Der VfL unterlag im Derby gegen Ansbach und dessen Top-Amerikaner

28.10.2019, 07:01 Uhr
Youngster mit viel Offensivdrang und -qualität: Luca Wörrlein (am Ball) war mit 31 Punkten der Topscorer der VfL-Baskets Treuchtlingen, die sich vor 550 Zuschauern im Derby gegen hapa Ansbach dennoch mit 90:106 geschlagen geben mussten und damit die dritte Niederlage in Folge kassierten.

© Foto: Uwe Mühling Youngster mit viel Offensivdrang und -qualität: Luca Wörrlein (am Ball) war mit 31 Punkten der Topscorer der VfL-Baskets Treuchtlingen, die sich vor 550 Zuschauern im Derby gegen hapa Ansbach dennoch mit 90:106 geschlagen geben mussten und damit die dritte Niederlage in Folge kassierten.

Die 550 Zuschauer in der Turnhalle bekamen von Beginn an ein intensives und faires Mittelfranken-Duell zu sehen. Die Fans aus beiden Lagern unterstützten ihre Teams lautstark und trugen zu einem stimmungsvollen und absolut sehenswerten Basketball-Abend bei. Grund zu feiern hatten diesmal aber nur die Gäste aus Ansbach, die nach den beiden knappen VfL-Siegen der vergangenen Saison diesmal letztlich als klarer Gewinner aus der Halle gingen. Nur das dritte Viertel konnte Treuchtlingen für sich entscheiden.

"Wir hatten heute nicht die Mittel, um unser Spiel in der Abwehr zusammenzuhalten", stellte VfL-Coach Stephan Harlander fest und spielte damit nicht zuletzt auf die personelle Situation an. Mit den angeschlagenen Stefan Schmoll, Simon Geiselsöder und Florian Beierlein waren gleich drei Treuchtlinger Leistungsträger gehandicapt. Sie stellten sich dennoch in den Dienst der Mannschaft. Aber: "Wenn wir gegen einen solchen Gegner gewinnen wollen, müssen alle topfit sein", unterstrich Harlander.

Aus seiner Sicht bestätigte sich eindrucksvoll, warum er die Ansbacher in dieser Saison zu den Topfavoriten auf die Meisterschaft zählt. Nach fünf Minuten war der VfL noch auf 14:15 dran, dann zogen die Gäste bis zum Ende des ersten Viertels auf 33:24 davon und bauten ihren Vorsprung im zweiten Durchgang auf 57:44 aus. Nach der Pause kamen die Treuchtlinger mit viel VfL-Spirit zurück, behielten im dritten Viertel mit 29:20 die Oberhand und waren vor dem letzten Abschnitt bis auf 73:77 dran. Die Halle tobte. "Es war bemerkenswert, wie wir uns nach und nach wieder herangekämpft haben", befand Stephan Harlander.

Genauso bemerkenswert war aber die Ansbacher Reaktion. Auch dank eines 10:0-Laufs zu Beginn des Schlussviertels bogen die "Piranhas" endgültig auf die Siegerstraße. "Topteams finden immer eine Antwort", stellte der VfL-Trainer fest und gratulierte den Gästen um ihren Trainer Martin Ides letztlich zu einem 106:90-Erfolg.

Der VfL unterlag im Derby gegen Ansbach und dessen Top-Amerikaner

© Foto: Uwe Mühling

Man müsse es, so Harlander, auch respektieren, gegen einen solchen nicht gewinnen zu können. Zumal der VfL den Ansbachern mit einem "überragenden Amerikaner" Tylik Evans sowie den "großartigen" Simon Walter und Christian Imberi lauter Leute "aus dem eigenen Stall" entgegenstelle. Vor allem der 22 Jahre alte hapa-Neuzugang Tylik Evans ließ selbst die Treuchtlinger Anhänger mit der Zunge schnalzen. Neben seinen 41 Punkten (davon sechs Dreier) sammelte der nur 1,71 Meter große, aber enorm quirlige Aufbauspieler auch elf Rebounds ein und verteilte acht Assists. Selten hat man in der "Sene" einen solchen Topspieler live erleben können.

Aufseiten des VfL war ein Eigengewächs der Topscorer des Abends. Der erst 18 Jahre alte Luca Wörrlein trumpfte in der Offensive mit 31 Punkten auf und holte ebenso wie Kapitän Stefan Schmoll acht Rebounds. Insgesamt aber dürfte die Rebound-Bilanz (52:38 für Ansbach) ebenso einen maßgeblichen Ausschlag für die Niederlage gegeben haben wie die vielen Ballverluste, die die Gäste für 23 Zähler nutzten.

Neben Wörrlein trafen auch Simon Geiselsöder (19), Stefan Schmoll (15) und Claudio Huhn (12) zweistellig für die Treuchtlinger, doch das reichte an diesem Abend gegen eine teils wie entfesselt aufspielende Ansbacher Mannschaft nicht, die Rang zwei untermauerte, während der VfL jetzt Siebter ist.

Den Treuchtlingern und vor allem ihren verletzten Spielern wird es jetzt guttun, dass für sie am nächsten Wochenende Punktspielpause ist. Weiter geht es dann wieder am Samstag, 9. November, beim FC Bayern München III. Gespielt wird um 15 Uhr an der Säbener Straße.

VfL – Ansbach 90:106

VfL Treuchtlingen: Luca Wörrlein (31 Punkte, 8 Rebounds), Simon Geiselsöder (19 Punkte, davon 3 Dreier), Stefsn Schmoll (15 Punkte, 8 Reboounds), Claudio Huhn (12 Punkte, 9 Assists), Florian Beierlein (5), Arne Stecher (3), Kevin Vogt (3), Jonathan Schwarz (2 Punkte, 5 Rebounds), Tobias Hornn, Moritz Rettner, Moritz Eckert, Yannick Rapke.

hapa Ansbach: Tylik Evans (41 Punkte, 11 Rebounds, 8 Assists), Simon Walter (22 Punkte, 10 Rebounds), Christian Imberi (16 Punkte, 10 Rebounds), Marcel Koulibaly (12), Benjamin Faatz (8), Paul Nzeocha (5), Malin Marinkovic (2), Fernando Noblet-Durruthy, David Kurpiela.

Die einzelnen Viertel: 24:33, 20:24, 29:20, 17:29; Fünf-Minuten-Takt: 14:15, 24:33, 35:42, 44:57 (Halbzeit), 56:66, 73:77, 81:98, 90:106; Zeit in Führung: VfL 3:01 Minuten, Ansbach 34:24 Minuten; Führungswechsel: 3; Anzahl Unentschieden: 6; Ballverlust-Punkte: 13/23. 

Schiedsrichter: Markus Wicht, Jens Rupprecht; Zuschauer: 550 in der Turnhalle der Senefelder-Schule.

Verwandte Themen


Keine Kommentare