In diesem Einkaufswagen rutscht nichts mehr

22.2.2013, 10:00 Uhr
In diesem Einkaufswagen rutscht nichts mehr

© Bernd Böhner

Ein Förderband, ein Joghurtbecherhalter, ein Körbchen für Obst und eine Getränkekasten-Rollbahn — das alles hat die Einkaufshilfe von (von links) Alexander Belzner (15), Maximilian Stark (15) und Marco Beck (14). Die Jungs von der Staatlichen Realschule Wassertrüdingen sind Regionalsieger im Bereich Physik/Gruppenarbeit bei „Jugend forscht“ geworden.

Wie sie auf ihre Idee gekommen sind? „Wir haben beobachtet, dass ältere Menschen in Supermärkten mit den Einkaufswagen oft große Probleme haben, weil die so unhandlich sind“, erklärt Marco. Das haben die drei Jungs durch eine Umfrage bei älteren Menschen in Discountern bestätigt. Die Befragten sollten Einkaufswagen bewerten und Verbesserungsvorschläge machen. Das Ergebnis, das die Jungs umgesetzt haben, ist eine Einkaufshilfe, die hauptsächlich aus Aluminium besteht. Damit wird der Wagen leicht und handlich. Ein Förderband befördert die Ware auf das Kassen-Fließband. Um zu vermeiden, dass zum Beispiel Joghurtbecher dabei kaputt gehen, gibt es dafür spezielle Halter. Und damit Äpfel und Birnen keine Dellen bekommen, kann man sie in einem speziellen Körbchen geschützt aufbewahren.

„Das Beste ist jedoch, dass die älteren Menschen die sperrigen Einkaufswagen nicht mehr schieben müssen“, meint Alexander. Die Einkaufshilfe wird nämlich von einer Auto-Batterie angetrieben. „Diesen Punkt wollen wir aber noch verbessern“, verrät Maximilian. Eine leichtere Batterie soll her.

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Nachts füttern? Nein danke!

Irgendwann fingen die beiden Kater von Maria Denzlein (12) an, schon um fünf Uhr morgens Futter haben zu wollen. Aber die junge Forscherin vom Hans-Sachs-Gymnasium in Nürnberg wollte bis sieben Uhr schlafen. Da packte sie sich ihren Lego-Mindstorm-Kasten und baute eine Katzenfütterungsmaschine. Je nach Programmierung wird jetzt das Futter zu einer bestimmten Zeit aus dem Karton in den Napf gekippt. Die Kater werden auch frühmorgens satt, und Maria kommt ausgeschlafen in die Schule.

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Sitz und Platz! Funktioniert das?

Hunde sind dressierbar, klar! Aber Fische? Marcel Fortus (13) vom Dürer-Gymnasium Nürnberg wollte es wissen. Als erstes probierte er es mit Klopfen an der Scheibe. Dort, wo er klopfte, schüttete er Futter hinein. Ergebnis: Welse lassen sich nicht trainieren, Platies und Neons hingegen schon. Als nächstes schaltet Marcel das Aquarium-Licht aus- und ein, danach streut er das Futter in die Mitte. Bei diesem Test reagierten nur die Platies — und das auch nur manchmal. „Das kann auch Zufall gewesen sein“, gesteht Marcel. Anschließend hat er 30 Tage lang jeweils eine der beiden Varianten angewendet, dann eine Woche pausiert und danach beobachtet, ob sich die Fische die „Dressur“ gemerkt haben. Resultat: Nur Fische, die es vor der Pause konnten, konnten es danach immer noch.

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Flecken raus? Kein Problem!

Wie kriege ich Nutella aus Papas Hemden? Das hat sich Susanne Protiwa (12) vom Dürer-Gymnasium Nürnberg überlegt. Um es herauszufinden, hat sie ein altes Hemd von Papa mit Nutella beschmiert und dann elf verschiedene Mittelchen ausprobiert. Am effektivsten erwies sich — und das soll ohne den Verdacht der Schleichwerbung gesagt werden – das „PreWash aus Gallseife“. Das hatte Susannes Mama daheim. Interessant bei dem Versuch: Als nicht mal so schlechtes Fleckenmittel erwies sich reines Leitungs- wasser. Es schnitt bei Susannes Testreihen erheblich besser ab als so mache Anti-Flecken-Produkte – die hier nicht genannt werden.

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Shisha ist gesünder als Rauchen? Pustekuchen!

Shisha ist doch viel gesünder als Rauchen!“ Heißt es immer. Michéle Ebeling (13), Paul Richter (13) und Alexander Dockter (14) vom Christoph-Jacob-Treu-Gymnasium in Lauf/Pegnitz haben es getestet und festgestellt: großer Irrglaube! „Denn in Shisha-Rauch ist mehr Teer, Kohlenstoffmonoxid und auch mehr Blei als in Zigaretten“, erklärt Michéle. Darum ist die Shisha in Wahrheit noch ungesünder als normales Rauchen. Das heißt natürlich nicht, dass Rauchen recht viel besser für die Gesundheit ist. Es ist also kaum gerechtfertigt, dass man Shisha schon mit 16 Jahren rauchen darf. 

Die Gewinner im Überblick

Folgende Sieger von „Schüler experimentieren“ haben die Teilnahme beim Landeswettbewerb am 22./23. April in Dingolfing gewonnen: Johannes Stumpf vom Laurentius-Gymnasium Neuendettelsau im Fach Chemie, Yihan Chen, Julia Haas und Alisa Semenova (Willstätter-Gymnasium Nürnberg/Biologie), Felix Bach, Felix Groß und Leon Patrik (Geschwister-Scholl-Gymnasium Röthenbach/Technik), Marc Maubach, Timo Stockinger und Johannes Weppler (Physik) sowie Moritz Langenstein und Alexander Sultan Romboy (Informatik) vom Hans-Sachs-Gymnasium Nürnberg.

Zum Landeswettbewerb von „Jugend forscht“ vom 10. bis 12. April in Straubing dürfen folgende Regionalsieger fahren: Holger Edelmann (FOS/BOS Triesdorf) und Simon Qian (Helene-Lange-Gymnasium Fürth) im Fach Biologie, Marco Beck, Alexander Belzner und Maximilian Stark (Realschule Wassertrüdingen/Physik), Jonas Engelhard (Technik) und Mirjam Wippich (Chemie) vom Paul-Pfinzing-Gymnasium Hersbruck, Evgeny Golubtsov (Willstätter-Gymnasium Nürnberg/Physik) und Sandra Schneider (Gymnasium Hilpoltstein/Geowissenschaften).



 

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