Als eine Klasse floh

5.8.2019, 17:56 Uhr
Als eine Klasse floh

© Foto: Melanie Kunze

Der 14-jährige Schüler hat beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten mitgemacht und einen Podcast mit einem Zeitzeugen aufgenommen. Unterstützt wurde er von seiner Geschichtslehrerin Elke Mahler.

Maximilian, wie viele Extra-Stunden warst du für dein Geschichtsprojekt in der Schule?

Viele Freitagnachmittage gingen dafür drauf. Manchmal zwei, drei Stunden. Ich habe das in meiner Freizeit gemacht, mit Frau Mahler.

Wie kamst du auf die Idee, an dem Geschichtswettbewerb teilzunehmen?

Meine Lehrerin hat von dem Wettbewerb erzählt und ich habe mich schon immer für Geschichte interessiert.

Mit welchem Thema hast du dich beworben?

"Alle hielten dicht – 16 flohen". Es geht um eine DDR-Klasse, die sich zum Ungarn-Aufstand kritisch geäußert hat. Sie hat eine Schweigeminute eingelegt. Deswegen wurde sie von der Schule verwiesen. Alle sind dann aus der DDR geflohen. Einzeln. Und ohne zu wissen, ob sie jemals wieder zurück können. Ich habe mich sehr gefreut, als ich gehört habe, dass ich für diese Geschichte den Förderpreis bekomme. Demnächst fahren wir nach München, dort bekomme ich die Urkunde.

Gibt es auch Geld?

Ja, 100 Euro. Aber ich weiß noch nicht, was ich damit mache.

Wen hast du für dein Geschichtsprojekt interviewt?

Herrn Schäfer, der ist als Letzter der Klasse geflohen. Das war also eine Geschichte, die wirklich so passiert ist. Herrn Schäfer habe ich über meine Lehrerin gefunden. Er hatte viele Unterlagen wie Zeitungsausschnitte von damals aufgehoben, die er mir mitgegeben hat.

Was war das Spannendste, das Herr Schäfer berichtet hat?

Eigentlich war alles spannend. Man kann nicht glauben, dass das wirklich passiert ist. Wir haben seine Erzählungen aufgenommen und am PC zusammengeschnitten, um daraus einen Podcast zu machen. Dazu musste ich noch mehrere Seiten Text schreiben. Beides zusammen haben wir dann eingeschickt.

Für deinen Podcast hast du einen extra Preis bekommen . . .

Der Podcast hat am meisten Spaß gemacht. Dafür habe ich den Sonderpreis des WDR bekommen. Zu dem Preis gehört auch ein Podcast-Workshop. Ich mag Technik und freue mich schon darauf. Ich darf aber erst in den Herbstferien nach Dortmund zum WDR fahren.

Keine Kommentare