Fehlender Fettabscheider beendet Erlanger "Suppenzeit"

18.8.2013, 23:59 Uhr
Fehlender Fettabscheider beendet Erlanger

© Bernd Böhner

"Ja der Fettabscheider war für mich ausschlaggebend“, bekräftigt Nikolina Pavlovic, Besitzerin der Suppenzeit. Dafür hätte sie rund 10.000 Euro investieren müssen. Bei so einer Investition muss man von Hause aus gut kalkulieren. Doch Nikolina Pavlovic hätte sich "gern an die Umweltauflagen gehalten“.

Leider habe sie jedoch nur einen Mietvertrag, der halbjährlich kündbar ist. "Wenn ich einen Mietvertrag mit fünf oder zehn Jahren Laufzeit gehabt hätte, hätte ich investiert“, sagt sie. Doch da sie nicht wusste, ob sie nächstes Jahr noch im Pförtnerhäuschen bleiben könne, habe sie Konsequenzen gezogen, sprich zum Beginn des Monats August gekündigt. Seit vergangener Woche ist die Suppenzeit passé.

Geschmack getroffen

Niemand bedauert das mehr als Nikolina Pavlovic. "Wir sind gut angekommen, haben mit unserem Konzept der gesunden, leichten Ernährung offenbar den Geschmack vieler Menschen getroffen“, freut sie sich nach dreieinhalb Jahren Suppenzeit, in denen sie nicht nur Kundenzuwachs verzeichnen konnte, sondern auch viel Lob und Zuspruch bekam. Jetzt will sie erst einmal eine kreative Pause einlegen und nachdenken, ob, wann, wo und womit sie weiter macht.

Ein bisschen trauert auch Norbert Kneuer von der gleichnamigen Beratungsgruppe & Gebäudemanagement GmbH, die das Gossen-Gelände samt Immobilien verwaltet und vermietet, der Suppenzeit nach. Denn auch er hat manches Mal eine Suppe im Pförtnerhäuschen oder auf der Grünfläche davor genossen. Aber ändern konnte und kann er daran nichts. "Wir wissen ja auch nicht, was mit dem Gelände passiert. Es handelt sich um ein Entwicklungsgebiet, da kann es schon sein, dass sich relativ kurzfristig etwas bewegt.“ Daher gebe es die Mietverträge mit halbjährlicher Kündigungsfrist.

Er glaube zwar nicht, dass es ganz schnell vermarktet wird. Selbst ein Investor benötige Zeit, um Pläne vorzulegen und sie genehmigt zu bekommen, bis er auf dem Gelände beginnen könnte, etwas abzureißen oder neu zu bauen.

Vor diesem Hintergrund könne er die Entscheidung von Nikolina Pavlovic gut verstehen, sagt der Gebäudemanager. Einstweilen werden die Räume im Pförtnerhäuschen vom beruflichen Fortbildungszentrum der bayerischen Wirtschaft (bfz) als Büro- und/oder Schulungsräume genutzt — ebenfalls befristet.

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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