Mitsubishi Eclipse Cross: Ohne Diesel geht es nicht

29.3.2019, 14:34 Uhr
Mitsubishi Eclipse Cross: Ohne Diesel geht es nicht

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So ganz ohne Diesel geht es nicht. Schon gar nicht in der Welt der SUVs. Beispiel Mitsubishi: Der im Umfeld des VW Tiguan angesiedelte Eclipse Cross ist zunächst nur als Benziner an den Start gegangen. Der Diesel, sagt Produktmanager Martin Kaempffe, sei zwar von Anfang an eingeplant gewesen. Dass vor allem "aus dem ländlichen Raum eine große Nachfrage" nach einem Selbstzünder komme, hat das Thema aber sicherlich noch befeuert.

Kein Fall fürs Diesel-Bashing

Allem Diesel-Bashing zum Trotz gibt es noch Kunden (Pendler mit hoher Kilometerleistung beispielsweise), die mit einem D-Modell wirtschaftlich besser bedient sind als mit einem Benziner. Dem neuen 2,2-l-Diesel mit 109 kW/148 PS, der nunmehr im Eclipse Cross verbaut wird, lässt sich schadstofftechnisch letztlich nichts vorwerfen. Er arbeitet mit SCR-Kat und AdBlue, was ihm die Abgasnorm Euro 6d-Temp einbringt. Der AdBlue-Tank fasst knapp 16 Liter, das soll für etwa 10.000 Kilometer reichen, wie Martin Kaempffe sagt.

Mitsubishi will den 4,40 Meter langen Eclipse Cross weniger als SUV denn als SUV-Coupé verstanden wissen. Die Berechtigung einer solchen Einschätzung liefert die ausgeprägt nach hinten abfallende Dachlinie. Ansonsten ist der Japaner ein eher extrovertierter Vertreter seiner Gattung, vor allem das Heck mit der zweigeteilten Scheibe polarisiert. Die scharfen Gesichtszüge wird man beim kleineren ASC und beim Pick-up L200 wiederfinden, die sich beide in der zweiten Jahreshälfte neu vorstellen.

Immer ist der Diesel mit einer Achtgangautomatik und Allradantrieb verbandelt. Das führt zu Durchsetzungskraft im Gelände und auf sonstwie forderndem Terrain, für das der Fahrer neben dem "Auto"-Programm auch "Snow" oder "Gravel" (Schotter) wählen kann.

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Asphalt-Cowboy mit Fahrdynamikregelung

Trotz solcher Härtefall-Kompetenz ist der Eclipse Cross in erster Linie ein Asphalt-Cowboy, wobei ihm eine Fahrdynamikregelung zu kurviger Kompetenz verhilft. Auch der Diesel passt hier bestens. Er läuft leise und kultiviert (vernehmlicher rauschen die Windgeräusche in den Ohren), baut sein Drehmoment (380 Nm bei 2000 Touren) schnell auf und schiebt den 1,8-Tonner kräftig an. Unterm Strich ist das Japan-SUV eher Cruiser statt Sportler; der Spurt von 0 auf 100 km/h nimmt 11,7 Sekunden in Anspruch und bei 193 km/h ist Schluss mit weiterem Vortrieb.

Zweifel an der Verbrauchsangabe

Dass es verbrauchstechnisch bei der Werksangabe (6,9 l/100 km) bleibt, bezweifeln wir, der Bordcomputer sprach von 7,6 l, und das bei eher verhaltenem Landstraßentempo.

Ein buchstäblich gewichtiges Kaufargument verschafft sich der Eclipse Cross DI-D durch seine Qualifikation als Zugpferd: Zwei Tonnen darf er in Schlepp nehmen, das hören Caravaner oder Pferdesportler gerne.

Es lebt sich gut im Eclipse Cross, das Cockpit ist mit wertigem Mobiliar eingerichtet. Trotz der Dachschräge gibt es im Fond keine Probleme mit der Kopffreiheit, und die Rücksitzbank lässt sich um 20 Zentimeter längs verschieben, was den nicht sonderlich großen Kofferraum von 378 auf 485 l erweitert.

Mitsubishi Eclipse Cross: Ohne Diesel geht es nicht

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Schlucken lässt zunächst, wie weit der Eclipse Cross DI-D preislich vom Benziner entfernt liegt. Mindestens 31.590 Euro sind anzulegen, was einem Aufschlag von fast 10.000 Euro gleichkommt.

Zu berücksichtigen ist hier freilich die ungleich bessere, ja, sehr gute Ausstattung. Neben Allradantrieb und Automatik wird mindestens das bessere Level "Plus" aufgeboten, das schon etliche Assistenzsysteme, eine Rückfahrkamera samt 360-Grad-Rundumsicht, 18-Zoll-Auräder, Zweizonen-Klimaautomatik, Smart-Key-System, DAB+-Radio und ein Infotainmentsystem mit Smartphone-Integration via Apple CarPlay oder Android Auto mitbringt, worüber dann auch die Navigation laufen muss.

Navi oder Smartphone-Anbindung?

Ein bordeigenes Navigationssystem (400 Euro) ist nämlich erst ab dem höchsten Ausstattungsgrad "Top" lieferbar. Wer diese Option wählt, muss dann aber auf CarPlay und Android Auto verzichten, beides zusammen kriegt das schon etwas ältere Infotainment sehr bedauerlicherweise nicht hin. Der Kunde muss sich hier also entscheiden, was ihm wichtiger ist.

Dafür gibt es eine gute Nachricht in Sachen Preis. Bis zum 31. Mai zieht der Mitsubishi-Händler glatt noch einmal 3000 Euro ab - und das nicht nur beim Diesel, sondern auch beim Benziner.

Ulla Ellmer

Mitsubishi Eclipse Cross 2,2 DI-D in Kürze:

Wann er kommt: Ist bereits bestellbar

Wen er ins Visier nimmt: VW Tiguan, Kia Sportage, Hyundai Tucson, Nissan Qashqai, Mazda CX-5 etc.

Was ihn antreibt: Vierzylinder-Diesel mit 109 kW/148 PS

Was er kostet: Ab 31.590 Euro

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