Mitten in Nürnberg italienische Luft schnuppern

8.8.2016, 07:46 Uhr
Mitten in Nürnberg italienische Luft schnuppern

© Berny Meyer

Endlich Ferien! Die kann man wunderbar in zwei kleinen Lokalen einläuten und dabei ein bisschen Urlaubsluft schnuppern. Italienische nämlich.

In der Vitrine locken Antipasti, wie ein feiner Kichererbsensalat, mit Sardellen gefüllte Zucchini oder gegrillte Auberginen samt italienischem Kartoffelsalat und ein mit Ricotta, weißem Pesto und "Geheimzutaten", gefüllter Blätterteigstrudel. Alles "fatto in casa" - hausgemacht also, sagt Giancarlo Muci, der das "" in der Johannisstraße zusammen mit seiner Frau Kristina Wagner führt. Erfahrung sammelte der ausgebildete Koch im Lokal "Gaststätte am Marienberg", das seinen Eltern 25 Jahre lang gehörte. Im März dieses Jahres verkauften die Eltern, der Sohn wollte die Gaststätte nicht übernehmen. "Ich möchte feine, kleine Küche anbieten, nicht für 200 Gäste kochen", sagt Muci.

Die Bar "Stella" in Johannis stand zum Verkauf und Muci musste nicht lange überlegen. Den Namen behielt das Ehepaar, "er hat uns gefallen", so seine Frau. Das kleine Café wurde aufwendig renoviert, neue Möbel gekauft und dann wieder eröffnet. Als Tagesbar sehen die beiden ihr "Stella", in der man seinen Kaffee von Fortezza trinkt, aber auch als "Ristorantino", in dem feine Nudeln und mehr auf den Teller kommen.

An der großen Tafel an der Wand stehen Pizza und Pasta-Gerichte, die alle frisch zubereitet werden. Eine Pizza Margherita kostet 5,50, eine vegetarisch belegte 8,50 Euro. Muci entscheidet spontan, was er kocht. Pasta Pugliese beispielsweise mit angebratener Salsiccia. Oder auch Spaghetti Carbonara mit Speck und Ei (Nudelgerichte zwischen 7,50 und 10,50 Euro).

Giancarlo hat immer ein besonderes Tagesgericht in petto, zum Beispiel frischen, gegrillten Oktopus. Die Weine, darunter ein sehr spritziger Rosé frizzante, liefert der Feinkosthandel "Il Nuraghe", genauso wie Wurst- und Käsewaren. Naschkatzen macht Kristina mit selbst Gebackenem wie Hefezopf oder Cornetti zum Cappuccino glücklich. Wer mag, kann das "Stella" mieten oder sich von Muci und Wagner zu Hause verwöhnen lassen. Die beiden haben auch einen Cateringservice.

Mitten in Nürnberg italienische Luft schnuppern

© Roland Fengler

In der Cafébar "Mascalzone" fühlt man sich wie in Italien

heißt so viel wie frech, sagt Francesca Gherardi. Und hat so ihre kleine Cafébar in der Kappengasse genannt, die sie zusammen mit ihrem Mann und ihrem Vater seit kurzem führt. Während der Europameisterschaft platzte die Bar aus allen Nähten - so lange die Italiener noch mitspielen durften. Aber auch ohne EM fühlt man sich wie im Land des "Dolce Vita". Ein italienischer Radiosender ist aufgedreht, es gibt leckere Cornetti gefüllt mit Crema oder Schokolade, die einen schwelgen lassen, sowie perfekten Cappuccino (zusammen für 3,50 Euro).

Über der Theke hängt ein Foto der Geisterstadt Craco in der Basilikata, aus der die Familie stammt. Und eine große Tafel kündet von den Spezialitäten, die die Küche so herstellt. Friselle zum Beispiel (3,50 Euro), ein aufgeschnittenes und ein zweites Mal gebackenes Brot mit Öl und frischen Tomaten belegt. Diverse Antipasti, die von den Gästen sehr gelobt werden (5,50 Euro) oder auch das Nutellamisu, eine Abwandlung des Tiramisu. Außerdem haben die Betreiber einen Blick für guten Wein jenseits von Valpolicella und Pinot Grigio.

Das spanische Restaurant "Al Plato" ist geschlossen

Schluss mit Tapas und Platos: Das spanische Restaurant "Al Plato" im "Hotel Elch" in der Irrerstraße gibt es ja leider nicht mehr. Doch Hotel-Inhaber Robert Horka, dem auch das Restaurant "Opatija" samt "Hotel Hauser" gehört, hat sich etwas Neues für das frühere Lokal ausgedacht. Die nun umbenannte kann ab sofort gemietet werden. 30 Personen bekommt man bei Geburtstagen oder auch Weihnachtsfeiern unter, das Catering kommt aus dem Hause "Opatija", Infos und Reservierung unter (09 11) 22 71 96.

Im "Glanz & Gloria" gehen im September die Lichter aus

Noch bis 11. September kann man die Küche im "" in der Theodorstraße genießen, dann gehen auch in diesem beliebten Restaurant nahe der Wöhrder Wiese leider die Lichter aus. Petra Hofbeck und ihr Mann Michael Hass haben den Mietvertrag nicht verlängert, weil die Kosten immer weiter steigen.

Das Lokal hatte sich seit seiner Eröffnung 2009 in dem schönen Gründerzeit-Viertel etabliert und sich einen guten Namen mit Hass' leckerer Hausmannskost gemacht. Zur Weihnachtszeit war oft kein Platz im "Glanz & Gloria" zu finden. Die fehlenden Parkplätze und eine Baustelle vor der Tür waren jedoch nicht förderlich für den Umsatz. "Wir wollen jetzt erst einmal durchatmen und in Ruhe überlegen, wie es weitergeht", sagt Petra Hofbeck. Wer in der Zukunft das schöne Lokal bewirtschaften wird, ist noch nicht klar.

Die "Badewanne" ersetzt den Club "360 Grad"

Im Mai schloss der Club "360 Grad" in der Adlerstraße, am 27. August öffnet er rundsaniert mit neuem Konzept, Namen und Betreibern als "" wieder seine Türen. Hinter dem Lokal stecken David Hlavacek, Karl Walus und Alexander Hupfer, bekannt durch das mittlerweile geschlossene "King Lui" und die "Coyote Bar2 sowie die Cafébar "Fortezza" in der Krebsgasse. "Alternativ, urban und szenig" soll die "Badewanne" werden, sagt Alexander Hupfer.

Während es samstags technoid zugeht, findet sich für den Freitag ein breites Publikum bei wechselnden Veranstaltungen, wie "ard Vibes" "Buckshot", "Panda Party" oder "Jeden Tag ein Set". Mittwochs gibt es dann Techhouse, House und Black auf die Ohren. In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist ab 6 Uhr auch eine Afterhour geplant. 50 Tonnen Schutt haben die Herren aus dem ehemaligen "360 Grad" herausgetragen. Aber Hupfer verrät nur so viel: "Es wird rough", also rauh und berlinerisch. "Wir wollen uns da bedeckt halten!"

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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