Mercedes E-Klasse: Von wegen Schluss mit luftig!

22.6.2017, 17:32 Uhr
Mercedes E-Klasse: Von wegen Schluss mit luftig!

© Hersteller

Die Sonne lockt und überall sieht man mehr Cabrios denn je. Eine wahre Flut, denkt man. Vor einigen Jahrzehnten sah das anders aus: Der Cabrio-Markt schien tot zu sein. Doch in den vergangenen Jahren feierte er seine Wiederauferstehung. Auf den neuen Boom setzten vor allem deutsche Hersteller, Daimler allein schon mit mehreren Modellen der Mercedes C-, E- und S-Klasse, außerdem den SL-Roadstern, nicht zuletzt dem Smart Cabrio. Ähnlich gut aufgestellt präsentieren sich andere Premium-Hersteller wie BMW. Aber auch Audi und selbst Jaguar in der Nische sind gut im Geschäft.

Cabrio gekauft, Ehe glücklich?

Bei der Marke mit dem Stern geht die Post weiter ab: 25 Jahre nach dem ersten Cabriolet der E-Klasse, dem 300 CE-24 mit dem neuen Sicherheitsdetail des automatischen Überrollschutzes, präsentieren die Stuttgarter jetzt die nächste Generation des E-Cabrios. Warum? "Weil viele Kunden diese Autos lieben", meint Baureihen-Entwicklungsleiter Christian Früh. Und er ergänzt, nach Anschaffung eines Mercedes-Cabrios für seine Frau sei seine Ehe glücklicher geworden. Na ja, ein bisschen steckt wohl auch der Marketing-Manager in ihm.

Mercedes E-Klasse: Von wegen Schluss mit luftig!

© Hersteller

Mit der offenen E-Klasse ist die Palette der Baureihe nun komplett. Deren Gene hat nun auch das Cabrio mit seiner klassischen Stoffmütze geerbt. Das zeigt sich in technischen Stärken, dem "Intelligent Drive System" mit Bausteinen für das Ziel, das da "unfallfreies Fahren" heißt. In der Zukunft werden dann Autos wie die E-Klasse durch das Zusammenspiel von Sensoren und Kameras nicht wie jetzt schon teilautomatisiert, sondern sogar vollautomatisiert fahren können. Denn das steht am Ende der Entwicklung! Ein anderes Beispiel für den Fortschritt ist das optional angebotene LED-System, bei dem 84 einzeln gesteuerte Elemente das Scheinwerferlicht so anpassen, dass Entgegenkommende nicht geblendet werden.

Nicht nur in den technischen Highlights, sondern auch im optischen Auftritt beeindruckt das neue Cabrio. Satt liegt es auf der Straße, dank der gegenüber dem Vorgänger um rund sieben Zentimeter größeren Spurbreite. Dazu gibt es weniger steil stehende Scheiben und ein flach nach hinten zulaufendes Dach. Da wirkt das niedrige Heckfenster fast etwas gedrückt. Trotzdem haben die maximal vier Insassen viel Platz, selbst auf den Fondsitzen. Hier zahlen sich zehn Zentimeter mehr Beinfreiheit spürbar aus. Mehr Raum steht auch fürs Gepäck zur Verfügung, 310 Liter bei geöffnetem und 385 Liter bei geschlossenem Dach. Die Rücksitze lassen sich umklappen und beim optionalen Komfort-Paket braucht der Fahrer nicht mehr auszusteigen, wenn er unterwegs die Kofferraum-Abtrennung (bei flachliegenden Gepäckstücken) betätigen will.

Mercedes E-Klasse: Von wegen Schluss mit luftig!

© Hersteller

Super: Das Akustikverdeck

Im Übrigen schließt und öffnet das Stoffdach - die bekannte Show - bis 50 km/h binnen 20 Sekunden. Super: Das Akustikverdeck, wenn es geschlossen ist - man glaubt, noch bei 150 km/h in einem Auto mit festem Blechdach zu sitzen. Wer sich unterhält, muss die Stimme also nicht mal anheben. Zudem ist selbst an kühleren Tagen für ein komfortables Open-Air-Erlebnis gesorgt, wenn der Käufer das Windschottsystem Aircap und das Kopf-Nackenheizsystem Airscarf ordert.

Zu ersten Ausfahrten standen zwei Benziner und ein Diesel (220 d mit 194 PS ab 56.049 Euro) zur Auswahl. Am oberen Ende rangiert der V6-Biturbo 4Matic mit 333 PS im E 400 für 70.281 Euro. Jedoch entpuppt sich der E 300 auf ersten Probefahrten als vorzügliche Lösung. Sein Vierzylinder leistet aus zwei Litern Hubraum 245 PS. Okay, die Bezeichnung führt ein wenig in die Irre, da hätte doch mancher einen Sechszylinder mit drei Litern Hubraum erwartet. Aber wie das so ist, bei den Stuttgartern wird etwas dick aufgetragen. Die "Eckdaten" können sich aber sehen lassen: Verbrauch im genormten Zyklus um 7 l/100 km; der Prestige-Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 gelingt in 6,6 Sekunden und in der Spitze werden 250 km/h erreicht. Serienmäßig ist die gut angepasste Neunstufen-Automatik. Optional gibt es künftig den 4Matic-Allradantrieb.

Dieser Sommer kommt zu früh

Die Preise beginnen bei 54.228 Euro für das Cabrio E 200 mit 184 PS. Die Auslieferung der E-Cabriolets startet leider erst ab September.

Ingo Reuss

Mercedes E-Klasse in Kürze:

Wann es kommt: Im September 2017

Wen es ins Visier nimmt: Audi A5 Cabrio, Mercedes 4er Cabrio

Was es antreibt: Vierzylinder-Benziner mit 184 und 245 PS, Sechszylinder-Benziner mit 333 PS, Vierzylinder-Diesel mit 194 PS

Was es kostet: Ab 54.228 Euro

Keine Kommentare