Die Weißenburger FOS darf nicht gefährdet werden

22.8.2019, 15:33 Uhr
Die Weißenburger FOS darf nicht gefährdet werden

© Foto: Markus Steiner

 

Werner Lucha, der Leitende Ministerialrat im Kultusministerium, macht unmissverständlich klar, dass die Fachoberschule in Schwabach, für die im März 2020 die Probeeinschreibung läuft, nur unter folgenden Bedingungen genehmigt werden wird: Zum einen muss die FOS Schwabach tatsächlich die großen Fachoberschulen entlasten, zum anderen dürfe sie nicht die benachbarte FOS in Weißenburg gefährden, weil unter Umständen Schüler nach Schwabach abwandern.

Weiterhin müsste auch am neuen Standort in Schwabach eine Zweizügigkeit "in mindestens zwei Ausbildungsrichtungen" gewährleistet sein. Im Endausbau sollte an der neuen FOS in Schwabach ein stabiles Schülerpotenzial langfristig möglich sein, schreibt der Ministerialrat: "Die sichere zweizügige Klassenbildung an bestehenden Standorten – im vorliegenden Fall insbesondere am Standort Weißenburg – darf durch die Schaffung der neuen Fachoberschule nicht gefährdet werden."

Weil im kommenden Schuljahr die Ausbildungsrichtung "Technik" nur zweizügig angeboten werden kann, könne in Schwabach die Genehmigung dieser Ausbildungsrichtung nur dann erfolgen, wenn diese Zweizügigkeit auch weiterhin in Weißenburg nicht gefährdet wird.

Landrat Gerhard Wägemann wertet das Schreiben des Ministeriums jedenfalls überaus positiv für den Schuldstandort in Weißenburg: "Die Aussage des Ministeriums, dass die zweizügige Klassenbildung nicht gefährdet werden darf, ist für mich der zentrale Satz in dem Schreiben." Für die Neugründung einer FOS in Schwabach sei diese Vorgabe, glaubt Wägemann, dagegen eine zusätzliche Hürde.

Querschüsse aus Roth

Aus Sicht des Landrats wäre für den Schulstandort in Weißenburg hinnehmbar, wenn Schwabach die Fachrichtungen Wirtschaft und Verwaltung sowie Sozialwesen genehmigt bekäme. Dass jetzt aber auch von Landrat Herbert Eckstein (Roth) die Fachrichtung Technik ins Spiel gebracht wurde, hält Wägemann für weniger gut, ist aber nach dem Schreiben aus München insgesamt optimistisch, dass die FOS in Weißenburg in ihrem Bestand langfristig gesichert ist. Jetzt aber müsse sich erst einmal bei der Probeeinschreibung zeigen, wie viele Schüler potenziell überhaupt Interesse an einer FOS in Schwabach haben und aus welchen Orten in der Region sie kommen.

Gleich nachdem Landrat Wägemann im Frühjahr von den Schwabacher Plänen erfahren hatte, setzte er sich gemeinsam mit dem CSU-Landtagsabgeordneten Manuel Westphal und Schulleiter Klaus Drotziger, der derzeit im Urlaub ist, in München für den Fortbestand der Weißenburger FOS ein. Drotziger begründete die Weißenburger Sorge um den Schulstandort vor allem damit, dass im vergangenen Schuljahr rund 47 Prozent seiner Schüler aus der Stadt Schwabach bzw. dem Landkreis Roth kommen. Ein teilweiser Wechsel dieser Schülerschaft an eine neue FOS in Schwabach wäre wahrscheinlich, sodass am Standort Weißenburg mit großer Sicherheit mit zurückgehenden Schülerzahlen zu rechnen wäre: "Wenn fast 50 Prozent unserer Schüler wegfielen, dann wird es für uns sehr eng", schilderte der Schulleiter bereits im Frühjahr das für ihn beunruhigende Szenario.

Bereits vor einigen Jahren hatten Klaus Drotziger, Gerhard Wägemann und Manuel Westphal in einer konzertierten Aktion die Zukunft der FOS sichern wollen und die neue Fachrichtung "Gesundheit" etabliert, die der FOS in Weißenburg ebenfalls ein Alleinstellungsmerkmal und gute Zukunftschancen verschaffen sollte.

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