Was ist ein „Mensch“ und was hat das mit Religion zu tun?

16.5.2016, 17:35 Uhr
Was ist ein „Mensch“ und was hat das mit Religion zu tun?

© Foto: privat

In ganz Europa wird über die Flüchtlinge und „den Islam“ diskutiert, Terrorattentate erhitzen die Gemüter, und Pegida will „das christliche“ Abendland verteidigen.

Währenddessen versuchen andere, einen möglichst sachlichen Dialog zwischen den Religionen ins Laufen zu bringen: Der Erlanger Lehrstuhlinhaber für Orientalische Philologie und Islamwissenschaft, Prof. Georges Tamer, zum Beispiel veranstaltet zusammen mit der Eugen-Biser-Stiftung die Veranstaltungsreihe „Key Concepts in Interreligious Dialogue: Judaism, Christianity and Islam“.

Über mehrere Jahre hinweg sollen regelmäßig zweitägige Workshops in englisch stattfinden, wobei jeweils ein Begriff behandelt wird. Bei der Auftaktveranstaltung am Donnerstag, 19. Mai, und Freitag, 20. Mai, ist das der Begriff „Human Being“, also der Mensch.

Welche Vorstellung haben die drei Religionen vom Menschen, was macht ihn aus, in welchem Verhältnis steht er zu Gott? Wie hat sich das theologische Verständnis dieses Begriffs in der Geschichte der jeweiligen Religion entwickelt?

Die Veranstalter sind überzeugt: Es ist wichtig, die Wandelbarkeit von Religion und Theologie zu verstehen. Denn jede Theologie hat sich entwickelt und kann weiterentwickelt werden, religiöse Vorstellungen verändern sich mit der Zeit. Deswegen hat die Diskussion mit jeweils fremden Religionen einen Einfluss auf das Selbstverständnis und seine Entwicklung.

Das Projekt ist wissenschaftlich motiviert und möchte sehr vielseitig sein: Unter den eingeladenen Experten finden sich Theologen sowie Religionswissenschaftler aus aller Welt. Die Veranstaltung spricht aber alle Interessierten an.

Besonders die Abendveranstaltungen richten sich an eine breite Öffentlichkeit: Am Donnerstagabend beginnt um 18.30 Uhr eine von Prof. Tamer geleitete öffentliche Podiumsdiskussion in der Erlanger Orangerie. Der Eintritt ist frei. Noch für dieses Jahr geplant sind außerdem der Workshop zum Begriff „Freedom“, also Freiheit, am 9. und 10. Juni, und ein weiterer zum Verständnis von „Revelation“ (Offenbarung) am 21. und 22. Juli. Zu jedem Workshop soll im Anschluss ein kleines Buch auf Deutsch und Englisch erscheinen. Die Veranstalter möchten dieses dann auch in weitere Sprachen, zum Beispiel ins Arabische, übersetzen lassen. Außerdem soll eine deutsch- und englischsprachige Homepage zu den Veranstaltungen eingerichtet werden.

Keine Kommentare