Kosmetik für den Qashqai

26.6.2017, 12:50 Uhr
Kosmetik für den Qashqai

© Hersteller

Kosmetik ist es vor allem, die dem Qashqai den zweiten Atem verleiht. Die Frontpartie wurde deutlich nachgeschärft, Änderungen an der Motorhaube, am Grill und den Leuchten lassen den Wagen nicht nur markanter, sondern auch hochwertiger erscheinen. Letzteres ist vor allem der dicken, V-förmigen Chromumrandung des Markenlogos zu verdanken. Das Aufbrezeln der Karosserie hat auch ein geringes Längenwachstum (knapp zwei Zentimeter auf nunmehr 4,39 m) zur Folge.

Aufgehübschter Innenraum

Raumgewinn ist damit nicht verbunden, aber Schwächen beim (Sitz-)Platzangebot sind dem Qashqai ohnehin fremd, wenngleich auch der Norm-Laderaum mit seinen 430 (maximal 1585) Litern mittlerweile von manch neuem Konkurrenten getoppt wird. Aufgehübscht präsentiert sich auch der Innenraum, wobei die Top-Variante Tekna+ sogar mit Nappaleder-Sitzen verwöhnt. Erwähnenswert das nun unten abgeflachte Lenkrad, das man vom Micra entliehen hat und demnächst auch im X-Trail montieren wird.

Einer Überarbeitung wurde auch das Infotainment-System unterzogen. Es kann nun mehr als beim Vorgänger, empfängt auch Digitalradio-Frequenzen und ist einfacher zu bedienen. Aber: Es beherrscht noch immer nicht das Zusammenspiel mit modernen Smartphones, Apple- und Android-Geräte lassen sich somit nicht komplett koppeln.

Kosmetik für den Qashqai

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Finetuning unterm Blech

Was man nicht sieht: unterm Blech wurde Fahrwerks-Finetuning betrieben, Dank der Änderungen an der Radaufhängung, den Dämpfern und bei der Lenkung lassen sich mit dem Qashqai Kurven nun noch besser durcheilen, im Vergleich zum Vorgänger glaubt man in der Tat, Vorteile beim Handling zu verspüren. Auch das Abrollverhalten soll sich, so die Nissan-Verantwortlichen, verbessert haben, wenngleich hier in der Praxis keine entscheidenden Fortschritte erkennbar waren. Der Japan-Crossover federt wie gehabt sehr ordentlich, informiert die Insassen aber auch über grobe Fahrbahnunebenheiten. Subjektiv gewonnen hat der Qashqai beim Geräuschverhalten, die vorgenommenen Dämm-Maßnahmen scheinen somit Wirkung zu entfalten.

Zuwachs an Sicherheit

Ein Zuwachs an Sicherheit ist den elektronischen Helfern zu verdanken. Eine Kamera versorgt das Bremssystem mit Daten, das soll Auffahrunfälle verhindern helfen. Beim (Rückwärts-)Rangieren hilft das vor Querverkehr warnende Rear-Parking-Cross-Warnsystem. Im nächsten Jahr soll die Erweiterung mittels Propilot-Einrichtung angeboten werden. Damit ist teilautonomes Fahren möglich.

Kosmetik für den Qashqai

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Motorseitig ist beim Qashqai nichts Neues zu vermelden. Zwei Benziner (115, 163 PS) und zwei Diesel (110 und 130 PS) stehen bereit. Sie bringen die Kraft über die Vorderachse auf die Straße. Allrad steht nur beim starken Diesel zur Wahl, Automatik gibt es nur für zwei der vier Motorvarianten. Der kleine Benziner kommt nach Norm mit 5,6 l/S je 100 km aus, der 110-PS-Selbstzünder glänzt mit 3,8 l/D je 100 km und einem CO2-Wert von nur 99 g je km. Beide Diesel entsprechen der vorgeschriebenen Euro6-Norm, verfügen aber über keine mit Harnstofflösung (Adblue) gefütterte Abgasreinigung.

Die Verbesserungen beim Nissan Qashqai gehen mit einer leichten Preiserhöhung von rund 500 Euro einher. Das Basismodell startet bei 20.490 Euro, die Top-Variante Tekna+ bildet mit knapp 32.000 Euro den oberen Rahmen.

Kosmetik für den Qashqai

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Feinschliff für den X-Trail

Einem Feinschliff wurde auch der eine Klasse höher positionierte X-Trail unterzogen. Diesem dank 4,64 m Länge sehr geräumigen, bis zu siebensitzigen Wagen wurde adäquat zum Qashqai eine markantere Front verpasst, am Heck finden sich nun LED-Rückleuchten. Zudem ist es gelungen, dem Laderaum noch mehr Kapazität abzutrotzen (565 bis 1996 Liter). Innen kommen hochwertigere Materialien zum Einsatz. Für mehr Sicherheit sorgen der neu hinzugekommene Notbremsassistent und, wie beim Qashqai, die Querverkehrswarnung. Motorseitig bleibt es bei einem Benziner (163 PS) und zwei Dieselaggregaten (130 und 177 PS). Und auch beim X-Trail, der im September zu Preisen ab 25.440 Euro starten soll, drängt sich der Eindruck auf, dass der Feinschliff als rasche Reaktion auf die erstarkte Konkurrenz zu sehen ist, denn mit Skoda Kodiaq sowie dem verlängerten VW Tiguan (Allspace) rollen neue Gegner an - und mit dem neuen Renault Koleos mischt jetzt auch noch ein konzerninterner Wettbewerber mit.

wpr

Nissan Qashqai in Kürze:

Wann er kommt: August 2017.

Wen er ins Visier nimmt: Unter anderem Seat Ateca, Skoda Karoq, Renault Kadjar, Jeep Compass.

Was er leistet: Motoren von 115 bis 163 PS.

Was er kostet: Basispreis ab 20.490 Euro.

Was noch folgt: Das Programm ist komplett, eine Langversion (wie früher) wird es nicht geben, diesen Part übernimmt der ebenfalls facegeliftete X-Trail.  

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