32-Schmoll-Punkte, dreifacher Moritz und viel VfL-Spirit

18.11.2019, 07:08 Uhr
32-Schmoll-Punkte, dreifacher Moritz und viel VfL-Spirit

© Foto: Uwe Mühling

Schmoll blieb aufgrund seiner lädierten Schulter zunächst draußen, sodass erstmals Yannick Rapke zusammen mit Simon Geiselsöder, Florian Beierlein, Jonathan Schwarz und Luca Wörrlein die Starting Five bildeten. In der Anfangsphase gab es zwar elf Führungswechsel, doch das erste Viertel ging am Ende mit 24:20 an die Treuchtlinger Korbjäger.

Die Gastgeber gaben ihre Führung in der Folgezeit auch nicht mehr her. Mit einem 12:0-Lauf im zweiten Durchgang schraubten sie ihren Vorsprung erstmals auf 20 Zähler zum Zwischenstand von 42:22; bis zur Pause verkürzten die Oberfranken auf 47:35. Im dritten Durchgang lief vor allem Stefan Schmoll heiß und sorgte maßgeblich dafür, dass das Polster wieder wuchs. Beim Stand von 72:52 ging es ins letzte Viertel.

Der VfL blieb vorne, musste in den fünf Schlussminuten jedoch dem Substanzverlust sowie einigen fragwürdigen Entscheidungen der Schiedsrichter Tribut zollen. Die Referees waren auch zuvor schon mehrfach in der Kritik gestanden. Das alles änderte aber nichts mehr am Treuchtlinger Sieg, der mit 89:81 weitaus knapper ausfiel, als es der Spielverlauf war, zumal die Gastgeber zwischenzeitlich schon mit 23 Punkten vorne gelegen hatten.

Was zählte waren unterm Strich aber der Erfolg, der beherzte Auftritt der Mannschaft und eine fantastische Unterstützung durch die gut 400 Zuschauer in der "Senefelder Hölle". Kapitän (und Abteilungsleiter) Stefan Schmoll bedankte sich am Ende eines emotionalen Basketball-Abends herzlich bei den Fans und bat auch für die kommenden Wochen um Unterstützung und Verständnis, denn: "Wir pfeifen aus dem letzten Loch, aber wir haben heute eine kämpferische Leistung gezeigt."

"Dankeschön" von Claudio Huhn

 

32-Schmoll-Punkte, dreifacher Moritz und viel VfL-Spirit

© Foto: Uwe Mühling

 Tatsächlich schleppten sich etliche VfL-Spieler am Ende humpelnd durch die Abklatsch-Runde mit den Fans. Claudio Huhn muss derzeit zwar nicht humpeln, dafür ist sein rechter Arm außer Gefecht. Wie berichtet, war er vergangenes Wochenende nach einem unglücklichen Sturz auf den Ellbogen noch in München operiert worden und bedankte sich nun vor großer Kulisse in der "Sene" für die vielen Genesungswünsche und Aufmunterungs-Nachrichten. Und an die Fans gerichtet, stellte Vize-Kapitän Huhn fest: "Ihr habt heute eine geile Mannschaft gesehen – feiert sie!"

Das taten die Zuschauer auch. Und zwar zu Recht, wie auch Trainer Stephan Harlander fand. Der eingangs erwähnte VfL-Spirit war aus seiner Sicht voll da. Spieler wie Arne Stecher, Tobias Hornn, Yannick Rapke oder Moritz Rettner, die sonst eher im Hintergrund stehen, gaben nach Harlanders Worten "wichtige Impulse" in einem Spiel, das "kein Selbstläufer" war. Zwar fehlten Regnitztal, das zum Unterbau von Brose Bamberg gehört, diesmal weitgehend die Doppellizenzspieler, die für Baunach in der 2. Bundesliga ProB aufliefen, dennoch entpuppte sich der Aufsteiger als hartnäckiger Kontrahent.

Beim VfL kamen alle elf Spieler zum Einsatz und konnten – bis auf Moritz Schwarz – allesamt punkten. Auch der erst 15-Jährige Youngster Moritz Eckert steuerte mit einem selbstbewussten Auftritt zwei Zähler bei. Diese beiden standen in der Schlussphase gleichzeitig mit Moritz Rettner auf dem Parkett. Alle drei Treuchtlinger mit Vorname Moritz also vereint, wobei mit einem der Schiedsrichter (Nachname Moritz) sogar noch ein Vierter dazukam.

Topscorer war Stefan Schmoll mit 32 Punkten – mit einer besseren Freiwurfquote hätte er sogar die 40er-Marke knacken können. Zweistellig punkteten auch Florian Beierlein (15) und Luca Wörrlein (13). Letzterer glänzte obendrein mit 14 Rebounds und gehörte ebenfalls zur Riege der humpelnden Korbjäger.

Mit den vielen angeschlagenen Spielern dürfte es für die VfL-Baskets erneut eine schwierige Trainingswoche geben. Regeneration wird wohl vor taktischen Einstudierungen für den Jahresendspurt stehen. Hier warten noch vier (!) Auswärtsspiele in Vilsbiburg (24. November), Bad Aibling (30. November), Leitershofen/
Stadtbergen (14. Dezember) und Jena (21. Dezember) sowie nur ein Heimspiel gegen Schwabing (7. Dezember). Ein kniffliges Programm angesichts der personellen Situation, doch Trainer Harlander und seine Jungs nehmen die Situation an: "Vielleicht können wir noch das eine oder andere Spiel klauen", sagt der Coach.

VfL Treuchtlingen: Stefan Schmoll (32 Punkte, davon 3 Dreier, 11 Rebounds, 3 Assists), Florian Beierlein (15 Punkte, 5 Assists, 5 Rebounds), Luca Wörrlein (13 Punkte, 14 Rebounds), Jonathan Schwarz (7 Punkte, 4 Assists, 5 Rebounds), Tobias Hornn (6 Punkte durch 2 Dreier), Simon Geiselsöder (5 Punkte, 5 Rebounds), Arne Stecher (3), Yannick Rapke (3), Moritz Rettner (3), Moritz Eckert (2), Moritz Schwarz.

Regnitztal Baskets: Miles Osei (22 Punkte), Paul Guck (21), Adrian Bergmann (11), Daniel Köppel (10), Jekabs Beck (6), Valentin Brevet (4), Heinrich Ueberall (4), Louis Heinrich (2), Nico Böhm (1), Finn Nowak, Alex Smith..

Die einzelnen Viertel: 24:20, 23:15, 25:17, 17:29; Fünf-Minuten-Takt: 11:9, 24:20, 35:22, 47:35 (Halbzeit), 63:44, 72:52, 79:59, 89:81; Zuschauer: 420.

 

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