Der Seenlandmarathon 2020 ist abgesagt

8.6.2020, 15:03 Uhr
Der Seenlandmarathon 2020 ist abgesagt

© Foto: Uwe Mühling

"Wir hatten uns selbst die erste Juni-Woche als Deadline gesetzt. Bis dahin mussten wir entscheiden, ob wir die Veranstaltung ordnungsgemäß und gewohnt professionell organisieren können. Wir haben schon viele Monate in die Organisation gesteckt, müssten jetzt in der heißen Phase drei Monate lang nochmals Vollgas geben, noch eine Menge kostenintensive Dinge beschaffen und Personal aus der Kurzarbeit holen", stellt Hubert Stanka für das gesamte Organisationsteam fest.

Bis zuletzt habe man noch gehofft. Da aber vonseiten der Behörden und der Politik kein grünes Licht gegeben werden könne, habe man jetzt angesichts der fehlenden Planungssicherheit "schweren Herzens" absagen müssen. Das Meldeportal auf der Homepage (www.seenlandmarathon.de) wurde inzwischen geschlossen.

"Es ist ein Jammer, dass uns das ausgerechnet in unserem Jubiläumsjahr erwischt. Es wäre nicht nur der zehnte Seenlandmarathon gewesen, sondern wir wollten heuer auch unser 25-jähriges Firmenjubiläum feiern. Beides muss nun verschoben werden. Aber okay, wir blicken nach vorne", sagt Baboons-Chef Ulrich Hanus.

Der Politik und den Genehmigungsbehörden wollen die Organisatoren ausdrücklich keine Vorwürfe machen. "Die Lage ist, wie sie ist, und wir gehen professionell damit um. Allerdings ist die Unterstützung für Sportveranstalter und die Kommunikation seitens der Staatsregierung bis dato suboptimal gelaufen", bekräftigten die Seenlandmarathon-Macher noch einmal (wir berichteten bereits). "Der finanzielle Schaden allein durch diese Absage lässt sich im Moment noch nicht beziffern, aber es ist bitter, wenn man auf Veranstaltungen neun Monate hinarbeitet und investiert, und dann war alles für die Katz‘."

Startgelder werden zurückerstattet

Nichtsdestotrotz wird die OAI (die Abkürzung steht für Offroad Association International und ist ein eingetragener Verein) anbieten, bereits gezahlte Startgelder an die Teilnehmer zurückzuerstatten. Eine Umschreibung auf das nächste Jahr oder eine Gutscheinlösung ist für den Veranstalter keine Alternative: "Das wäre nur eine Verschiebung des Problems mit noch mehr Verwaltungsaufwand. Wir wollen einen klaren Schnitt und möglichst unbelastet in die neue Laufsaison starten", heißt es in der Pressemitteilung.

Der Seenlandmarathon 2020 ist abgesagt

© Uwe Mühling

Eine "abgespeckte Veranstaltung" mit Abstandsauflagen oder Ähnlichem, bei der der familiäre Gedanke des Fürst Carl Seenlandmarathons nicht zum Tragen käme, kann sich das Organisationsteam rund um Sepp Schiele, Annemarie Schön, Kristina Schiegl, Katja Kunerth und Anja Schnitzlein ebenfalls nicht vorstellen. "Wir leben vom engen Miteinander, der familiären Atmosphäre und dem menschlichen Einsatz unserer tollen Helfer. Wir können uns weder die Administration noch den gemeinsamen Sport in großen Starterfeldern unter Abstandsauflagen und Mundschutz vorstellen."

Auch Katalin Fürstin von Wrede bedauert es sehr, dass der Fürst Carl Seenlandmarathon verschoben werden muss. Das Ellinger Unternehmen wäre heuer erstmals Titelsponro gewesen. "Wir bedauern es wirklich sehr, dass wir den Seenlandmarathon absagen müssen. Allerdings ist es generell der Tenor dieses Jahr und somit müssen auch wir uns den Gegebenheiten fügen", so von Wrede. "Wir freuen uns dennoch, dass wir zusammengekommen sind und auf das Event im Jahr 2021 hinarbeiten können."

Die Meldezahlen für den Seenlandmarathon waren bis zum 15. März 2020 erneut auf Rekordkurs. Im vergangenen Jahren waren knapp 3000 Sportler/innen und über 400 Helfer/innen dabei. Es stand zu erwarten, dass die Starterlisten erstmals vor Meldeschluss hätten geschlossen werden müssen. Ein Jubiläumsprogramm sollte insbesondere die Pleinfelder Bürger ins Festzelt locken und ein großes Dankeschön an die treuen Helfer sein. All das wird nun um ein Jahr verschoben.

Altmühltrail noch offen

Noch offen ist die Entscheidung über die zweite größere Laufveranstaltung von OAI und Baboons: Der Altmühltrail am 17. Oktober bleibt weiter im Terminkalender – zumindest vorerst. Zum einen ist hier die Teilnehmerzahl (ca. 700, alle Startplätze sind bereits ausgebucht) geringer, zum anderen der organisatorische Vorlauf kürzer.

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