Enzensteiner Landbier jetzt auch in China

2.4.2012, 15:06 Uhr
Enzensteiner Landbier jetzt auch in China

© Schuster

Interesse aus dem Ausland ist nicht ganz neu für Braumeister Martin Kress, der mit dem Enzensteiner eine heimische Marke geschaffen hat und auch für seine Spezialbiere bekannt ist. Zunächst hatte er eine Anfrage aus Griechenland und später dann noch eine aus den Vereinigten Staaten. Letztere war schon recht konkret undhätte auch zur Produktion des Gerstensaftes geführt, wenn der Importeur nicht plötzlich von der Bildfläche verschwunden wäre. Vor dreiJahren dachte Kress das erste Mal ernsthaft an Export.

 

Nachfrage nach Bier in Asien hoch

Dann, ohne dass der Enzenreuther sich aktiv um eine Vermarktung gekümmert hatte, kam eines Tages eine Anfrage aus Peking. Kress zögerte nicht lange. Viele Vorbereitungen waren nötig, um schließlich das Geschäft unter Dach und Fach zu bringen. So reisten auch Martin Kress, verantwortlich für die technische Überwachung und Kommunikation mit Braustätten, und Andreas Kohlitz,zuständig für Organisation, Vertrieb, Einkauf, in das wirtschaftlich aufstrebende China.

Enzensteiner Landbier jetzt auch in China

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Der Bedarf an Biergetränken ist im asiatischen Raum auf jeden Fall gegeben, erklärt Kohlitz, der auch Mitgesellschafter der eigens gegründeten „KKB Bavarian Beer Export UG“ ist, gegenüber der PZ. Er selbst ist bereits viel in der Welt herumgekommen und freute sich immer wieder, wenn er dabei auch einmal ein Bier aus heimischen Gefilden vorfand.

Das Enzensteiner gehört jetzt zu diesen Überraschungen in der Fremde. Lange Verhandlungen mit dem Importeur aus Peking waren freilich nötig. Jetzt kümmert sich der Mann aus China komplett um den Transportweg der Seecontainer mit je 4320 Fünfliterdosen, was 216 Hektolitern Enzensteiner Bier entspricht. Bisher wurden bereits sieben Container mit dunklem Landbier und dunklem Weißbier verschifft.

Kooperation mit Kaiser-Bräu

Im April folgt dann ein Zwickelbier – ein trübes, ungefiltertes Bier –, das derzeit in Neuhaus abgefüllt und versandfertig verpackt wird. Ab Mai soll Bio-Weißbier folgen und Anfragen für weitere Biersorten, wie das Emmer Starkbier und Schwarzhafer Bier sind bereits eingegangen. Kress weiß, dass die Trinkgewohnheiten in den asiatischen Ländern nicht mit denen im Fränkischen vergleichbar sind. Nur in Gesellschaft fließt der Gerstensaft und damit war auch klar, dass größere Verpackungseinheiten als eine Halbliterflasche gewählt werden konnten. Dies hat natürlich auch den Vorteil der Gewichtsersparnis, jedoch ganz ohne Probleme ist der Export nicht.

Denn die kleine Brauerei in Enzenreuth hat für eine derartige Menge die Braukapazität nicht zur Verfügung. Auch fehlt die Logistik mitsamt genügend Lagermöglichkeiten. Deshalb suchte Kress nach einem Partner,der den Sud nach Enzensteiner Rezept kocht und braut sowie anschließend in Fünf-Liter-Fässer abfüllen kann. Schnell wurde er in Neuhaus fündig und einigte sich auf eine Kooperation mit der Brauerei Kaiser-Bräu.

30 Tage bis Xingang

Der Seeweg auf einem riesigen Containerschiff nimmt natürlich die meiste Zeit des Transportes in Anspruch. Etwa 30 Tage braucht das Gutvom Beladen im Hamburger Containerhafen bis zum Zielhafen Xingang in der Nähe von Peking. Kress machte sich aus Unerfahrenheit anfangs schon so seine Gedanken, etwa, dass es bei zuviel Wärme in den Containern wegen des ansteigenden Drucks in den Dosen problematisch werden könnte. Da die Beladung der Schiffe aber auch nach Sicherheitsaspekten erfolgt, sind schwere Container – oft die flüssigen Inhalts – unten gestapelt. So ist die Sonneneinstrahlung wohl eher kein Problem.

Geschäftsführer Kurt Schumm sowie Marketingleiter Markus Bleisteiner von der für den Bierexport gegründeten Unternehmensgesellschaft sind zuversichtlich, was die Kontinuität der Lieferungen betrifft. So könnte sich das kleine Enzensteiner global einen Namen machen.

Weitere Informationen zur Brauerei Enzensteiner finden Sie .

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