Mit der App auf Schnitzeljagd durch Nürnberg

13.6.2016, 09:30 Uhr
Mit der App auf Schnitzeljagd durch Nürnberg

© Aileen Gonda

Lisa-Maria, Vincent, Franz und Tom laufen durch die Nürnberger Innenstadt und zeigen in die Richtung, die Google Maps auf Toms Handy anzeigt. An großen Gebäuden bleiben sie stehen, lesen Infos auf dem Handy, hören Audiofiles mit Kopfhörern an und beantworten Quizfragen. Warum sie das machen? Sie testen gerade die neue „Tour der Menschenrechte“ durch Nürnberg.

Dafür sind die vier Neuntklässler genau die Richtigen, denn sie und 16 weitere Schüler des Hans-Sachs-Gymnasiums (HSG) haben die Tour entwickelt: Das heißt, sie haben sich die zehn Stationen überlegt, die in Nürnberg an Menschenrechte erinnern, und sie mit Inhalt gefüttert.

Dahinter steckt viel Arbeit: Interviews führen, Texte schreiben, Fotos machen, Audiofiles erstellen. Aber die Schüler sind sich einig: Die Arbeit für das freiwillige Projekt hat sich gelohnt. „Wir haben viel über die Geschichte Nürnbergs gelernt und durch die Recherche und das Texten in den Beruf des Journalisten hineingeschnuppert“, erzählt Lisa-Maria.

Die App „Actionbound“ enthält bereits viele Touren in zahlreichen Städte; für Nürnberg gibt es zum Beispiel schon eine Tiergarten-Rallye. Die Touren sind meist aufgebaut wie eine Schnitzeljagd, so auch die Erfindung der Schüler: Ihre Tour startet an der „Straße der Menschenrechte“ und führt per Google Maps zu den Sehenswürdigkeiten wie dem Atombunker in der Krebsgasse oder dem Opernhaus. An jedem Standort erhält man Infos durch einen Text oder einen Audioguide auf dem Handy. Hier kommen oft Experten zu Wort, zum Beispiel liefert ein Mitarbeiter des Doku-Zentrums Infos über den Hauptmarkt. Ist die Runde komplett, kommt man wieder an der „Straße der Menschenrechte“ raus.

Ob allein oder in der Gruppe – beides ist möglich. In der Gruppen-Variante können verschiedene Teams einen Wettkampf austragen und testen, wer mehr über die Gebäude in Nürnberg weiß. Dafür werden bei den Quizfragen Punkte vergeben. Pro Gruppe gilt allerdings: Nur ein Handy, schließlich sollen alle zusammenhelfen!

Keine leichte Frage

Mit der App auf Schnitzeljagd durch Nürnberg

© Annika Peißker

Die Quizfragen sind ziemlich kniffelig. In der „Straße der Menschenrechte“ wird zum Beispiel gefragt: „Wie hoch ist die kleinste Säule?“ oder „Aus welchem Land stammt Dani Karavan, der Künstler der die Straße der Menschenrechte entworfen hat?“ (Wir verraten’s schon mal: Er stammt aus Israel).

Die Idee zu der Erlebnistour ist übrigens im Projekt „Erasmus +“ entstanden, an dem das HSG mit Schülern aus zwei Partnerschulen in den Niederlanden und Schottland zusammenarbeitet. Bei verschiedenen Treffen haben sie sich über das Thema Menschenrechte ausgetauscht. „Es ist interessant zu sehen, dass die Austauschschüler eine ähnliche Arbeitsweise und Ideen über die Menschenrechte haben wie wir“, erzählt Tom. Beim Testlauf waren dann sogar Schüler aus den Niederlanden dabei. Das war kein Problem, denn die Rallye ist auf Englisch und Deutsch erhältlich.

Die neue Erlebnistour in der App „Actionbound“ ist ab sofort für alle Betriebssystem kostenlos verfügbar.

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