Falscher Heiligenschein

18.3.2014, 17:01 Uhr

Armer Uli, hat er sich doch wirklich alle Mühe gegeben, trotz abschreckender Beispiele, über viele Jahre hinweg mit seinem Millionen-Steuerbetrug nicht aufzufallen. Nach dem Verhalten führender Vereinsmitglieder scheint so etwas in der FC Bayern-München-mia-san-mia-Welt auch gar kein richtiger Betrug zu sein. Das wurde spätestens deutlich, als Edmund Stoiber (Jurist und Mitglied des FCB-Aufsichtsrates) am Vorabend des Prozessbeginns bemerkte, bis zum Prozessende habe schließlich die Unschuldsvermutung zu gelten. Dass Herr Hoeneß die Hinterziehung von immerhin 3,5 Millionen Euro zu diesem Zeitpunkt bereits zugegeben hatte, schien dabei nebensächlich. Nur gut, dass sich das Gericht nicht in diese mia-san-mia-Welt hat hineinziehen lassen. Der Versuch, mit der „gnädigen“ Annahme des Urteils den Heiligenschein weiter leuchten zu lassen, wird hoffentlich scheitern.

Rainer Götzfried, Erlangen