstattungsversionen. Ob es je ein Karoq-Coupé-Derivat geben wird, ist ungewiss.

 

Keine Kommentare