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Bayerische Bio-grafien

Olena tütet Petersilie

© Sonja Herpich StMELF Olena tütet Petersilie

Was ist eigentlich das Besondere an Bio-Lebensmitteln? Das wollen wir anhand einer kleinen „Bio-grafie“ veranschaulichen: Im Herzen des Knoblauchslandes ließ sich im Jahr 1928 die Familie nieder, die sich mit viel Liebe und Leidenschaft dem Kräuteranbau widmete. Im Laufe der Jahrzehnte perfektionierten sie ihre Produktionsmethoden. Doch eine Frage beschäftigte sie immer mehr: Ist unsere Art des Anbaus auch ideal für Mensch und Natur? So stellte der Betrieb 1994 schließlich auf biologischen Anbau um. Heute kultiviert die Familie Dworschak-Fleischmann auf ihrem KräuterGut in Nürnberg-Kraftshof über 240 Sorten Topfkräuter und ist zudem Zeichennutzer des Bayerischen Bio-Siegels.

Schonende Aufzucht für volles Aroma

Die Produktion der Bio-Kräuter beginnt unter idealen Bedingungen im Keimhaus. Hier werden sie von Anfang an von leistungsfähigen Mikroorganismen und natürlichen Nützlingen unterstützt. Anschließend werden die Pflanzen langsam an kühlere Temperaturen gewöhnt. Sie stehen nicht eng beieinander, sondern haben genügend Platz für ein luftiges und gesundes Wachstum. Das macht die Kräuter widerstandsfähig, fördert ihren hohen Nährstoffgehalt und verleiht ihnen einen besonders guten Geschmack.

Joachim topft Estragon

Joachim topft Estragon © Sonja Herpich StMELF

Kräuteranbau im Doppelstock-Verfahren

Um möglichst ressourcenschonend und umweltverträglich zu produzieren, setzt der Familienbetrieb auf das energieeffiziente Doppelstock-Verfahren. So werden aus 7.200 qm Gewächshaus-Grundfläche 13.000 qm Kräuter-Produktionsfläche, was die Flächenversiegelung und auch den Energieverbrauch halbiert. Durch das geschlossene System werden Regen-, Schwitz- und Rücklaufwasser nach dem Gießen zu 100 % wiederverwendet. Strom erzeugen die Dworschak-Fleischmanns im eigenen Blockheizkraftwerk, dessen Abwärme zur Beheizung des Gewächshauses genutzt wird.

Packbereich im Doppelstock

Packbereich im Doppelstock © Sonja Herpich StMELF

Verzicht auf synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel

Das KräuterGut verzichtet bewusst auf synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel, da diese im Ökolandbau nicht zulässig sind. Stattdessen kommen natürliche Methoden wie der Einsatz von Nützlingen zum Schutz der Pflanzen zum Einsatz. Prävention spielt dabei eine zentrale Rolle, beispielsweise durch eine sorgfältig durchdachte Aufzucht. Auch bei der Düngung setzt das KräuterGut auf Nachhaltigkeit: Durch den Verzicht auf leicht lösliche, mineralische Stickstoffdünger wird verhindert, dass diese in die Gewässer gelangen. So wird ein wertvoller Beitrag zum Schutz der Gewässer und zur Förderung der Artenvielfalt geleistet. Der Familienbetrieb hat sich zudem entschieden, ausschließlich bio-veganen Dünger für die Produktion seiner Kräuter zu verwenden.

Udo gießt die Kräuter

Udo gießt die Kräuter © Sonja Herpich StMELF

Kurze Transportwege durch Regionalität

Durch die Regionalität haben die Bio-Lebensmittel vom KräuterGut nur kurze Transportwege in den Handel und damit zu den Konsumentinnen und Konsumenten. Mit dieser Kundennähe im wahrsten Sinne des Wortes sind mehrere Vorteile verbunden: Die Kräuter sind besonders frisch und haben noch ihr volles Aroma. Zudem reduziert jeder weniger gefahrene Kilometer den CO2-Fußabdruck. Werden die Bio-Kräuter über kürzere Strecken transportiert, sinkt der Bedarf an fossilen Brennstoffen. Dadurch wird die Atmosphäre weniger mit schädlichen Gasen belastet.

Soziales Engagement in der Region

Das KräuterGut ist ein moderner Bio-Landwirtschaftsbetrieb, der sich sowohl um die Umwelt als auch um die Menschen kümmert. Deshalb hat Integration hier einen hohen Stellenwert. 20 % der Belegschaft sind schwerbehindert. Weitere 20 % sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bisher als schwer vermittelbar galten. Darüber hinaus bietet die Familie Dworschak-Fleischmann Praktikumsplätze an, um den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.

Martyna tütet im Doppelstock

Martyna tütet im Doppelstock © Sonja Herpich StMELF

Lebensmittel mit dem Bayerischen Bio-Siegel

Seit 2016 ist das Unternehmen Zeichennutzer des Bayerischen Bio-Siegels und somit berechtigt, mittlerweile über 100 Produkte mit diesem Siegel auszuloben. Für alle Lebensmittel, die das Bayerische Bio-Siegel tragen, gilt ein lückenloser Herkunftsnachweis: Vom Anbau über die Ernte bis hin zur Verarbeitung und Verpackung muss die gesamte Produktion sowie alle weiterführenden Verarbeitungsschritte in Bayern erfolgen. Das Bayerische Bio-Siegel schreibt zudem Qualitätskriterien vor, die über die gesetzlichen Anforderungen der EU-Öko-Verordnung hinausgehen. Neben den allgemeinen Richtlinien des Ökolandbaus, wie dem Verzicht auf synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel, müssen auch die Programmbestimmungen des Bayerischen Bio-Siegels eingehalten werden. Diese orientieren sich an den Standards der Ökolandbauverbände und beinhalten beispielsweise die vollständige ökologische Bewirtschaftung des landwirtschaftlichen Betriebs sowie eine strengere Regelung der Verwendung von organischem Dünger. Ein staatlich streng überprüftes Kontrollsystem stellt sicher, dass diese Kriterien eingehalten werden.

Gato kontrolliert im ersten Stock des Doppelstocks

Gato kontrolliert im ersten Stock des Doppelstocks © Sonja Herpich StMELF

Durch den Kauf von Produkten, die das Bayerische Bio-Siegel tragen, unterstützen Verbraucherinnen und Verbraucher lokale Familienbetriebe und Unternehmen, fördern die heimische Wirtschaft und schaffen Arbeitsplätze in der Region. Gleichzeitig leisten sie einen Beitrag zum Umweltschutz, insbesondere im Hinblick auf den Schutz der Gewässer, die Bodenfruchtbarkeit und die Artenvielfalt.

Mehr über das Bayerische Bio-Siegel erfahren Sie unter: biosiegel.bayern

Bayerisches Bio-Siegel

Bayerisches Bio-Siegel © StMELF

Kontaktdaten:
Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus;
alp Bayern, Ludwigstraße 2, 80539 München

Ansprechparterinnen: Christine Franke und Dr. Christine Wenzl

info@alp.bayern.de