Ausflug ins Schweinebratenland

27.12.2013, 15:50 Uhr
Ausflug ins Schweinebratenland

© Katja Jäkel

Wir beginnen in Entenberg. Manch einem ist der Ort durch seinen kleinen Skihang bekannt und dort lassen sich auch ganz wunderbar die weihnachtlichen Kilos wieder loswerden — falls genügend Schnee liegt. Vorher kehren wir im „Gasthof Kreuzer“ ein. Klar gibt es fränkische Küche: sechs Braten, vom Schwein (6,80 Euro) über den Sauerbraten (8 Euro) bis zum Schäufele.

Wir starten mit der fränkischen Suppe. Und bestellen gleich noch eine, weil so eine echte Rindssuppe schmecken muss: salzig, mit Leberknödel, Pfannkuchen und Grießklößchen. Auch die Braten schmecken köstlich, die Soße ist hausgemacht, die Klöße nicht zu weich und der Salat frisch. Weil der fränkische Winter nicht ohne den Karpfen auskommt, probieren wir auch den. Außen ist er kross gebacken, innen hat er zartes Fleisch, nur viel reden kann man halt nicht wegen der Gräten.

Viele Gäste kommen jeden Sonntag — wobei es auch unter der Woche Braten gibt. Am Donnerstag lockt die Schlachtschüssel aus der hauseigenen Metzgerei mit Kesselsuppe oder Schlachtplatte. Und nach einem Verdauungsspaziergang kann man dann ein zweites Mal beim „Kreuzer“ einzukehren: zu Kaffee und Kuchen.

Alle wandern in der Fränkischen Schweiz, wir steigen in den Zug und fahren in die Oberpfalz. In nur 30 Minuten sind wir in Etzelwang. Von dort aus laufen wir durch Wälder und Wiesen ins etwa drei Kilometer Luftlinie entfernte Gerhardsberg, um hungrig in der „Linde“ einzukehren.

Seit Generationen hat sich das Anwesen im Ortsinneren von Gerhardsberg weitervererbt und ist als Gastwirtschaft geführt worden. Vor knapp fünf Jahren hat die Familie Schwemmer das alte Haus aufwendig umgebaut und restauriert. Und das sehr geschmackvoll.

Die Speisekarte ist klein, aber vielfältig, und alle Gerichte sind „bio“. Der Schweinebraten mit Kloß (10,90 Euro) kommt aus dem Holzofen. Aber auch die Pasta, je nach Saison beispielsweise mit Pilzen und getrockneten Tomaten (12,90 Euro) schmeckt köstlich. Weil es draußen nicht so kalt ist, entschwinden die Kinder auf den Spielplatz im Biergarten, während die Eltern entspannt um den großen Holztisch sitzen und schon mal überlegen, welcher Kuchen es denn später sein soll — zum Beispiel Apfelsaftkuchen (2,50 Euro). Schließlich wandern wir ja die Kalorien auf dem Rückweg schnell wieder ab. Katja Jäkel

Die Heids sind mit Herzblut Gastronomen: Tochter Stefanie betreibt in Nürnberg zusammen mit Heike Stahl den „Salon Regina“. Mutter Erika Heid steht im heimischen „Gasthof zur Post“ in Egloffstein hinter dem Herd, unterstützt von Tochter Jessica. Wir beginnen hier mit einem hausgemachten Meerrettichsüppchen (3,80 Euro) mit einem Klecks Preiselbeeren, der frisch geraspelte Kren kitzelt in sanfter Schärfe die Nase. Als Hauptgang lockt eine Rehkeule (14,50 Euro) mit Blaukraut und Kloß. Das zarte Fleisch wird von Weintrauben und Pilzen begleitet.

Auf regionale Produkte und Gerichte legt die Köchin und Hausherrin Erika Heid großen Wert, Roulade und in den „R“-Monaten natürlich Karpfen stehen auf der Karte, der Zwetschgenbammes (die oberfränkische Antwort aufs Carpaccio) für 7,80 Euro kommt aus Seidmar, die Forellen, wir wählen die „blaue“ mit Kartoffeln, Sahnemeerrettich und zerlassener Butter (12,60 Euro), aus Streitberg. Ein wenig vermissen wir den sonst so üblichen Weißwein-Fischsud mit Zwiebelringen, gelben Rüben und Wurzelwerk, der dem Flossenträger zusätzliche Würze verleihen könnte.



Vortrefflich ist die fränkische Weinauswahl, die Erika Heid bereithält: Aus dem Würzburger Bürgerspital kommen die Tropfen, vom Winzerhof Burrlein aus Mainstockheim und vom Weingut Hugo Brennfleck aus Sulzfeld. Zum Nachtisch zergeht das Zimteis mit lauwarmen Glühweinzwetschgen (4,20) auf der Zunge. Einen „Plätzlasteller mit hausgemachten Versucherla“ bringt uns die aufmerksame Bedienung zum allerletzten süßen Abschluss. Bis 6. Januar durchgehend warme Küche von 11.30 bis 20.30 Uhr. Birgit Herrnleben

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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