Zwei Fränkinnen im Finale

"Miss-Germany" 2024 gekürt: Kandidatin aus Berlin setzt sich gegen Rotherin durch

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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25.2.2024, 08:38 Uhr
Apameh Schönauer (l.) aus Berlin ist am Samstagabend zur neuen "Miss Germany" gekürt worden. Sie setzte sich gegen die Rotherin Tamara Schwab (r.) durch.

© Philipp von Ditfurth/dpa Apameh Schönauer (l.) aus Berlin ist am Samstagabend zur neuen "Miss Germany" gekürt worden. Sie setzte sich gegen die Rotherin Tamara Schwab (r.) durch.

Apameh Schönauer aus Berlin ist die neue "Miss Germany". Die 39-Jährige setzte sich im südbadischen Rust gegen acht andere Frauen durch. Die Architektin mit Wurzeln im Iran will sich für junge Frauen mit Migrationshintergrund einsetzen, wie sie während der Show sagte.

Eine Jury aus Moderatorin Neda Peemüller, Entertainer Nicolas Puschmann, Influencer Twenty4Tim, Autorin Vivien Wulf, Schauspielerin Sharon Battiste und der PR-Chefin der Miss Germany Studios, Jil Andert, wählte nach mehreren Vorstellungsrunden die Siegerin im Europa-Park. Die Gewinnerin bekommt laut Veranstalter den "Female Leader Award". Er ist mit einer Prämie von 25.000 Euro verbunden.

Schönauer sagte der dpa vor der Endrunde, sie sei in Teheran geboren und mit sechs Jahren nach Deutschland gekommen. Während der Veranstaltung machte die Mutter von zwei Kindern ihr Engagement für Frauenrechte mit Fokus auf den Iran deutlich. Ihr Motto bei Hindernissen laute: "Einfach weitermachen!" Auf der Veranstalterseite schrieb Schönauer, sie setze sich über das Netzwerk Shirzan (Löwenfrau) für benachteiligte und unterdrückte Frauen ein.

15.000 Frauen haben sich beworben

Die bisherige Altersgrenze von 39 Jahren galt für die laufende Staffel nicht mehr: Älteste Finalistin war die Hamburgerin Mignon Kowollik (42). Es bewarben sich diesmal laut Veranstalter rund
15.000 Frauen. Die Auswahl lief über mehrere Monate.

Beim Finale fehlte überraschend eine Kandidatin: Die 27-jährige Ann-Katrin Lange aus dem niedersächsischen Bad Gandersheim könne aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein, kündigte Moderatorin Lola Weippert an.

Während der Veranstaltung machte Apameh Schönauer, Mutter von zwei Kindern, ihr Engagement für Frauenrechte mit Fokus auf den Iran deutlich.

Während der Veranstaltung machte Apameh Schönauer, Mutter von zwei Kindern, ihr Engagement für Frauenrechte mit Fokus auf den Iran deutlich. © Philipp von Ditfurth/dpa

Einst war "Miss Germany" ein Wettbewerb mit Bikini-Runden auf dem Laufsteg. Dann gab es einen Imagewandel: Seit 2019 zählen die Persönlichkeit der Teilnehmerinnen und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Die Siegerin bekommt keine Krone mehr. Nur eine Schärpe gibt es nach wie vor. Bei der Gala-Abendveranstaltung mit hunderten Gästen trugen einige Teilnehmerinnen glitzernde Abendkleider.

Persönlichkeit zählt - Finalistin mit Spenderherz

Die Finalistinnen vertraten sehr unterschiedliche Profile. Tamara Schwab (31) aus dem bayerischen Roth lebt nach eigenem Bekunden seit zweieinhalb Jahren mit einem Spenderherz.

Auch eine zweite Kandidatin aus Bayern schaffte es in Rust bis in die Endrunde: die 24-jährige Melda Siraz aus Würzburg. Sonst steht sie gerne als Stand-Up-Comedienne auf der Bühne, „um Licht auf Tabuthemen zu werfen und ein Bewusstsein für die Herausforderungen zu schaffen, die mit konservativen Familienwerten einhergehen“.

Mit schweren Herausforderungen kämpft Christina Modrzejewski (28) aus Dinslaken: Sie bekam 2021 eine seltene Autoimmunerkrankung. Die gelernte Krankenschwester ist auf einen Rollstuhl und elektronische Orthesen angewiesen. Mit Orthesen lassen sich unter anderem geschädigte Gelenke stabilisieren, Gliedmaßen ruhig stellen und Fehlhaltungen korrigieren.

Im vergangenen Jahr wurde die damals 20-jährige Kira Geiss aus Wilhelmsdorf bei Ravensburg "Miss Germany". Sie war damit angetreten, der jungen Generation eine Stimme geben zu wollen. Die in der Kirche aktive Frau hatte in Magdeburg eine Jugendgemeinde gegründet. "Das ist überhaupt kein Schönheitswettbewerb", sagte Geiss bei der diesjährigen "Miss-Germany"-Wahl.