Schutzbedingungen seien veraltet

"Auf Distanz halten": Erlanger Forscher fordert Abschuss von Wölfen nahe Almen und Alpen

11.10.2021, 13:55 Uhr
Die Ausbreitung der Wölfe im Alpenraum bereitet Alm- und Alphirten zunehmend Probleme. Unser Bild zeigt keinen freilebenden Wolf, sondern ein Exemplar aus dem Wildpark Güstrow.

© Jens Büttner, dpa Die Ausbreitung der Wölfe im Alpenraum bereitet Alm- und Alphirten zunehmend Probleme. Unser Bild zeigt keinen freilebenden Wolf, sondern ein Exemplar aus dem Wildpark Güstrow.

Der Alpenforscher Werner Bätzing fordert, Wölfe in der Nähe von Alpen und Almen abschießen zu lassen. "Ich bin sehr deutlich der Meinung, dass der Wolf auf Distanz gehalten werden muss", sagte der Geograf bei der Vorstellung seiner Bibliografie zur Alp- und Almwirtschaft am Montag in Bad Hindelang (Landkreis Oberallgäu). "Das heißt: Abschuss von Wölfen in der Nähe der Almen."

Schutz für Wölfe lockern?

Dazu müssten die Schutzbedingungen für die Raubtiere gelockert werden, diese entsprächen noch dem Stand der Siebzigerjahre. Die Alpherden im Hochgebirge anders zu schützen sei sehr schwierig.

Bätzing ist emeritierter Professor für Kulturgeographie an der Universität Erlangen-Nürnberg und wissenschaftlicher Berater der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA.

Almen und Alpen hätten aber auch darüber hinaus mit Problemen zu kämpfen, sagte Bätzing. Zum einen gerieten die Wirte durch große Tierhaltungsbetriebe wirtschaftlich zunehmend unter Druck, zum anderen stelle der Klimawandel die Bergbauern vor Herausforderungen. Dazu komme der massive Tourismus in den Alpenregionen, sagte Bätzing. Besucher von Almen und Alpen zeigten dort oft "völlig unangemessenes Verhalten", was die Tierhaltung für die Alphirten erschwere.

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