Die "Auguste" hat im Künstlerhaus eröffnet

19.10.2015, 08:00 Uhr
Die

© Horst Linke

„Kann Spuren von schlechtem Gewis­sen enthalten“, lautet die mit einem Augenzwinkern versehene Ansage von Boris Hagel gegen eine große Fast-Food-Kette, die mit einem ähnlichen Spruch wirbt. Seit gestern hat das beliebte Bio-Burgerlokal „Auguste“ die Türen zu seinem neuen, größeren Restaurant im Nürnberger Künstlerhaus geöffnet.

Noch ein Burgerladen in der Innen­stadt? So mag der ein oder andere viel­leicht nun denken. Aber Hagel und sein Kompagnon Tom Kretschmer sind sich sicher, dass es ihr Konzept „Premium Junkfood“ noch nirgends gibt - nicht auf der ganzen Welt. „Wir arbeiten komplett nachhaltig, unsere Gerichte sind zu 100 Prozent bio-zerti­fiziert, wir kaufen nur bei Bauern aus der Region, machen alles selber und sind fair zu unseren Mitarbeitern, der Umwelt und zu den Tieren“, erklärt Boris Hagel.

Das Fleisch für die Burger kommt von vier verschiedenen Rinderrassen: Texas Longhorn, Angus, Hereford und Charolais. Die Tiere wachsen auf fränkischen Weiden auf und werden regelmäßig von den Gastronomen besucht. Was für die Speisekarte gilt, soll sich auch in der Einrichtung der alten Kulturwirtschaft widerspiegeln. Upcycling lautet hier das Motto, das mit dem Berliner Verein „Trial & Error“ umgesetzt wurde.

Die Barverkleidung ist der Balkon eines alten Bauernhauses, an den sich höhere Tische anschmiegen, so dass der Gast quasi am Balkon sitzen kann. Alte Fenster dienen als Vitrine für Gläser, leere Essensverpackungen als Lampenschirme, und mit Biohanf­jacken sind die Bänke bezogen. Von der Decke hängen an Kleiderbügeln bepflanzte Glasschüsseln.

Mit dem neuen Standort hofft Hagel auch auf internationale Gäste, die bereit sind, drei Euro mehr für einen Burger zu zahlen. Die einfachs­te Variante, der Bürger-Burger, kostet 8,50 Euro (125 Gramm), für den Long­hornbullen („eine Rarität“, 180 Gramm) zahlt man 16 Euro.

Außerdem gibt es sechs verschie­dene vegetarische/vegane Burger ab 8,90 Euro im Angebot sowie Curry­wurst mit Beilage (9,50 Euro), Salate (ab 8,90 Euro) und Desserts. Zur Mit­tagszeit bieten Kretschmer und Hagel Bürger-Burger, Currywurst und ein wechselndes fleischhaltiges und fleischloses Gericht vergünstigt an.

Am alten Standort in der Südstadt bleibt der kleine Bruder der „Augus­te“, der „Klein August“, der nach einer Renovierung am 1. November wieder aufmacht - mit „frecherem Konzept und Südstadt-konformeren Preisen“, sagt Boris Hagel. Stefanie Goebel

Neue Pächterin für den „Ket­tensteg“

Es ist schon ein Kreuz mit dem „Ket­tensteg“. Im April 2014 hatten Tun­cay Türüc und seine Frau Johanna das Traditionslokal übernommen und wollten „an gute alte Zeiten anknüp­fen“. Nach knapp eineinhalb Jahren hat die Tucher-Brauerei nun wieder eine neue Pächterin für das bekannte Restaurant an der Pegnitz gefunden.

Für Elke Apfelbacher („Elke’s Bier­stadl“) ist der „Kettensteg“ ein „ech­tes Traumobjekt“, das sie schon seit Jahren bewirtschaften will. Die Gas­tronomin kann auf eine langjährige Erfahrung zurückblicken, die mit dem „Schwarzen Adler“ in Roth begann.

Sieben Jahre führte sie das „Karl’s Brückla“ in der Oberen Wörthstraße, bevor sie „“ am Albrecht-Dürer-Platz eröffnete. Der zieht nun samt Mobiliar in den ersten Stock von „Elke’s Bierstadl im Ketten­steg“, so der neue Name. Und auch dem Erdgeschoss will Frau Apfel­bacher ihre eigene Note verleihen, es schlicht „schöner machen“.

Am Herd steht Ehemann Roland Apfelbacher und verwöhnt seine Gäs­te mit fränkischen Spezialitäten von Bratwurst bis Schäufele. Voraussicht­lich am 11. November soll die Wieder­eröffnung groß gefeiert werden.

Aus „Café Lucas“ wird „Das Paul“

Neue Pächter, neuer Name: Nach knapp 18 Jahren schließt das „“ von Jürgen Singer. In den kommenden Wochen wird das Haus in der Kaiserstraße komplett renoviert, „das erkennt keiner danach wieder“, versprechen die neuen Päch­ter Richi Karatay („Australian Bar & Kitchen“) und Eike Steffen (früher Betriebsleiter im „Goija“).

Bereits am 27. November wollen sie ihr Café-Bar-Restaurant, das künftig „Das Paul“ heißen soll, runderneuert wiedereröff­nen. „Großstadtfeeling zum Wohlfüh­len“ soll in Erd- und Untergeschoss dann herrschen – vom Frühstück über den Mittagstisch, Kaffee und Kuchen bis zum nächtlichen Cocktail an der Bar. Jürgen Singer hat vor einigen Monaten das Burger-Restaurant „Five Diner“ am Obstmarkt eröffnet. Das „Tapasitos restaurante y bar“ in der Adlerstraße 22 ist ebenfalls in seinem Besitz.

Kulinar-Theater lockt nach Obertrubach

Bislang war Kulinar-Theater meist etwas für Fleischesser oder Vegeta­rier. Nun lockt „Die Liebe in den Zei­ten des Heuschnupfens“ am Samstag, 14. November, ins schöne Obertru­bach. Einen Genuss in vier veganen Gängen will die Comedy-Truppe Urvögel mitten im Herzen der Fränki­schen Schweiz, wo man eher Schäufe­le oder Forelle auf der Speisekarte erwartet, präsentieren.

Das Dinner im Gasthof „Drei Lin­den“ beginnt mit Avocado-Salsa mit Ananas und Ingwer, ein Cassissorbet auf Kokos-Sojajoghurt ist der zweite Gang, gefolgt von Linsenbraten mit Kartoffel-Kürbisgemüse. Als Dessert wird vegane Schoko-Erdnusscreme mit Apfel-Zimtgrütze gereicht.

In „Die Liebe in den Zeiten des Heu­schnupfens“ widmen sich die beiden Ur-Urvögel Claudia Kurrle und Peter Knobloch dem ewigen Thema Mann und Frau. Sie schleichen sich in die Höhlen der Neandertaler, werfen sich in das wilde Treiben Roms und lugen hinter mittelalterliche Klostermau­ern. Aber: Ob Keule oder Laptop, Mann und Frau passen einfach nicht zueinander.

Das Vier-Gänge-Menü kostet 59,50 Euro, Karten gibt es per E-Mail an info@drei-linden.com, tele­fonisch unter (09245) 9188 oder an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Einlass ist um 18.30 Uhr, der Abend beginnt um 19 Uhr. Katja Jäkel

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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