Schwimmen, werfen — und Tor!

1.12.2016, 10:00 Uhr
Schwimmen, werfen — und Tor!

© Günter Distler

Andreas pflügt durchs Wasser, den blau-gelben Ball fest in der Hand. Er schwimmt in Richtung Tor. Doch Fabian ist nah an ihm dran, zieht ihm an der Schulter. Andreas hält Ausschau nach einem Mitspieler. Er sieht Rocco, will passen, doch der Ball landet klatschend im Wasser.

„Andreas, spiel den Ball immer auf die Hand, niemals aufs Wasser!“, ruft Trainer Marc Steinberger vom Beckenrand. Und weiter: „Fabian, dreh dich über den Rücken und schwimm schneller mit dem Gegner mit. Rocco, schau immer nach dem Ball.“ Die Jungs nicken eifrig.

Dabei ist es gar nicht so leicht umzusetzen, was der Trainer da verlangt – schließlich befinden die Jungs sich mitten in einem Schwimmbecken und das Wasser spritzt wild. „Es ist tatsächlich schwer, im Wasser die Übersicht zu behalten“, sagt der Trainer und lächelt. „Erst recht, wenn man nur bis zur Nasenspitze rausschaut.“

Wasserball hat viele Ähnlichkeiten mit Handball. Es ist ein Mannschaftssport, bei dem sechs (in der U11: fünf) Feldspieler versuchen, den Ball am gegnerischen Torwart vorbei ins Tor zu bringen — und zwar schwimmend. Zum Stehen ist das Wasser zu tief. Um nicht unterzugehen, betreiben die Spieler das sogenannte Wassertreten: eine spezielle Beinbewegung, die Auftrieb verleiht. Weitere Besonderheiten und ein paar Kuriositäten über die Sportart gibt's hier.

Reine Übungssache

„Ich habe ein paar Stunden gebraucht, bis ich das Wassertreten konnte“, erzählt Adrian (10), der seit kurzem bei den Barracudas trainiert. „Noch schwerer ist es, wenn man beim Wassertreten beide Arme hochstrecken soll, um den Ball zu fangen oder zu werfen.“ Aber das ist reine Übungssache, wissen Rocco (11) und Andreas (10), die beide seit über zwei Jahren dabei sind.

Schwimmen, werfen — und Tor!

© Günter Distler

Wer mit Wasserball anfangen möchte, sollte einigermaßen schwimmen können, „alle weiteren Techniken lernt man bei uns“, sagt Trainer Marc. Gute Spieler können zum Beispiel bis zur Badehose aus dem Wasser rausspringen, und sie brauchen viel Kraft und Ausdauer. Bei einem Spiel, das ab dem Jugendalter viermal acht Minuten dauert, legen die Spieler „fast dieselbe Strecke zurück wie ein Handballer“, sagt der Trainer.

Genau das mag Andreas an der Sportart, „dass es anstrengend ist und kräftiger zur Sache geht“. Bis zu vier Mal pro Woche trainieren die Jungs — mit Erfolg: Bei den Süddeutschen Meisterschaften sind die U11-Barracudas Dritte geworden, auch zu einem internationalen Turnier nach Barcelona fahren sie regelmäßig.

„Wir sind wirklich ein tolles Team“, lobt Rocco, der auch in der bayerischen Auswahl spielt. „Für Ego-Menschen ist der Sport nichts.“ Und Adrian schwärmt: „Wenn ich diesen Ball in der Hand halte, freue ich mich.“

Wer Wasserball live erleben möchte: Am Sonntag, 4. Dezember 2016, findet ein U11-Turnier mit 16 Mannschaften statt – von 9 bis 17.30 Uhr im Langwasserbad Nürnberg, Breslauer Straße 251.

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