Ein Hauch von Marrakech in Cadolzburg

2.10.2020, 18:22 Uhr
Ein Hauch von Marrakech in Cadolzburg

© Florian Burghardt

„Wir gehen von einem großen Nachholbedürfnis bei den Menschen aus. Wenn dann noch ein kulinarisches Erlebnis winkt, werden auch in diesen Zeiten genug Gäste den Weg zu uns finden“, sagt Andreas Bilal Krebs überzeugt, der Anfang September mit Karima Taouil das Marrakech Restaurant eröffnet hat. „Wir verbinden hier berberische, andalusische, afrikanische, osmanische und europäische Einflüsse – die kulinarischen Spuren von Nomaden, Einwanderern und Kolonialmächten“, erklärt Krebs. Der gebürtige Erlanger hat marokkanische Verwandtschaft und mit ihr das nordafrikanische Essen für sich entdeckt.
Gastronomisch ist der Werbefotograf mit Schwerpunkt Food-Fotografie aber ein Quereinsteiger. Deshalb ist er sehr froh darüber, dass Köchin und Chefin Taouil viel gastronomische Erfahrung mitbringt. Seinen Plan, im Fürther Raum ein marokkanisches Restaurant zu eröffnen, hat sie von Anfang an unterstützt und als Hauptgesellschafterin mit umgesetzt.

Tangiya kommt im Tonkrug

Die namentliche Anlehnung an die frühere marokkanische Hauptstadt drückt sich unter anderem durch Tangiya aus. Dieses traditionelle Gericht, das es nur in Marrakesch und Umgebung gibt, steht immer samstags mit auf der Karte. „Tangiya ist eine Fleischzubereitung in einem speziellen Tonkrug, der erst am Tisch auf den Teller gestürzt wird“, sagt der Chef. Viele weitere Rezepte seien zwar mediterran geprägt, würden sich in ihrer Würzung aber teilweise deutlich von der typisch italienischen und griechischen Küche unterscheiden.
„Es ist auch für jeden Geldbeutel etwas dabei, so dass sich fast zwangsläufig ein recht unterschiedliches Publikum einfindet“, meint der Neu-Gastronom.


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Alle Speisen und Getränke auf der Karte sind „halal“ zubereitet – also für Muslime „erlaubt“. Schwein und Alkohol stehen zum Beispiel nicht auf der Karte. Das Fleisch in den Gerichten stammt von Tieren, die ohne Betäubung geschlachtet wurden. Allerdings ist es bei dieser Methode üblich, dass der Metzger vor dem Schlachten beruhigend auf das Tier einspricht. „Dadurch wird die Ausschüttung von Stresshormonen verhindert, die sich nachteilig auf den Geschmack auswirken“, sagt Krebs. Diese besondere Qualität könne auch er als gebürtiger Franke herausschmecken.

Das Marrakech Restaurant (Zum Wasserhaus 2) bietet aktuell (unter Einhaltung der Corona-Bestimmungen) 32 Sitzplätze im Außen- und 30 im stilecht gestalteten Innenbereich. Geöffnet ist an allen Tagen von 11 bis 14.30 Uhr und von 17.30 bis 22 Uhr. Montag ist Ruhetag. Am Sonntag gibt es zudem von 9 bis 14.30 Uhr ein marokkanisches Frühstücksbuffet zu erkunden. Gesucht wird noch Personal mit Affinität zur nordafrikanischen Küche.

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