Der Fußball-Kreisspielleiter ist optimistisch - aber auch skeptisch

9.3.2021, 09:09 Uhr
Der Fußball-Kreisspielleiter ist optimistisch - aber auch skeptisch

© Uwe Mühling

Durch die unterschiedlichen Inzidenzen ist auch unterschiedlich viel erlaubt im Sport und im Fußball. In den Landkreisen Weißenburg-Gunzenhausen, Eichstätt und Roth etwa darf mit Werten unter 50 seit Montag nach langer Zwangspause wieder kontaktfrei in Gruppen bis zu zehn Personen trainiert werden (Kinder bis 14 Jahre sogar in 20er-Gruppen). In den Landkreisen Neumarkt und Ansbach sowie in der Stadt Schwabach und im Nürnberger Süden hingegen mit einer Inzidenz über 50 ist ein derartiges Training nicht erlaubt (Ausnahme sind hier Kinder bis 14 Jahre).

Solange nicht alle auf gleichem Level trainieren können und dürfen, ist natürlich auch an keinen geregelten Spielbetrieb zu denken. Das unterstreicht auch Markus Hutflesz: "Die Bedingungen in der Vorbereitung sollten für alle Vereine und Mannschaften einigermaßen gleich sein", sagte der Fußball-Kreisspielleiter Neumarkt/Jura gegenüber dem Weißenburger Tagblatt.

Hutflesz bereitet die momentane Situation "Bauchschmerzen", wie er einräumt. Es gibt zwar einen Stufenplan, doch der ist aus seiner Sicht "nicht so aussagekräftig" im Hinblick auf die Rückkehr zum erhofften Spielbetrieb. Von daher setzt der Kreisspielleiter ebenso wie der Bayerische Fußball-Verband (BFV) in den nächsten Tagen auf detailliertere Aussagen und eine klare Linie.

Punktspiele im Mai und Juni?

Ungeachtet dessen ist Markus Hutflesz "positiv" eingestellt, was die Restrunde in den Spielgruppen des Gebiets Neumarkt/Jura anbelangt: "Ich bin optimistisch, dass wir die derzeit unterbrochene Runde 2019/2021 noch zu Ende spielen können." Wenn man im Mai den Punktspielbetrieb wiederaufnehmen könnte, müssten die Wochenenden bis Mitte Juni ausreichen, um die verbliebenen Spieltage noch durchzubringen. Auch mit Begegnungen unter der Woche könne man sich in diesem Zeitfenster noch behelfen. "Ich bin guter Dinge, dass das klappt", betont Hutflesz.

Ob mit oder ohne Maske: Kreisspielleiter Markus Hutflesz aus Schwanstetten würde gerne und bald mal wieder auf einen Fußballplatz gehen.

Ob mit oder ohne Maske: Kreisspielleiter Markus Hutflesz aus Schwanstetten würde gerne und bald mal wieder auf einen Fußballplatz gehen. © Uwe Mühling

Generell ist er froh, dass man in Bayern und damit auch im Fußballkreis Neumarkt/Jura den "Super-GAU" in den anderen Landesverbänden, denen zurzeit ein zweiter Saisonabbruch droht, abwenden konnte. Wie berichtet, wurde außerhalb Bayerns die Spielzeit 2019/2020 im vergangenen Frühjahr abgebrochen und im September eine neue Runde gestartet, die nun mangels absolvierter Spieltage erneut vor dem Aus steht.

Notfalls, so der Kreisspielleiter, könne es in den nächsten Wochen natürlich auch noch in Bayern zu einem Abbruch der verlängerten 2019/2021 kommen. Dann müssten die Tabellen anhand einer Quotientenregelung berechnet werden. "Je mehr Spieltage ausgetragen sind, desto fairer wird das Ganze", stellt Hutflesz jedoch fest und ist froh, dass im Kreis Neumarkt/Jura schon rund drei Viertel der Partien absolviert sind.

Kaum noch Zeit für Ligapokal

Und was ist mit dem Ligapokal? Dieser Wettbewerb sollte, so der Plan des Verbandes, flexibel eingeflochten werden, wenn es die Pandemielage zulässt. Momentan sieht es nicht danach aus. Die Zeit wird immer knapper. Das sieht auch der Kreisspielleiter so: "Der Wettbewerb wäre zwar schön gewesen, derzeit sehe ich aber fast keine Chance mehr dafür", sagt Hutflesz.

Eigentlich hätte der Ligapokal im Kreis NM/Jura am kommenden Wochenende 13./14. März den Start des Spielbetriebs nach der Winterpause markieren sollen – aktuell dürfen aber noch nicht mal alle Vereine trainieren und wenn, dann nur kontaktfrei, wie eingangs erwähnt. Vor diesem Hintergrund kann sich Hutflesz am ehesten vorstellen, den Ligapokal in einer möglichen Vorbereitungsphase im April anzubieten beziehungsweise ihn ab Mai unter der Woche zu spielen – oder eben ganz zu streichen.

Meinungsbild der Vereine

Der Kreisspielleiter wartet in Sachen Ligapokal auch auf ein Zeichen von höherer Ebene, vor allem vom Verbandsspielausschuss, der in dieser Woche tagen soll. Auch ein Meinungs- und Stimmungsbild von "seinen" Vereinen will sich Markus Hutflesz einholen und lädt für Mittwoch, 10. März, ab 19.30 Uhr alle interessierten Vertreter zu einem lockeren Online-Austausch ein.

Was ihm in den vergangenen Tagen schon klargeworden ist: "Die meisten sind froh, wenn sie überhaupt wieder randürfen. Vor allem für die Jugend ist es sehr wichtig, dass es weitergeht." Und noch etwas betont der Fußballchef des Gebiets Neumarkt/Jura: "Wichtig ist, dass die Fußballer und Fußballerinnen endlich wieder auf dem Platz stehen können" – in einigen Regionen seines Kreises ist das seit dieser Woche zumindest für den Trainingsbetrieb ja wieder der Fall.

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