Berichterstattung über „Märchenhochzeit“ im Vergleich zum Fußball mickrig

8.5.2011, 12:49 Uhr

Von den veröffentlichten sieben Leserbriefen enthielten sechs kritische Äußerungen zur Hochzeitsberichterstattung in London, mit Worten wie Personenkult, Bewunderung eines abgehobenen Standes, Affentanz, Fasching, dekadent, „unvorstellbare vier Seiten Berichterstattung in der Zeitung", Kostenaufwand, usw.

Ich frage mich, was diese Briefschreiber über das Thema Profifußball denken. Wenn anstelle von Monarchie, Märchenhochzeit, usw., Begriffe aus dem bezahlten Fußball eingesetzt werden, trifft die geäußerte Kritik meines Erachtens umso mehr zu. Erst vor ein paar Tagen hat der Münchener „Märchenkaiser" Franz B. gesagt, dass man einen Torwart für 30 Millionen Euro einkaufen soll! Da kann jeder selbst entscheiden, ob das auch zu dem Thema „abgehoben" passt oder nicht. Übrigens, hat nicht die ganze Hochzeit in England auch nur 30 Millionen gekostet?

Beide Veranstaltungen sind jedenfalls eine Show, die Bedürfnisse einiger Menschen befriedigt. Dabei ist es fraglich, ob es wirklich so viele am Fußball Interessierte gibt, wie die tägliche, oft mehrseitige Berichterstattung in den Medien, glauben lässt. Jedenfalls im Vergleich mit „Fußball" ist die Berichterstattung über die Märchenhochzeit in den Tageszeitungen doch eher mickrig ausgefallen.