Abbruch einer nie richtig gestarteten Volleyball-Saison

28.1.2021, 14:38 Uhr
Abbruch einer nie richtig gestarteten Volleyball-Saison

© Foto: Uwe Mühling

Im Volleyball gilt der Abbruch zunächst nur für Männer und Frauen. Bei den Erwachsenen erfolgt der Abbruch ohne Wertung. Dies bedeutet, dass es in den BVV-Ligen von der Bayernliga abwärts keine Auf- und Absteiger gibt. Die Damen des TSV 1860 Weißenburg bleiben folglich in der Bezirksliga, die Herren des TSV 1860 sowie der TSG Solnhofen spielen weiter in der Bezirksklasse Süd.

Ausgenommen bleiben von dem Saisonabbruch zunächst die Bereiche Jugend, Senioren und BFS/Mixed, da hier aktuell noch weiterführende Meisterschaften auf deutscher Ebene geplant sind. Für die Bereiche Regionalliga und Dritte Liga werden gesonderte Regelungen durch den zuständigen Deutschen Volleyball-Verband (DVV) getroffen. Eine Entscheidung wird Mitte Februar erwartet.

In einer Stellungnahme erläutert der BVV die Gründe für den Saisonabbruch wie folgt: "Vorstand und Spielausschuss sind nach intensiver Diskussion zum Ergebnis gelangt, dass die Entwicklung der Corona-Pandemie keine sinnvolle Rückkehr in einen geregelten Spielbetrieb zulässt. Bei der Entscheidung steht der Schutz der Gesundheit von Spielern, Betreuern, Schiedsrichtern und Funktionären im Vordergrund." Darüber hinaus sei es nach über dreimonatiger Wettkampfpause nicht mehr möglich, einen für alle Mannschaften fairen Wettbewerb mit Auf- und Abstieg durch ausreichende Spiele zu gewährleisten.

Alternative Spielmodelle

Aktuell arbeiten der Spielausschuss und die Geschäftsstelle "mit Hochdruck an alternativen Spielmodellen für eine Übergangszeit bis zur nächsten Spielsaison". Dadurch soll die Rückkehr zum Volleyballsport, zu Training und Wettkampf einerseits erleichtert und andererseits der Verlust von Mannschaften sowie Spielerinnen und Spielern möglichst gering gehalten werden.

Voraussetzung sei natürlich eine Freigabe des Sports durch den Gesetzgeber und die Wiederöffnung der Sportstätten. "Sobald dies gegeben ist, wollen wir sofort mit Übergangsangeboten starten", teilt der Verband mit. Zugleich laufen beim BVV weitere Planungen für die Zukunft: "Für die Saison 2021/2022 streben wir nach aktuellem Stand wieder einen regulären Spielbetrieb an", heißt es in der Mitteilung.

In puncto Finanzen hat der BVV ebenfalls Beschlüsse gefasst, zumal die Finanzierung des Verbands zu einem überproportionalen Anteil über Einnahmen aus dem (derzeit lahmliegenden) Spielbetrieb erfolgt: Zunächst bittet der BVV seine Volleyballvereine um Solidarität.

Der Verband verzichtet einerseits auf den anstehenden Einzug der Gebühren für die Jahresspielberechtigung. Andererseits werden die bereits eingezogenen Mannschaftsmeldegelder (Erwachsene, Jugend) einbehalten. Damit will man die Verpflichtung der erhöhten Beitragsleistung gegenüber dem DVV ebenso gewährleisten wie die Sicherung des künftigen Spielbetriebs und des Erhalts der dazu nötigen BVV-Strukturen.

"Schwierigste Entscheidung"

"Die Entscheidung ist allen Beteiligten äußerst schwergefallen und nach intensiver Abwägung anderer Optionen letztlich doch einstimmig getroffen worden. Es war die schwierigste Entscheidung, die der BVV-Vorstand in seiner bisherigen Geschichte zu treffen hatte", heißt es wörtlich in der von BVV-Präsident Klaus Drauschke unterzeichneten Erklärung.

Der Vorstand bittet "um Verständnis und um Unterstützung für diesen schwierigen Weg", werde die Entwicklungen weiter im Auge behalten und mit weiteren Maßnahmen reagieren. Gleichzeitig dankt der BVV allen Mitgliedern, Klubs, Schiedsrichtern, Trainern und Funktionären für deren Einsatz, Durchhaltevermögen und verantwortungsbewusstes Handeln.

Letztlich hoffen sowohl der Verband als auch die Aktiven, dass bei den erwähnten Übergangsangeboten nicht zuletzt das Beachvolleyball eine gute Rolle spielen kann – im Sommer und im Freien dürfte sicher mehr möglich sein als im Winter und in den Hallen.

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