„Ansichtskarten“ von einer Exkursion nach China

3.1.2017, 09:00 Uhr
„Ansichtskarten“ von einer Exkursion nach China

© privat

Leute, könnt ihr euch das vorstellen? In China gibt es sogar Coca Cola! Bestellen muss man dafür „Kö le“. Sprite heißt hier „Schwebi“. Aber Coca Cola ist nur eine kleine Nummer hier: In China existieren uns weitgehend unbekannte Getränke-Konzerne, die sogar größer sind als PepsiCo und Coca Cola zusammen. Andererseits schaffen es international hoch renommierte Unternehmen wie Kellog’s oder Walmart nicht, sich auf dem chinesischen Markt zu etablieren.

Apropos Bestellen: Auch mit Englisch kommt man hier nicht weit, oft benötigt es viel Kreativität. Wenn du zum Beispiel Schweinefleisch möchtest, ist es am sichersten, du grunzst. Wenn du zwei Bier möchtest, zeigst du Zeige- und Mittelfinger. Denn wenn du Daumen und Zeigefinger hoch hältst, kriegst du acht! Das beste Essen gibt es ohnehin an der Straßenecke und nicht im Restaurant.

Unzählige Wolkenkratzer, die Skyline im Stadtteil Pudong, die berühmte Straße Nanjing Lu und Unmengen an Restaurants, Clubs und Bars – das ist Shanghai. Da waren wir mal ein Wochenende. Shanghai ist eine irre Mischung aus modernster Architektur und traditionellen Tempeln und Türmen – facettenreich und eindrucksvoll.

Neben dem zweithöchsten Turm der Welt konnten wir das World Financial Center – auch „Flaschenöffner“ genannt – begehen und Fotos von einer 400 Meter hohe Aussichtsplattform schießen. Hier solltest du aber schwindelfrei sein, denn der Boden ist komplett aus Glas, und du spürst den Turm sogar schwanken!

Highlight in Shanghai war eine Einladung beim deutschen Generalkonsul Peter Rothen. Da haben wir chinesische Studenten und Profs getroffen – und endlich mal wieder was Gescheites zu essen bekommen!

Hangzhou, wo wir die Studienwoche verbracht haben, hat „nur“ ungefähr acht Millionen Einwohner. Da ist es ruhiger. Es ist die ehemalige Hauptstadt Chinas, ihr See „Westlake“ ziert heute den Ein-Yuan-Schein (15 Cent). Hier kommen die Shopping Queens auf ihre Kosten. Vor allem Seide kannst du hier in super Qualität kaufen – zu unschlagbar günstigen Preisen. Ein Höhepunkt war ein Abend im Song Dynasty Village. Neben vielen Showbühnen gibt es hier auch exotische chinesische Küche: stark riechenden Tofu zum Beispiel oder die sogenannten 1000 Jahre alten schwarzen Eier.

Klar, wir hatten uns schon daheim auf die Studienwoche fachlich eingestimmt. An insgesamt fünf semesterbegleitenden Terminen hatten wir Fakten analysiert, die für die chinesische Wirtschaft bedeutend sind.

Aber das Ganze vor Ort zu sehen, ist doch was ganz anderes: In dem einwöchigen Programm „Doing Business in China“ durften wir die chinesische Wirtschaft und ihre Unternehmen unmittelbar in Vorlesungen und Exkursionen kennenlernen.

Das Gelände der mehrfach top-gerankten Uni in Hangzhou ist riesig. Allein der Weg zur Mensa wird zu einem viertelstündigen Spaziergang über Brücken, an einigen Pagoden vorbei und durch eine sehr gepflegten Grünanlage. Über 50 000 Studenten sind hier unterwegs.

Besonders beeindruckt hat uns der Besuch im „Silicon Valley“ von China beim Existengründerzentrum Bay West Incubator. Dort hat uns die Geschäftsführerin Jennifer persönlich empfangen. Hier werden ausgewählte Unternehmensgründer mit vielversprechenden Ideen aufgenommen. Sie können ihr Geschäft auf- und ausbauen, indem sie Infrastruktur und finanzielle Unterstützung bekommen. In einer eigenen kleinen Stadt kommen Hunderte von mutigen und ideenreichen jungen Menschen zusammen, um an ihren Geschäftsideen zu arbeiten.

Noch nie waren wir von so vielen „CEOs“ auf einmal umgeben. Ihre Ideen reichen von neuartigen Übersetzungs-Apps über Fitness- oder Wellness-Equipment bis hin zu innovativer Virtual Reality Hardware.

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