Hyundai i10 N-Line: Mini-GTI aus Korea

10.8.2020, 15:55 Uhr
Hyundai i10 N-Line: Mini-GTI aus Korea

© Hersteller

Ganz schön knackig, dieser Knirps: Als einziger im i10-Portfolio tritt der N Line mit einem turbogeladenen Einliter-Dreizylinder an, der 74 kW/100 PS leistet.

Dank des speziell abgestimmten Fahrwerks liegt der kleine Sportler selbst in haarigen Kurven satt auf der Straße. Dabei bringt er die Kraft über die Vorderräder auf den Boden, ohne nervös zu wirken. Beim agilen Ritt über abgelegene Landstraßen hilft ihm die direkt und exakt ansprechende Lenkung.

Unter den Schnellen seiner Zunft

Die fünf Gänge wählt der Fahrer über einen sauber abgestuften Handschalter. Energisch marschiert der stärkste i10 los, die 100 km/h-Marke wird bereits im zweiten Gang in nur gut zehn Sekunden überschritten. Bei Tempo 185 ist laut Werksangabe Schluss mit der Performance, aber da tummelt sich der Kraftzwerg schon unter den ganz Schnellen seiner Zunft.

Hyundai i10 N-Line: Mini-GTI aus Korea

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Das Einliter-Motörchen überzeugt nicht nur durch Drehfreudigkeit, sondern gibt sich auch recht sparsam. Kombiniert werden in der neuen (WLTP-) Norm 5,4 Liter auf 100 Kilometer angegeben, entsprechend 123 g/km CO2. Wer den Dreizylinder nicht so häufig fordert, kommt mit diesem Verbrauchswert in der Praxis gut zurecht. Auch Eil-Zuschläge auf der Autobahn fallen offenbar an der Tanksäule nicht dramatisch aus. Wegen der nur kurzen Probefahrt sind allerdings noch keine konkreten Aussagen möglich.

Vier Personen finden im Innenraum angemessen Platz und immer gibt es fünf Türen. Ins Gepäckabteil passen klassenübliche 252 - 1050 Liter, letzteres freilich bei umgeklapptem Rücksitzlehnen und somit bei lediglich zweiköpfiger Besatzung.

Umfangreich ausgestattet

Die Sicherheitsausstattung rangiert auf dem heute üblichen Niveau. Pakete wie die Navigation in Kombination mit 8-Zoll-Monitor und Vernetzung (1218 Euro) verbessern die umfangreiche Serien-"Mitgift", die beim "N" unter anderem das Funktions-Paket (Einparkhilfe hinten, Sitzheizung vorne und beheizbares Lenkrad) sowie das Komfort-Paket (Klimaautomatik, Mittelarmlehne vorn, kabellose Smartphone-Aufladung, höhenverstellbarer Kofferraumboden und Gepäckraumnetz) umfasst. Für die Metalliclackierung werden 546 Euro extra berechnet. Wie allen Modellen gewährt Hyundai auch dem i10 die fünfjährige Herstellergarantie.

Material und Verarbeitung können sich sehen lassen, zumal, wenn man das Preissegment berücksichtigt. So überrascht es nicht, wenn Hyundai beim i10 N mit einem Verkaufsanteil von etwa zwölf Prozent an der Baureihe rechnet.

Hyundai i10 N-Line: Mini-GTI aus Korea

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Preislich startet der "Mini GTI" ab 18.316 Euro durch.

Auch wenn Corona dem i10 die Startbedingungen erschwert hat: Hyundai an sich konnte auch profitieren. Bei alternativen Antrieben sind die Koreaner breit aufgestellt, mit dem Nexo führen sie sogar ein wasserstoffbetriebenes Modell im Programm. Und so haben sich im Juli die neuen, hohen Umweltprämien für Elektroautos wie dem Kona positiv bei den Zulassungszahlen bemerkbar gemacht.

Ingo Reuss  

Hyundai i10 N-Line in Kürze:

Wann er kommt: Ist bereits auf dem Markt

Wen er ins Visier nimmt: Kia Picanto T-GDI, VW up GTI

Was ihn antreibt: Einliter-Dreizylinder-Benziner mit 74 kW/100 PS

Was er kostet: Ab 18.316 Euro