Das erste Projekt ist schon abgehakt

12.9.2017, 13:00 Uhr
Das erste Projekt ist schon abgehakt

© Foto: Ralf Jakob

Anders als in den meisten Gemeinden und Städten im Umkreis liegt in Langenzenn die Trägerschaft der örtlichen Volkshochschule nicht in kommunaler Verantwortung, sondern seit nunmehr 57 Jahren in den Händen eines gemeinnützigen Vereins mit derzeit 370 Mitgliedern. "Wir stehen für ein hochwertiges Bildungsprogramm. Da ist für jeden etwas dabei – ob Alt oder Jung", ist sich die neugewählte Vorstandschaft völlig einig.

Als erste wichtige Aufgabe ("mein Einstand") hat Hubner neue Büroräume gesucht und auch gefunden. Weil das alte Büro in einem Privathaus an der Bleiche für die drei Mitarbeiterinnen — die Geschäftsführerin Sonja Knies und zwei Teilzeitkräfte — viel zu klein geworden war, ist die Belegschaft nun Ende Juni in ein "schönes repräsentatives Büro" ganz zentral in die Untere Ringstraße 26 a umgezogen.

Dort gibt es eine kleine Empfangstheke, zwei Büroräume, ein größeres Besprechungszimmer, Toiletten, eine Teeküche und drei Kundenparkplätze vor dem Haus: "Alles wie es sich gehört", sagt Hubner, die selbst seit fast 20 Jahren als Kursleiterin im Gesundheitsbereich tätig ist. Angefangen hat sie mit orientalischem Bauchtanz. Jetzt unterrichtet sie seit Jahren Tai Chi, neuerdings auch Qigong und "Bewegung für die grauen Zellen".

Erst kürzlich bei einer Venedig-Reise auf den Geschmack gekommen, wird die neue Vorsitzende zukünftig auch in einem anderen Bereich der VHS tätig sein, nämlich den organisierten Bildungsreisen. 2018 wird sie die Reiseleitung bei einer Toskana-Fahrt übernehmen; ihr Vorgänger Stinzig wird in den Pfingstferien mit einer anderen Gruppe nach Tansania reisen.

Die nächste "Baustelle" für die gesamte Vorstandschaft ("Wir sind ein tolles Team") dürfte die geplante Kooperation von fünf Volkshochschulen im Landkreis Fürth werden. Der Bayerische Volkshochschulverband (BVV) hatte zuletzt Mindestkriterien für die Mitgliederorganisationen hinsichtlich Anzahl der Kurse und den Teilnehmerzahlen gefordert, die vor allem die kleineren Volkshochschulen nicht erfüllen können (die FN berichteten).

Obwohl Langenzenn diese Kriterien mit 6300 Teilnehmern und circa 440 Kursen im Jahr leicht erfüllt, hat sich der Vereinsvorstand offen für eine Kooperation gezeigt. Einen regelmäßigen Austausch der Geschäftsführungen habe es schon immer gegeben, doch nun müssten einige Bereiche enger organisatorisch zusammengefasst werden, meint Hubner. Sie denkt in erster Linie an ein einheitliches Anmeldeformular oder einen gemeinsamen Internetauftritt. Die Veranstaltungsdichte direkt vor Ort und die Eigenständigkeit der Geschäftsleitungen müsse hingegen gewahrt bleiben, denn das sei ein besonderes Merkmal im VHS-Bildungsangebot, meint sie. Da bei allen anderen Volkshochschulen sowohl die Bürgermeister wie alle Stadt- oder Gemeinderäte das Recht hätten, vor einer Entscheidung mitzureden, dürfte es reichlich Klärungsbedarf geben.

Derweil träumt die 54-jährige Vorsitzende lieber von einem eigenen VHS-Gebäude in Langenzenn. Das frühere Rathaus im Klaushofer Weg, schräg gegenüber der neuen Geschäftsstelle, wäre ideal dafür, meint sie. Doch bis es soweit kommt, braucht es wohl noch reichlich Überzeugungsarbeit beim Bürgermeister und dem Stadtrat, bis diese bereit sind, neben der jährlichen finanziellen Unterstützung die örtliche VHS auch mit einer Immobilie zu stärken.

Am Samstag, 16. September, können die Langenzenner beim "Tag der offenen Tür" von 12 bis 16 Uhr die neuen Geschäftsräume der VHS sowie die neue Vorstandschaft kennenlernen.

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