Ärger mit E-Scootern: Polizei kontrolliert in den nächsten Wochen verstärkt

Nürnberg - Immer wieder sorgen die E-Scooter im Stadtgebiet Nürnberg für Ärger. Nutzer werfen die Roller sprichwörtlich einfach irgendwohin oder verbreiten mit rasanten Fahrten auf dem Gehweg Angst und Schrecken. Die Polizei reagiert nun und kündigt verstärkte Kontrollen an.

Bereits am Dienstag, 3. August, wurden die flotten Stadtflitzer und deren Nutzer ins Visier genommen. "E-Scooter sind rechtlich als Kraftfahrzeuge eingestuft, weshalb hier einige Vorschriften gelten, die aber häufig nicht beachtet werden", teilt ein kontrollierender Beamte mit. Daher hat die Polizei eine Aufklärungsbroschüre erarbeitet, aus der hervorgeht, was erlaubt ist und was nicht.

Alkohol und Drogen

Besonders Verkehrsunfälle mit Scootern, bei denen Alkohol und Drogen im Spiel sind, häufen sich in jüngster Zeit. Bei den Kontrollen wird die Polizei daher verstärkt die Fahrtüchtikeit der Nutzer überprüfen. Häufig sind auch zwei Personen auf einem Roller unterwegs, was ebenfalls nicht zulässig ist.

Zum Auftakt der intensiven Kontrollen wurden rund 90 E-Scooter-Nutzer angehalten und überprüft. Erfreulicherweise stand keiner der kontrollierten Personen unter Alkohol- oder Drogeneinfluss, teilt die Polizei mit. Dennoch mussten über ein Dutzend Verwarnungen ausgestellt werden, weil der E-Scooter von mehr als einer Person benutzt wurde. Rund zehn weitere Verwarnungen gab es wegen missbräuchlicher Handynutzung während der Fahrt.

Skateboard mit Rückenwind

In Nürnberg ist die Zahl der Rolleranbieter rasant gestiegen. © Sabine Stoll

Bemerkenswert war in diesem Zusammenhang die Kontrolle eines Skateboardfahrers, der den Beamten auffallen musste: Der Mann war gegen 21.30 Uhr am Jakobsplatz mit einem Skateboard unterwegs, das er nicht anschieben musste. Das schauten sich die Polizisten näher an und stellten dabei fest, dass es sich um ein Skateboard mit Elektromotor handelte, das sich mit Fernbedienung steuern ließ. Da für das Fahrzeug weder ein Versicherungsschutz bestand noch der 20-Jährige über eine entsprechende Fahrerlaubnis verfügte, wurden Ermittlungsverfahren wegen verkehrsrechtlicher Verstöße eingeleitet.

Unfall mit 17-Jährigem

Am frühen Mittwochmorgen, 4. August, ereignete sich ein Unfall mit einem E-Scooter-Fahrer. Ein 17-Jähriger war wohl mit einem E-Scooter im Bereich des Frauentorgrabens unterwegs. An der Einmündung zur Essenweinstraße kam es zum Zusammenstoß mit einem Pkw, der in der Essenweinstraße in Richtung Frauentorgraben fuhr. Der 17-Jährige stürzte und wurde dabei leicht verletzt.

Sowohl am Pkw als auch dem E-Scooter entstand Sachschaden von insgesamt rund 2000 Euro. Ein Alkoholtest ergab bei dem 17-Jährigen einen Wert von annähernd einem Promille. Gegen den 17-Jährigen wurden Ermittlungen wegen des Verdachts der Gefährdung des Straßenverkehrs eingeleitet.

Die mittelfränkische Polizei wird die Kontrollen in den nächsten Wochen fortsetzen.

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