Die "Nestecke" in Nürnberg will kein Standard-Grieche sein

16.4.2018, 17:44 Uhr
Konstantinos Kamnakis hat die Gaststätte seiner Eltern "Zum Welser" in das schmucke Lokal "Nestecke" mit kretischen und griechischen Spezialitäten verwandelt. In der Küche steht Ciublea Valentin (rechts).

© Stefan Hippel Konstantinos Kamnakis hat die Gaststätte seiner Eltern "Zum Welser" in das schmucke Lokal "Nestecke" mit kretischen und griechischen Spezialitäten verwandelt. In der Küche steht Ciublea Valentin (rechts).

Seit wenigen Wochen bietet der 22-Jährige in der Welserstraße in der "Nestecke" authentische griechische und kretische Küche an – und bereichert damit zweifelsohne die griechische Gastronomie in der Stadt.

"Ich wollte einfach etwas anderes servieren, als man es von griechischen Restaurants sonst gewohnt ist", so Kamnakis, dessen Familie ursprünglich von Kreta stammt. Zuvor hatten seine Eltern in dem Eckhaus mehr als 20 Jahre das "Zum Welser" geführt – eine eher klassische Gaststätte mit griechischer und deutscher Küche.

Sohn krempelt um

Seitdem der Sohn die Führung übernommen hat, hat sich viel verändert: Heute empfängt den Gast ein schön gestalteter Raum. Die Wände sind zum Teil freigelegt, so dass das Mauerwerk mit hellen und dunklen Holzelementen und dem Dielenboden ein geschmackvolles Ambiente zaubert. Man sitzt an schlichten Holztischen und auf bequemen schwarzen Lederstühlen – und lässt sich von der etwas anderen Karte überraschen.

So kommt etwa der gebackene Schafskäse als "Graviera Saganaki" auf den Teller: ein kretischer Hartkäse in Blätterteig mit Sesam (6,50 Euro). Neugierig macht auch die Loukaninko Xidato, eine mit Kräutern pikant abgeschmeckte kretische Bauernwurst (7,50 Euro). Wir entscheiden uns für die Gambas, die in einer angenehm scharfen Soße aus Tomaten, Olivenöl und Knoblauch im Pfännchen serviert werden (9,90 Euro).

Lamm und Fisch

Bei den Hauptspeisen fällt die Auswahl schwer: Wer Schmorgerichte liebt, dem sei das Lamm aus dem Backofen nach original kretischem Rezept empfohlen (15,90 Euro). Wir schwanken zwischen der Fischplatte, unter anderem mit Oktopus Pulpo und Baby-Kalamaris (21,90 Euro), und haben dann doch mehr Lust auf Lammkoteletts, die mehr als reichlich zart gebraten mit feinen gebratenen Kartoffelscheiben, Zaziki und Salat serviert werden. Als Nachspeise sei die "Sokolatina" (6,50 Euro) empfohlen: Die drei Schichten von zum Teil gefrorener Schokolade mit Vanilleeis sind so ein süßer Genuss, dass man das Gefühl hat, man säße in einer Zacharoplastio (Konditorei) mitten in Heraklion.

Daneben gibt es eine kleine Auswahl von Käse-Variationen, viel Gemüse, Salate, und auch für Veganer stehen Speisen auf der Karte. Und wer nicht auf Gyros und Souvlaki verzichten will, der geht von Kamnakis nicht hungrig nach Hause. Denn auch das gibt es hübsch angerichtet – obwohl es hier durchaus lohnt, gewohnte Wege zu verlassen und kulinarisch etwas anders durch Griechenland zu streifen.

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