Blasorchester aus Möhrendorf glänzt beim Jubiläumskonzert

9.12.2019, 16:30 Uhr
Blasorchester aus Möhrendorf glänzt beim Jubiläumskonzert

© Heinz Reiß

Mit Pauken und Trompeten feierte im Rahmen des Herbstkonzertes der Musikverein sein 35-jähriges Bestehen. In der bis auf den letzten Platz besetzten Seebachhalle in Möhrendorf spielten sich die Bläser und Schlagzeuger selbst ein Ständchen. Das in den über drei Jahrzehnten zu stattlichen Dimensionen angewachsene Ensemble bot beim Herbstkonzert ein Programm unter dem Motto "Heldenhaft – eine Ode an die Musik".

Mit diesem Repertoire demonstrierten die Musiker, dass aus der anfänglichen Jugendkapelle ein über die Grenzen Möhrendorfs hinaus bekanntes Oberstufen-Blasorchester geworden ist und die große Beliebtheit in der Bevölkerung, der Medaillen- und Belobigungssegen bei zahlreichen Wertungsspielen und Wettbewerben nicht von ungefähr kommen. Die Zeit war laut des Vorstands um Steffen Schmidt, Elke Schwab, Heinz Witzl, Lydia Schirner-Reitter und Mona Hartmann gekommen, den Vereinsnamen zu ändern, denn die Jugendkapelle besteht nicht mehr nur aus Kindern und Jugendlichen. Auch das musikalische Niveau hat sich im Laufe der Jahre gesteigert — und so wurde aus der Jugendkapelle Möhrendorf nun offiziell der Musikverein Möhrendorf 1984 e.V.

20 Möhrendorfer Bürger gründeten vor 35 Jahren die Jugendkapelle Möhrendorf. Ziel war es, Schülern und Jugendlichen eine Ausbildungsmöglichkeit für Blasinstrumente zu schaffen und mit der Musik die Feiern und Feste in der Gemeinde zu bereichern. 24 Kinder hatten sich nach der Gründung für ein Blas- oder Schlaginstrument entschieden — und es konnte mit der Instrumentalausbildung zuerst in kleinen Gruppen begonnen werden. Zwölf Monate später fand die erste Gesamtprobe unter der Leitung des damaligen Dirigenten Rudolf Langhammer statt.

Am 30. März 1985 war der erste Auftritt mit zwei kleinen Stücken bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung. 1986 zählte die Jugendkapelle 41 aktive Mitglieder, und man konnte bereits die örtlichen Veranstaltungen mitgestalten. 1987 legten die ersten Musiker die Leistungsprüfung des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB) ab. 1995 folgte ein Dirigentenwechsel: Herfried Schuster übernimmt den Dirigentenstab. Rudi Langhammer wird zum Ehrendirigenten ernannt.

Die Kapelle hat Nachwuchssorgen. Austritte und berufliche Veränderungen schwächten sie. Nur noch 23 Musiker gehörten dem Verein an. Es dauerte vier Jahre, bis die Anzahl der aktiven Musiker wieder auf 46 wuchs. Die Aufbauarbeit hatte Erfolg. 2002 wurde das Nachwuchsorchester ins Leben gerufen. Zwischenzeitlich reichte Herfried Schuster den Dirigentenstab an die Musiklehrerin Andrea Grillenberger weiter. Das Orchester konnte eine stolze Bilanz vorweisen. Zahlreiche Musiker besitzen das Leistungsabzeichen des Nordbayerischen Musikbundes. Bei den Wertungsspielen belegte man erste Plätze, darunter auch mit Auszeichnung als bestplatzierte Gruppe Bayerns. Seit Februar dieses Jahres steht der Musikpädagoge Maximilian Broichhaus als Dirigent am Pult des Hauptorchesters. "Heute verfügt der Musikverein über 109 Musiker. Davon sind 67 in Ausbildung und 50 Prozent unter 18", berichtete Vorsitzender Steffen Schmidt, .

Gleich zu Beginn legte Broichhaus seinen 47 Musikern beim Jubiläumskonzert das Oberstufenstück Ross Roy von Jacob de Haan auf den Notenständer. Das im Auftrag eines Schulorchesters komponierte Konzertwerk forderte das Bassregister und das Schlagwerk heraus. Das charakteristische Schlussthema mündete in einem festlichen Höhepunkt.

Applaus wollte nicht enden

Victor López hat die epische Suite aus "The Dark Knight" für Blasorchester arrangiert, was der Musikverein meisterhaft in Töne umsetzte. Mit dem Medley "Brave" von Patrick Doyles ging es in die Pause. Danach hatte das Nachwuchsorchester unter der Leitung von Michael Siebert mit dem flott gespielten Titelsong aus der Fernsehserie "Shaun the Sheep" seinen Auftritt. Die Herzen der Zuhörer gewannen die jungen Musiker mit dem herausragenden Medley "The Pink Panther" von Henry Mancini. Ohne Zugabe durfte der Nachwuchs nicht von der Bühne.

Besonders gefühlvoll und mit vollem Orchesterklang wurde vom Hauptorchester der zweite Teil des Konzertes mit der Suite "English Folk Song" eröffnet. Pultchef Broichhaus leitete auch das Oberstufenstück "Throne of the North" souverän, gab Impulse und spornte an. Präzise Einsätze, saubere Übergänge auch bei dem Schlussstück "Music" von John Miles waren das Ergebnis einer straffen Führung. Was auf dem Programm zu lesen war, bestätigte sich hörend: "In diesem Klangkörper steckt Brillanz." Ohne Zugabe kamen auch die "Großen" nicht davon.

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