Ein Wirt mit jeder Faser seines Körpers

22.8.2014, 15:55 Uhr
Ein Wirt mit jeder Faser seines Körpers

© Bösl

Jede Wette: Gäbe es den Beruf des Gastwirts noch nicht, Dieter Eger hätte ihn erfunden. Denn der Wirt der Forchheimer Brauereigaststätte Hebendanz lebt seinen Beruf mit jeder Faser seines Körpers: Hier wird man noch vom Chef persönlich begrüßt und es ist immer genug Zeit für einen persönlichen Plausch.

Seit 1579 gibt es die Brauerei Hebendanz in Forchheim, die quasi im Hinterhaus des schmucken Fachwerkhauses, nur einen Steinwurf vom historischen Rathaus entfernt, den süffigen Gerstensaft braut. Gut für Eger und seine Gäste, denn so geht das kühle Bier nie aus, und wer die spontane Grillfeier am Sonntagnachmittag begießen will, dem holt Eger schnell ein frisches Fässla aus der Brauerei.

Was dem Italiener sein Espresso an der Bar, ist dem Forchheimer sein Seidla in der „Schwemm“, dem langen Flur, der die Brauerei mit der Gaststätte verbindet: Hier finden die Stehtrinker Platz für ein frisch gezapftes Bier und einen kurzen Plausch, quasi ein Stammtisch zum Hinstellen.

Innen drin in der Gaststätte ist die Einrichtung fränkisch-schlicht, die Tische blank geschrubbt, Emaille-Schilder und historische Stadtansichten erfreuen den Gast. Weiße Tischdecken und allerhand Chichi sucht man vergebens, dafür haben die Stammtischler ihren festen Platz und für die Kartler liegen die Schafkopfkarten in der Schublade.

Die Speisekarte ist bodenständig regional: Täglich (außer montags) ist ab 10 Uhr in der Früh geöffnet, der Mittagstisch bietet Sattmacher für die Mittagspause (wie Leberkäs mit Spiegelei oder frisches Backhendl).

Nein, „Dosenfutter“ ist dem gelernten Metzger ein Graus: Einzig die Pfefferkörner zum Würzen, etwa fürs rösche Schäuferla, wie der Forchheimer es nennt, und die Kapern (für die hausgemachte Remouladensoße) kommen ihm als „Fertigprodukt“ an den Herd und auf die Teller.

Mehr als vier Hauptgerichte stehen am Sonntag nicht auf der Karte: Dafür wird fränkisch-saisonal aufgekocht — mit Kalbsrollbraten, Schäuferla oder Roulade. In den R-Monaten gibt’s frische Karpfen und in der Vorweihnachtszeit Ente und Gans. Auf der Abendkarte sind fränkische Brotzeiten wie Egers selbst gemachte Sulze, Presssack mit und ohne Musik, belegte Brote und für die Kalorienbeobachter(innen) Salat mit Zanderfilet die nötige Unterlage fürs Hebendanz.

Der Bringer beim Hebendanz aber sind die Schaschliks mit Spezialsoße und Pommes und die Pfannenschnitzel mit hausgemachtem Kartoffelsalat. Im Ausschank, selbstredend, Biere der Brauerei Hebendanz wie Export vom Fass, Pils, Posthalter Lager, Märzen Gold, Hefeweißbier und Bächla leicht. Das Seidla zu 2,20 beziehungsweise 2,50 Euro. Wer partout in der Brauereigaststätte zum Weinglas greifen will, dem wird Frankenwein vom Winzer Braun aus Volkach ausgeschenkt.

Bevor der Gast satt und zufrieden den Heimweg antritt, mahnt noch ein Sinnspruch in großen Lettern an der Wand zum Innehalten: „Zum Frühstück schmeckt ein Hebendanz gut, desgleichen zu Mittag und wer es abends trinken tut, ist frei von jeder Plag.“ Birgit Herrnleben

Foodblogs gibt es wie Sand am Meer. Seit fast zwei Jahren ist „Cookionista.Koch.Kunst“ am Netz, das die Nürnbergerin Karin Wittenstein (Wittenstein Tafelfreuden) unter www.cookionista.com zusammen mit Tochter Magdalena Ulrich ins Leben gerufen hat. Im November 2013 eröffnete Wittenstein dann den dazu passenden an der Nürnberger Burg. Dort gibt es allerlei Leckereien zu kaufen samt den passenden Kochbüchern.

Jetzt haben die beiden Frauen sich eine besondere Reise ausgedacht: Die erste „Cookionista.Koch.Kunst.Reise“ geht von Sonntag, 19. Oktober, bis Freitag, 24. Oktober, nach Berlin. Gemeinsam kann man dort kochen, genießen und Kunst entdecken. Ab 1395 Euro kostet die fünftägige Reise, man wohnt in den „Gorki Apartments“, kocht in einer Loftküche über den Dächern von Berlin und entdeckt zeitgenössische Kunst im Boros-Bunker.

Man speist vegan und international in Szene-Restaurants und besucht skurrile Orte wie das größte Kochbuch-Antiquariat in Deutschland. Alle Infos zur Kunstreise gibt es unter www.cookionista.com oder bei Karin Wittenstein unter (09 11) 88 81 61.

Die Stadt wird stiller, alle fahren in den Urlaub. Monika Bach vom “ beispielsweise verschwindet bis 10. September. Im Herbst startet der „Mathilde Tea Room“ dann wieder durch. Mit einem „Käsekuchen-Contest“, der am Sonntag, 28. September, ab 16 Uhr stattfindet. „Kein Käsekuchen ist wie der andere!“, sagt Mo Bach. Jeder finde seinen am besten.

Und erst die Variationsmöglichkeiten! Vom New-York- Cheesecake über Omas Kuchen mit und ohne Boden, mit Früchten oder Streuseln. Alle Hobby-Käsekuchen- Bäcker dürfen teilnehmen. Eine Fachjury, in der Mos Mutter, ein Konditor und einige Käsekuchen-Fans sitzen werden, bewertet, sprich: testet, dann jeden einzelnen Kuchen. Die Kriterien: Aussehen und Präsentation, Konsistenz, Geschmack und der Allgemeineindruck. Anmeldung unter info@mathilde-tea-room.de

Auch das macht Ferien — und zwar vom 1. bis zum 8. September. Also noch eine Woche Zeit, um dort mittags im Sonnenschein einen kleinen Happen zu essen. Und danach ein Haus weiter auf ein Eis ins Dolomiddi zu wandern. Die Küche muss renoviert werden, deswegen hat auch das Steichele“, noch bis 31. August zu. Aber bald sind die Sommerferien vorbei, die Restaurants wieder geöffnet und wir können ohne Ende essen gehen. Katja Jäkel

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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