Toyota LQ: Dieses Auto soll man lieben

27.10.2019, 10:24 Uhr
Toyota LQ: Dieses Auto soll man lieben

© Hersteller

Viel ist von "Liebe" die Rede, wenn Daisuke Ido von seinem Schützling spricht. Ido ist der Projektleiter des LQ, einer Studie, die Toyota im Rahmen der "Future Expo" auf der Tokyo Motor Show 2019 (bis 4. November) vorstellt. Als "beloved car", "geliebtes Auto", romantisiert Ido den schneeweißen Kompaktwagen, an ihm sollten die Menschen wieder lernen, sich in ihr Fahrzeug "zu verlieben".

Den Grund dafür liefert ein persönlicher Assistent, der stets mitfährt und dem Toyota als vertrauensbildende Maßnahme den netten Namen "Yui" gegeben hat. Yui ist, natürlich, digitaler Natur; er agiert ähnlich wie Amazons Alexa, hat aber dank Künstlicher Intelligenz (KI) wesentlich mehr Köpfchen.

Toyota LQ: Dieses Auto soll man lieben

© Hersteller

Das führt dann dazu, dass Yui sich einfühlsam in seinen Herrn und Meister – respektive seine Herrin – hineindenken kann. Je nach dessen oder deren Gemütszustand passt er Ambientelicht und Klimatisierung an, lässt Düfte durchs Cockpit strömen, arrangiert eine musikalische Playlist oder aktiviert Sitzbelüftung und –massage.

Autonomes Fahren auf Level 4

Die Entspannung an Bord geht so weit, dass das Auto auch die fahrerischen Aktivitäten weitgehend übernimmt. Der LQ beherrscht autonomes Fahren auf Level vier (von fünf), das bedeutet, dass der Wagen in nahezu allen Verkehrssituationen selbstständig agiert, der menschliche Pilot aber jederzeit eingreifen und das Steuer übernehmen kann.

Kommunikation mit Passanten

Zudem tun sich neue Funktionen der Kommunikation auf. Dachhimmel und Fußbereich werden zu Plattformen des Informationsaustauschs zwischen Fahrzeug und Fahrgästen, eine individuelle Spotbeleuchtung im Fußraum macht klar, welchen Fahrgast Yui gerade addressiert. Und eine digitale Mikrospiegelvorrichtung in den Scheinwerfern kann Figuren auf die Straße projizieren, auf diese Weise ergibt sich auch eine Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern – Passanten signalisiert der LQ beispielsweise, dass sie gefahrlos die Straße überqueren können.

Toyota LQ: Dieses Auto soll man lieben

© Hersteller

Der LQ nutzt Elektroantrieb, die Reichweite soll bei rund 300 Kilometern liegen. Zukunftsmusik? Nicht ganz. Speziell ein Detail soll bald in Nutzfahrzeugen Serienwirklichkeit werden: Die neu entwickelte Katalysatorbeschichtung, die Ozon am Kühler in Sauerstoff zersetzt. Dadurch sollen in einer Stunde Fahrzeit 1000 Liter Luft zu etwa 60 Prozent vom Smog-Verursacher Ozon befreit werden.

Einsatz bei Olympia?

Bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio wiederum könnte ein LQ-Prototyp zum Begleitfahrzeug beim Marathon werden oder im Vorfeld der Spiele den Fackellauf eskortieren.  

ule

Keine Kommentare