BlauPause: Feurige Broschüre vom Staatstheater Nürnberg
12.6.2014, 14:16 UhrIm Gegensatz zum Profifußball ist die Saison in den oberen Häusern des Theaters noch lange nicht beendet. Und trotzdem hat sich das Staatstheater Nürnberg — ebenso wie das Theater Erlangen und das Stadttheater Fürth — sehr beeilt, den Spielplan für das Jahr 2014/15 frühzeitig auf den Markt zu werfen. Während die Erlanger mit dem Wort Spiel-Zeit auf der Vorder- und Rückseite ihres DIN-A4-Heftes spielen, vertrauen die Fürther im halb so großen Format auf die Zugkraft ihrer schmucken Eingangsfassade. Wesentlich feuriger geht man dagegen in Nürnberg die Sache an: Stefan Willi Wang, der großartige Grimassenschneider (siehe sein Auftritt im Goldoni-Stück „Diener zweier Herren“) steht im schwarzen Mantel und mit geschnürten Stiefeln — und krallt sich förmlich an einem brennenden Schirm fest.
Das hat Dramatik, das zieht die Blicke an — so muss ein Titelbild sein. Es stammt vom famosen Theaterfotografen Ludwig Olah, der das Ensemble im Inneren des 196 Seiten starken Spielzeitkatalogs auf eine höchst kreative und packende Art porträtiert hat. Ob im Schlafanzug oder mit Heckenschere, ob mit Hackebeil oder auf einem Löwenkopf sitzend, ob als nackter Engel oder auf einem Minifahrrad lümmelnd: Diese heißen Bilder machen sofort einen großen Hunger auf die kommende Saison.
Gefesselt von einer solchen Begeisterung kann man beim Blättern durch das Programmheft als bisheriger Abonnent glatt vergessen, in die sonstigen Unterlagen zu schauen, die einem das Staatstheater zugeschickt hat. So liest man plötzlich Anfang Juni, dass die Kündigungsfrist bereits am 31.Mai geendet hat. Peng! Das Beruhigende ist aber, dass die im Abo enthaltenen Inszenierungen wie Käthchen von Heilbronn, Ödipus Stadt, Nachtasyl, Romeo und Julia sowie Das Leben der Bohème sehr spannend klingen. Und mit Blick auf die Fotos erwarten wir ein Feuerwerk! Jo Seuß „Wir rufen dich!“ steht auf der Broschüre für Abonnements des Staatstheaters Nürnberg für die neue Spielzeit, bei der es im Gegensatz zu Fürth und Erlangen sehr feurig zugeht.
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