Nur wenige lassen es krachen

Bilanz: Oberpfälzer und Franken feierten ruhiges Silvester

1.1.2022, 14:51 Uhr
Wunderkerzen statt Raketen: Etliche Menschen sind in der Silvesternacht in die Fußgängerzonen der Städte gezogen, um ein wenig gute Stimmung und Leben zu verspüren, wie hier in Erlangen.

© Klaus-Dieter Schreiter, NN Wunderkerzen statt Raketen: Etliche Menschen sind in der Silvesternacht in die Fußgängerzonen der Städte gezogen, um ein wenig gute Stimmung und Leben zu verspüren, wie hier in Erlangen.

Die große Böllerei, sie war verboten. Erlaubt waren außerdem nur Feiern im kleinsten Kreis. Statt Raketen gab's Raclette, statt Party eine Runde Monopoly. Das alles wirkte sich positiv für die Rettungskräfte aus. Im Städtedreieck Nürnberg, Erlangen und Fürth und darüber hinaus rückten die Helfer von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst lediglich zu kleineren Einsätzen aus.

Wieder ein Jahr, in dem Feiern schwer fällt: Auf dem Hauptmarkt in Nürnberg ist wie überall in den Städten Böllern verboten. 

Wieder ein Jahr, in dem Feiern schwer fällt: Auf dem Hauptmarkt in Nürnberg ist wie überall in den Städten Böllern verboten.  © Stefan Hippel, NNZ

Neben ein paar brennenden Mülltonnen, einer feststeckenden Person in einem Aufzug und einem piepsenden Rauchmelder, meldete die Feuerwehr Nürnberg keine größeren Ereignisse. In der Leitstelle wurde in der ganzen Nacht lediglich 14 Mal der Alarm ausgelöst. "Vielleicht war ein wenig mehr los als als im Vorjahr, als noch die Ausgangssperre hinzukam, aber insgesamt war es ruhig", sagte ein Feuerwehrsprecher.

Jahreswechsel immer extremer

Auch in Erlangen und Fürth blieb es ruhig. Die Fürther Feuerwehr rückte lediglich vier Mal aus, die Erlanger Kollegen drei Mal. Mit der Lage zeigten sich alle äußerst zufrieden. Zurückblickend wäre es zum Jahreswechsel meist extrem gewesen, hieß es unisono. In Erlangen zum Beispiel hatte die Feuerwehr vor drei Jahren die Autobahn sperren müssen, nachdem es zu dichtem Nebel auf Grund von Böllerrauch gekommen war.

Strahlende Gesichter trotz Corona: Diese drei jungen Frauen in Nürnberg lassen sich ihre gute Laune nicht nehmen. 

Strahlende Gesichter trotz Corona: Diese drei jungen Frauen in Nürnberg lassen sich ihre gute Laune nicht nehmen.  © Stefan Hippel, NNZ

Obwohl auch in diesem Jahr Böller zu hören und Raketen zu sehen waren, war aber weit weniger los als sonst. In vielen Innenstädten versammelten sich Familien und Freunde zum beschaulichen Feiern. In Neumarkt in der Oberpfalz ließen es dagegen manche Menschen so richtig krachen. Der Nachthimmel über der Stadt leuchtete trotz des Verkaufsverbots von Raketen auffällig bunt.

Neumarkt lässt es krachen: Trotz Verkaufsverbots wurden in der Oberpfälzer Stadt etliche Raketen gezündet, jedoch ohne größere Vorkommnisse. 

Neumarkt lässt es krachen: Trotz Verkaufsverbots wurden in der Oberpfälzer Stadt etliche Raketen gezündet, jedoch ohne größere Vorkommnisse.  © Wolfgang Fellner, NNZ

Weniger zu tun im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie gab es auch bei der Polizei. Der Schwerpunkt der Einsätze in Mittelfranken lag bei gemeldeten 123 Ruhestörungen, gefolgt von 34 fast ausnahmslos leichten Körperverletzungen auf Grund von Streitigkeiten und 24 Sachbeschädigungen. "Für eine Silvesternacht lag die Zahl auf vergleichsweise niedrigem Niveau", erklärte eine Polizeisprecherin.

Nachbarn melden "Partys" der Polizei

Insbesondere die Streitereien zwischen Betrunkenen zählten wohl zu dem "ganz normalen Silvester-Geschehen", wie es ein Polizeisprecher aus der Oberpfalz nannte. Die meisten Anrufe erhielt die Polizei wegen Ruhestörung. Einige Menschen riefen
zudem an, weil sie in ihrer Nachbarschaft Feiern mit mehr als den laut Corona-Regeln erlaubten zehn Personen vermuteten. Bei den daraufhin durchgeführten Kontrollen stellte die Polizei den Angaben zufolge jedoch häufig fest, dass die Party corona-konform ablief. Ein Polizeisprecher aus Bayreuth fasste vorläufig zusammen: Das diesjährige Silvester-Treiben "gleicht nahezu einer ganz normalen Samstagnacht".

Auch in Fürth gab es um die Jahreswende eher wenige, dafür aber reizvolle optische Akzente zu sehen, wie hier am Rathaus.

Auch in Fürth gab es um die Jahreswende eher wenige, dafür aber reizvolle optische Akzente zu sehen, wie hier am Rathaus. © Tim Händel

Mehr zu tun hatten hingegen die Nürnberger Rettungsdienste, die vor allem zu Unfällen und kranken Personen mussten. Auch am Nürnberger Klinikum, in der Patienten aus der gesamten Region gebracht werden, hatten die Ärzte und Pflegekräfte in der Silvesternacht genug zu tun. In der Notaufnahme des Klinikums Süd hätten sie Brandverletzte versorgt sowie Verletzte durch Böller, teilte eine Sprecherin mit. Außerdem wurden Patienten mit Alkoholvergiftungen eingeliefert sowie Betrunkene, die sich bei Streitereien verletzt hatten, unter anderem mit Messern.


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