Vieles ist neu beim BMW X3

16.10.2017, 14:55 Uhr
Vieles ist neu beim BMW X3

© Hersteller

Im direkten Vergleich "alter X3 neuer X3" fallen die Veränderungen sofort auf. Größere Kühlermaske, üppige Lufteinlässen unten, neue Scheinwerfer. Dazu das coupeartiger nach hinten gezogene Dach und die modifizierte Heckpartie. Ja, der X3 hat sich, wenn auch wenig augenfällig, verändert. Er wirkt jetzt erwachsener, präsenter auf der Straße, man könnte eine optische Annäherung an den X5 feststellen.

Mehr als bei diesen Äußerlichkeiten hat sich im Innenraum getan. BMW hat sich offenbar frühere Kritik zu Herzen genommen und das Interieur des neuen Modells hochwertiger gestaltet. Und: Ein wenig mehr Platz findet man auch, was auf das geringe Längenwachstum (plus 5,9 Zentimeter auf 5,72 Meter) und auf den um gut fünf Zentimeter mitgewachsenen Radstand zurückzuführen ist. Beim Gepäck-raum hingegen bleibt der "X3 Neu" auf dem Niveau von "X3 Alt": Auf 550 bis 1600 Liter beläuft sich das Fassungsvermögen. Groß genug für die lange Reise, groß genug auch für den Sperrig-Einkauf im Baumarkt.

Vieles ist neu beim BMW X3

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Die Fahrleistungen profitieren

Der eigentliche Fortschritt wird nicht so offenkundig, da muss man ins Detail gehen. So hat sich trotz der recht steil stehenden Front der Luftwiderstandsbeiwert signifikant von 0,34 auf 0,29 cw verbessert. "Das ist Bestwert in dieser Klasse" sagen die stolzen Ingenieure. Und ein klein wenig abgespeckt hat der Neue auch: 55 Kilogramm Mindergewicht sollen es sein. Das wirkt sich, übrigens bei einer optimalen Gewichtsverteilung von 50:50 auf Vorder- und Hinterachse, positiv auf Fahrleistung, Fahrverhalten und Verbrauch aus. Beim kleinsten Diesel etwa soll das beispielsweise bei der Höchstgeschwindigkeit immerhin drei km/h mehr ausmachen.

Wirklich wichtig aber ist, dass sich der Neue nahezu perfekt fährt. Achtgangautomatik, Allradantrieb, hohes Drehmoment, direkt-präzise Lenkung - all das hat Einfluss auf die Fahrqualität und Agilität des Wagens. Obendrein vermag der neue X3 guten Fahrkomfort zu bieten, ohne den sportlich-sicheren Charakter zu verleugnen. Wie es um das Geräuschniveau bestellt ist, lässt sich aber noch nicht definitiv sagen, da zu ersten Fahrten nur eine säuselnde Benziner-Top-Variante zur Verfügung stand.

Die Motor-Range reicht anfänglich vom XDrive 20i (184 PS, 7,2 l/S je 100 km) über den xDrive 30i (252 PS, 7,4 l S je 100 km), xDrive 20d (190 PS, 5,0 bis 5,4 l D/100 km) bis zum xDrive 30d (265 PS, 5,7 bis 6,0 l D/100 km je nach Ausführung). Darüber thront der M40i mit 360 PS (8,4 l S/100 km). Die jeweiligen Modelle schaffen Spitzengeschwindigkeiten von 215 bis 250 km/h, die Beschleunigungswerte stellen sich im Bereich 4,8 bis 8,3 sec beim Spurt von 0-100 km/h ein.

Gestensteuerung fürs Infotainment

Anders als der Vorgänger verfügt der neue X3 über weitaus mehr Sicherheits- und Assistenzsysteme, dazu auch über Touch- und Gestensteuerung des Navigations- und Infotainmentsystems. Innovativ die fahrabhängige Stellung der Lamellen im Kühlergrill, "Active Stream Niere" genannt. Als Besonderheit darf neben gewisser teilautomatisierter Fahrfähigkeit auch die Akustik-Windschutzscheibe gelten. Schon das ab 44.000 Euro erhältliche Grundmodell (Advantage, xLine, Luxury Line und M Sport sind weitere aufpreispflichtige Varianten) besitzt unter anderem die automatische Heckklappenbetätigung, den so genannten Fahrerlebnisschalter, ein Durchladesystem der Heckbank, Connected Services und anderes mehr.

Preise ab 44.000 Euro

Von den 44.000 Euro für den kleinen Benziner war schon die Rede, 51.900 Euro kostet der 252-PS-Benziner, 47.000 Euro die wohl beliebteste Variante (xDrive 20d), 55.700 Euro der starke 265-PS-Diesel. Das alles toppt natürlich die sportliche M40i-Variante, die mit minimal 66.300 Euro zu Buche schlägt.

Vieles ist neu beim BMW X3

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Bei der Frage, was denn eine Elektrovariante kosten könnte, zucken die BMW-Ingenieure noch mit den Schultern. Die Frage bleibt also unbeantwortet. Und das, obwohl sich unter dem Ladeboden des Kofferraums ein großes, leeres Fach findet. Gedacht, um den Akku für eine möglicherweise im Jahr 2019 oder 2020 erhältlich E-Version unterzubringen?Wahrscheinlicher aber ist, dass vom X3 eine eigene, elektrifizierte Variante abgeleitet wird, die sich auch formal von den "Verbrennern" jetziger Machart unterscheidet.

wpr

BMW X3in Kürze:

Wann er kommt: November 2017

Wen er ins Visier nimmt: Audi Q5, Mercedes GLC, Jaguar F Pace

Was ihn antreibt: Motoren von 184 bis 360 PS

Was er kostet: Basispreis ab 44.000 Euro

Was noch folgt: Möglicherweise in etwa zwei Jahren eine vom X3 abgeleitete, elektrifizierte Variante   

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