Eine Schultasche aus Altreifen

30.8.2014, 11:00 Uhr
Eine Schultasche aus Altreifen

© Giulia Iannicelli

Auch dieses Jahr hält der Eine-Welt-Laden in Neumarkt nachhaltige Schreibwaren zum Schulanfang bereit. Unter dem Bildungsprojekt „Die ökologische Schultasche“ wird ein kompletter Schulranzen mit acht Tipps für eine sinnvolle und nachhaltige Ausstattung präsentiert.

Das Projekt spricht sich gegen eine umweltbelastende Kunststoffschultasche aus. Besser wären Schultaschen aus Leder oder aus Recyclingmaterialien geeignet. Verkauft werden hier Schultaschen aus Altreifen, Lkw-Planen, Moskito-Netzen oder Feuerwehrschläuchen. Auch auf ökologisches Papier sollte, zum Beispiel beim Kauf von Heften, geachtet werden. So werden für Frischfaserpapier oft Urwälder gerodet und Unmengen an Energie benötigt. Mit der Energie, die man für drei DIN-A4-Blätter benötigt, könnte man zum Beispiel eine Kanne Kaffee kochen. Für Hefte aus Altpapier, erkennbar an dem „Blauen Engel“, müssen keine Bäume gefällt werden. Auch Kunststoffradiergummis stehen in der Kritik. Sie enthalten gesundheitsschädliche Weichmacher, die in Spielsachen verboten sind. Unbedenklich seien jedoch Radiergummis aus Naturkautschuk.

Auch bei der Brotzeitbox und der Trinkflasche sollte nicht am Preis gespart werden: Alufolie, Plastikverpackungen und PET-Flaschen können nur einmal benutzt werden – geeigneter sei die Box aus nachwachsenden Rohstoffen.

Ziel des Eine-Welt-Laden sei es aufzuklären und die Leute zu sensibilisieren, sagt dessen erste Vorsitzende Ruth Dorner. Auch große Ketten versuche sie für Nachhaltigkeit zu gewinnen, doch die seien der Meinung: „Ökologisch will ja keiner“.

Hauptproblem sei, dass viele meinen, sie würden nachhaltige Produkte kaufen. Grund dafür sind die vielen Siegel, die es mittlerweile gibt. Die meisten Siegel seien jedoch nur Marketing-Strategien. Marina Malter, Promoterin des Eine-Welt-Ladens in Ostbayern, empfiehlt einzig auf das Siegel des Blauen Engels zu achten.

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