Atomlobby droht

30.8.2010, 18:48 Uhr

Die Verzweiflungstat des jüngsten Appells (oder nennt man es Erpressungsversuch?) der Atomlobby spricht dazu Bände. Wie groß muss die Not sein, dass sich plötzlich führende Industriebosse und weitere illustre Kreise (Fußball-Kicker, Finanzvorstände, Polit-Oldies, etc.) öffentlich zu Wort melden und dabei immer wieder sie längst Offensichtliches in Frage stellen.

Warum haben E.ON & Co. nicht schon vor Jahren - statt zu leugnen - mit dem "Brückenbau" hin zu erneuerbaren Energien begonnen? Eine anfangs kleine und "grüne" Bewegung hat dennoch längst gehandelt, kaufte Strom und Energie "erneuerbar" ein, wurde dazu erst belächelt, wuchs aber stetig. Jetzt ist die Branche erwachsen, nicht mehr nur "grün" und definiert ganz neue Wertschöpfungsketten - sehr zum Leidwesen der Monopolisten. Sie - und immer mehr Bürger und Kommunen - handeln verantwortungsvoll.

Merken Energieriesen und Industriebosse nicht, dass sie mit diesem rückwärts gerichteten „Appell an die Bundesregierung" und den darin verpackten Verdummungsversuchen die Situation nur noch verschlimmern? Lässt sich Politik dadurch „erpressen", wird Demokratie und Volkes Wille zur Farce.