Neueröffnung der Prinzenbar im ehemaligen Café Noris

7.10.2009, 00:00 Uhr
Neueröffnung der Prinzenbar im ehemaligen Café Noris

© Gerullis

Die Prinzenbar ausgerechnet hier wieder aufleben zu lassen, das war ein Schnapsidee im wahren Wortsinne: Bei einem Kneipenbummel stolperte Tobias Tengler-Boehm, Geschäftsführer des Clubs «Stars & Stairs», zufällig ins Cafe Noris – und war zugleich entsetzt und begeistert: «So schön trashig!» Spontan beschloss er, seinen nahenden 28. Geburtstag in diesem unkonventionellen Ambiente zu feiern statt in einem der üblichen Szene-Schuppen. Und dann kam auch der Wunsch: «Diesen Laden will ich haben!»

Mehrere Gastronomen hatten das schon vergeblich versucht, ein Wechsel des Hausbesitzers machte es möglich. Und weil das Betreiber-Trio des «Stars & Stairs» neben etlichen anderen Cafés auch einst die Prinzenbar gegründet hatte, bedankt es sich beim Club-Geschäftsführer nun für die Arbeit der letzten Jahre: Tobias ist jetzt Chef der neuen Prinzenbar, die Gründer Patrick, Holger und Handi halten sich als Unterstützer im Hintergrund.

Ziemlich genau zehn Jahre ist es jetzt her, dass sie die Bar bei der Burg aufmachten – damals noch als BWL-Studenten an der Nürnberger WiSo. «Es war unsere erste Bar, wir haben sie nebenbei zusammengebastelt, alles selbst gemacht in nur zwei Monaten», erinnert sich Handi Meyer. Jetzt wird sie etwas hochwertiger eingerichtet und professioneller aufgezogen, aber es ist immer noch die Prinzenbar: «Wir haben einige Deko-Objekte mitgenommen, zum Beispiel die Ritterschilde und Waffen. Aber es gibt auch ein neues Konzept.»

Dazu gehört eine Altersbeschränkung: Werktags ist der Einlass ab 21 Jahren, am Wochenende sogar erst ab 25 Jahren. Letzteres zunächst nur als Test. Der Gedanke dahinter: Es gibt in Nürnberg zu viele Läden für das ganz junge Publikum – in denen sich die erwachsenen Gäste noch älter fühlen, als sie ohnehin schon sind. Und es gibt zu wenige «Vorglühstationen» für die Clubs und Diskos: Bars mit Partystimmung, in denen zu später Stunde auch mal getanzt wird. Die Prinzenbar will die Musik und den Platz dafür schaffen.

Der Laden soll mit schickem Design punkten und trotzdem verspielt sein: Neben Kicker und Dart gibt es nun auch eine Jukebox – die von den Machern aus Selbstschutzgründen sehr sorgfältig gefüllt wird. «Da könnte Fatboy Slim drin sein, was von den Stones, oder HipHop von De La Soul.»

Dienstags lautet das Motto «Jukebox Heroes», zu jedem Cocktail gibt es Chips fürs Gerät. An den anderen Tagen sorgen die Barkeeper und DJs für die Musik – von Partyhits bis Elektro. Der große Bildschirm neben der Theke soll Mittwochs zum Einsatz kommen: Beim Mädchenabend mit Serien wie «Sex & The City» oder «Lipstick Jungle». Und vielleicht auch mal bei Karaoke-Einlagen . . .

Aber noch sieht die Bar eher nach Baustelle aus. Überall liegen Kabel und Bretter herum, es riecht nach Farbe: «Wahrscheinlich wird noch am Freitag bis 19.45 Uhr geschraubt, und um 20 Uhr lassen wir dann die Leute rein.»