Kunstwerke an den Wänden, Cocktails auf der Karte

Nürnberg - Die "Streetart" ist längst keine Kunstform mehr, die man in dunklen Ecken auf der Straße suchen muss, längst hat sie an Renommee gewonnen. Dominik Szabo und Bastian Tschoepe sind jetzt den nächsten Schritt gegangen – und widmen ihr gleich ein komplettes gastronomisches Konzept.

„Streetart hat mich schon immer begeistert. Dass daraus jetzt direkt ein Café geworden ist, beruht eigentlich auf einem glücklichen Zufall“, erzählt Szabo, der seit einigen Jahren mit seinem Kompagnon das auf Cocktails spezialisierte Catering-Unternehmen „Hotmixers“ betreibt.

Für dieses habe man ein zentral gelegenes Lager gesucht und auch in der Inneren Laufer Gasse 8 gefunden – praktischerweise unterhalb einer gastronomisch erschlossenen und frei werdenden Fläche. Also kam das Lager in den Keller, und oben „haben wir versucht, die Straße in den Laden zu holen.“

Das bedeutet erst einmal, dass Wände und Boden weitgehend grau gehalten sind. Trist? Mitnichten. Neben selbst angefertigten Lampen aus Dachrinnen oder Skateboards haben Tschoepe und Szabo mit viel Liebe zum Detail eine angenehm-wohnliche Atmosphäre geschaffen. Mit einem „Mischkonzept statt des üblichen Einheitsbreis“ sind alle Sitzgelegenheiten mit Sofas und gemütlichen Sesseln im 50er Jahre-Stil bunt gemischt, dennoch in sich stimmig und zudem, „wie so ziemlich alles im Laden, käuflich erwerbbar“.

Das gilt freilich auch für die Kunstwerke: Verschiedenste Flächen bieten verschiedenste Möglichkeit für verschiedenste Stile – seien es die Skizzen des Tätowierers, großformatige Zeichnungen und Objekte oder kleine Designer-Stücke. Hier findet, an Aufhängungen befestigt, an Wände genagelt oder auch direkt gemalt, alles seinen Platz und potenzielle Käufer. Nun, nicht ganz „alles“: „Prinzipiell ist jeder Künstler herzlich eingeladen, sich bei uns vorzustellen“, so Szabo, „aber wir behalten uns natürlich die zu unserem Konzept passende Auswahl vor.“

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Der Vorteil der breiten inhaltlichen Fächerung: „Jede Ausstellung zieht andere Leute an, und das ist genau das, was wir uns wünschen: ein bunt gemischtes Multikulti-Publikum.“ Das kann sich nach Belieben an der Spezialität des Hauses laben – Cocktails, natürlich, die neben allen üblichen Verdächtigen die Karte dominieren und „trotz hoher Qualität zu moderaten Preisen“ zu haben sind (Klassiker wie Cuba Libre für 6,80 Euro, Strongs wie der Mai Tai ab 7,80 Euro, Longdrinks 6,50 Euro, Alkoholfrei 5,80 Euro; Bier, z. B. 0,5 Liter Tegernseer Helles für 3,20 Euro). Und vor allem „to go“! Zum Mitnehmen im Plastikgefäß will man’s aber vielleicht gar nicht, wenn erst mal der Frühling kommt und mit ihm die neuen Fenster, die aus dem „Streetart Café“ quasi eine große Terrasse machen.

Bis dahin ist aber noch Zeit. Genug, um am Konzept zu häkeln und zu falten, über Kleinkunst wie Poetry Slam und Musiker nachzudenken, über eine Erweiterung als Tagescafé mit Kaffee und Kuchen und vor allem viel Zeit für Kunstfreunde, sich auf Entdeckungsreise zu begeben.

Vorzugsweise eingekuschelt auf der Fensterbank – darunter befindet sich nämlich die Heizung...

Mehr Informationen über das Streetart Café in unserer Rubrik Essen und Trinken!