Engelthal: Vermisster Manuel R. bleibt verschwunden

21.8.2014, 17:29 Uhr
Die jüngste Aufnahme von Manuel R.. Der junge Mann ist 1,90 Meter groß und wog bei seinem Verschwinden 70 Kilogramm. Die Haare trug er am vergangenen Montag rappelkurz mit einer Tonsur am Hinterkopf.

© HZ Die jüngste Aufnahme von Manuel R.. Der junge Mann ist 1,90 Meter groß und wog bei seinem Verschwinden 70 Kilogramm. Die Haare trug er am vergangenen Montag rappelkurz mit einer Tonsur am Hinterkopf.

Es zeigt einen schlaksigen jungen Mann mit Vollbart und dunkelblonden Haaren. Manuel R. ist 1,90 Meter groß und wog bei seiner Flucht aus dem Krankenwagen, der ihn in die Klinik bringen sollte, 70 Kilogramm. Sein Haar allerdings trug er da schon anders: radikal rasiert mit einer Tonsur am Oberkopf und einem Schwänzchen.

Am Montag vergangener Woche war Manuel R. auf der A3 nackt auf dem Seitenstreifen gelaufen. Polizisten aus Altdorf griffen ihn auf. Da er insgesamt einen verängstigten und psychisch angeschlagenen Eindruck machte, wurde er nach Engelthal in die dortige Fachklinik gebracht. Manuel R. ist Autist. Er tut sich schwer im Umgang mit anderen Menschen und ist - sagt seine Mutter - ein sehr zurückhaltender und ängstlicher Mensch. Es war die Angst vor der Psychiatrie, die ihn zur Flucht veranlasst hat, sagt sie. Als der Rettungswagen rückwärts an die Pforte der Klinik fuhr, sich die Schiebetüren öffneten und die Tür des Rettungswagens aufgemacht wurde, ging Manuel R. stiften.

Er rannte so schnell er konnte aus dem nahegelegenen Hinterausgang der Klinik - barfuß und nackt.Seitdem bleibt er wie vom Erdboden verschwunden. Eine groß angelegte Suche samt Taucher, THW, Rettungshundestaffel und Dutzenden anderen Ehrenamtlichen einen Tag später brachte keine Ergebnisse. In der HZ appellierte Manuels Mutter an Spaziergänger und Pilzesucher, die im Wald zwischen Engelthal und Kruppach unterwegs sind, bitte den Namen ihres Sohnes zu rufen. Wenn er gefunden werden sollte, sollte die Polizei informiert werden.

Die Mutter: Er wird verängstigt sein, beruhigen Sie ihn und sagen Sie ihm, dass ich unterwegs zu ihm bin. Sie ist in höchster Sorge. Sollte sich ihr Sohn noch immer im Wald aufhalten, weiß sie: Er dürfte mittlerweile nach so vielen Tagen und kalten Nächten am Ende seiner Kräfte sein. Die Polizei fährt nach wie vor verstärkt Streife im Gebiet. Hans Meixner, Chef der Polizeiinspektion Hersbruck, koordinierte auch am Mittwoch zusammen mit einem Altdorfer Kollegen den Einsatz der ehrenamtlichen Hundeführerinnen aus Landsberg am Lech.

Die haben via Facebook von der Suche erfahren und sofort ihre Hilfe angeboten. Manuels Mutter hatte auch diesmal getragene Kleidung ihres Sohnes dabei, ein paar Turnschuhe dienten den Hunden als Geruchsträger. Mit Hunden durchkämmten die Frauen aus Oberbayern am Mittwoch das Gelände, sie folgten den feinen Spürnasen der Hunde, die an der Leine vor ihnen liefen. Doch bis Redaktionsschluss am Mittwoch war es auch diesmal eine vergebliche Suche.

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