Baustellen-Update: Das ist der Stand in der Mogetissa-Therme

29.5.2021, 06:43 Uhr
Baustellen-Update: Das ist der Stand in der Mogetissa-Therme

© Foto: Miriam Zöllich

Auf dem Rundgang durch das Bad ist diesmal auch Bäder-Betriebsleiter Thomas Nickisch mit von der Partie. Er und sein Team haben hier im "Bauch" des Schwimmbads in den vergangenen Monaten beachtliche Arbeit geleistet, etliche Rohre, Leitungen und Maschinen wie etwa Lüftungsgeräte in Eigenregie abgebaut. Hier herrscht nun gähnende Leere. "Das ist eigentlich nichts, was man als Bademeister normalerweise macht und es war alles Neuland für uns", lacht Thomas Nickisch. "Ein leeres Becken, eine leere Technik – das ist schon ungewohnt und tut einem Bademeister weh."

Dass die Mitarbeiter über den Winter in Eigenleistung schon einmal die Vorarbeit für die anstehenden Sanierungen erbracht haben, spart den Stadtwerken am Ende Geld. Anstatt die Arbeiten extern zu vergeben, hat man das eigene Personal beschäftigt und es bleibt mehr Geld aus dem Fördertopf für die tatsächliche Sanierung übrig.

So jedenfalls ist es auch mit dem Fördergeldgeber abgesprochen. Seitens der Regierung von Mittelfranken winkt eine finanzielle Unterstützung aus einem Programm für Schulschwimmbäder. "Von einem Bundesförderprogramm für Sportstätten, bei dem wir uns beworben haben, wurden wir leider nicht bedacht", bedauert Stadtwerke-Geschäftsführer André Goldfuß Wolf.

Neue Wasserschäden

Insgesamt sind für die Sanierungsmaßnahmen rund neun Millionen Euro und 30 Monate eingeplant, ein knappes Jahr ist schon verstrichen. Nach derzeitigem Stand kann man den Zeitplan wohl einhalten und im Herbst 2023 wieder öffnen. Das liege aber auch daran, dass man zeitlich "schon großzügig" geplant habe, gibt Goldfuß-Wolf zu bedenken. Mögliche Lieferengpässe im Baugewerbe und etwaige böse Überraschungen und "Worst Case"-Szenarien hat man versucht, grob miteinzuplanen.


Stalaktiten im Technikgeschoss der Mogetissa-Therme


Solche Überraschungen hat es bislang auch tatsächlich schon gegeben. Beim Abmontieren der Rohre und Anlagen sind im Technikgeschoss der Mogetissa-Therme noch weitere schwere Wasserschäden aufgetaucht, besonders ein Stahlträger an der Decke ist stark in Mitleidenschaft gezogen worden und auch an der Wand hinter dem Warmwasserspeicher ist über die Jahre stetig Wasser aus dem Becken heruntergelaufen.

"Es ist jetzt nicht so drastisch, dass es uns aus dem Zeitplan wirft, aber tatsächlich haben wir damit nicht gerechnet", sagt Goldfuß-Wolf. Natürlich habe man von den generellen Undichtigkeiten gewusst und daher auch die Sanierung angestoßen. Doch obwohl man "nicht blauäugig" an die Sache ranging, seien erst jetzt einige Schäden klar erkennbar.

Sich mit deren Behebung zu beschäftigen ist nun die Aufgabe des Planers, der hoffentlich im Juni seine Arbeit aufnimmt. Das formelle Vergabeverfahren für die Planungen ist noch am Laufen, "das haben wir uns nicht ganz so langwierig vorgestellt", gibt der technische Geschäftsführer zu. "Es ist ja mitten im Jahr, und die Planungsbüros haben nicht auf uns gewartet. Derzeit finden eben viele Badsanierungen statt, die Förderprogramme lösen immer einen regelrechten Run aus."

So wenig Müll wie möglich

In den Planungen soll sich dann herausstellen, mit welchem Sanierungsaufwand die Schäden an der Beton-Bausubstanz beseitigt werden müssen. Im besten Fall reicht ein Schutzanstrich, wahrscheinlicher ist aber ein sogenannter kathodischer Korrosionsschutz. Er kann den aktuellen Schädigungsgrad "einfrieren" und weitere 20 bis 25 Jahre gewinnen. Im schlimmsten Fall droht sogar eine Betonvollsanierung. In jedem Fall erneuert werden müssen die Elektrik, die Lüftungsanlagen und die Wasseraufbereitung.

Derzeit ist man bei den Stadtwerken noch damit beschäftigt, einige der abmontierten Maschinen und Geräte über einen speziellen Makler für Industrieanlagen weiterzuvermitteln. "Wir versuchen dadurch, so wenig Müll wie möglich zu produzieren", erläutert André Goldfuß-Wolf.

"Etliche der Anlagen können noch funktionell weiterverwendet werden." Das, was an Leitungen noch brauchbar ist, will man in der Mogetissa-Therme selbst weiterhin nutzen. "Das ist zwar mehr Planungsaufwand, aber ressourcenschonend. Unser Ziel ist es ja, die Substanz nicht verkommen zu lassen und eine Betriebssicherheit zu gewährleisten."

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