Ed Sheeran: +

21.3.2012, 17:04 Uhr
Ed Sheeran: +

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Seit 2005 nimmt der Rotschopf bereits seine gefühlvollen Pop-Songs auf, hat auf eigene Faust mehrere EPs veröffentlicht, bevor ihn das Major-Label Atlantic Records unter Vertrag nahm. Dort ist nun seine Song-Sammlung „+“ (Asylum Records/Warner) erschienen.

 

Die zwölf wohltemperierten Liedchen des Do-it-yourself-Barden kuscheln sich sanft und zuckrig in die Gehörgänge. Was anfangs noch wohlig wärmt, verklebt die Synapsen aber mit zunehmender Dauer. Arg banal und klischeebeladen ist Sheeran oft unterwegs, wenn er über Liebeskummer-Suff und Jungs-Mädchen-Kram singt. Klar, er ist erst 21, aber ganz so abgedroschen muss es dann doch nicht sein. Immerhin: Er ist kein gecastetes Etwas, hat sich selbst hochgespielt, etwa mit unglaublichen 312 Gigs im Jahr 2012. Den Erfolg hat er sich also redlich verdient. Spannend macht das seine Musik leider trotzdem nicht. Oft streuen sich fade Boy-Band-Klänge ein, besonders schlimm in „Grade 8“.

 

Dabei gibt es neben dem Über-Hit „The A Team“ noch weitere wirklich bewegende Momente, etwa in „Small Bump“, wenn Sheeran von einer Freundin singt, die ihr Kind verloren hat. Auch die kleinen Rap-Einlagen und die Hip-Hop-Beats, die zuweilen Eingang finden, bereichern das sonst arg gleichförmige Klangbild. Angenehm lebendig kommt vor allem „You Need Me, I Don't Need You“, das seine textliche Botschaft aber doch extrem platt transportiert: „I'm real, I do it all, it's all me, I'm not lazy.“ „Einfach machen, nicht darüber reden“, möchte man ihm da raten – und auch Zeilen wie „And if your DVD breaks today, you shoulda get a VCR. Because I've never owned a Blu-ray“ in „Wake Me Up“ sollte er lieber stecken lassen. Schließlich sollen Pop-Stars Träume verkaufen und keine Alltagsbanalitäten.

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