Pächterin wagt Neustart im Hummelsteiner Park

13.6.2017, 08:00 Uhr
Pächterin wagt Neustart im Hummelsteiner Park

© Foto: Martin Schülbe

Die neuen Schilder sind noch nicht an der Hauswand angebracht. Auf ihnen wird jedoch nicht, wie seit so vielen Jahren, "Restaurant Hummelsteiner Park" stehen. "Wir haben uns entschlossen, das Restaurant fortan schlicht '' zu nennen", kündigt Alexandra Palazzotto an. Sie will dem Haus ihre eigene Handschrift geben, den Neuanfang sichtbar machen. Überhaupt müsse sich jetzt erst mal rumsprechen, dass hier wieder Essen serviert wird. "Die Menschen, die es erfahren, reagieren emotional", so Palazzotto. "Sie atmen auf, dass man hier wieder hingehen kann."

Nachdem Eigentümer Heinz Christ das Restaurant im April 2015 geschlossen hatte und sich seitdem auf den separaten Betrieb des angrenzenden "Biergarten Hummelsteiner Park" konzentriert, war lange kein Nachfolger zu finden. "Ich wollte einen Pächter, der weiterhin fränkische Küche anbietet", so der 75-Jährige. Immerhin habe das Haus eine Tradition seit 1724, mit der dürfe man nicht einfach brechen. Auch Investoren waren zwischenzeitlich an dem Objekt interessiert, wollten hier Wohnraum schaffen.

Vor gut einem Monat pachtete die Tucher-Brauerei das Restaurant und erneuerte erst einmal Küche und Gartenbestuhlung, so Christ. Tucher wandte sich an Palazzotto, die bereits seit 2014 erfolgreich das Hexenhäusle betreibt – und die nahm das Angebot an. Am 1. Juni folgte schließlich die Eröffnung des "Hummelstein".

Palazzotto kündigt fränkisch-mediterrane Küche an. "Mit Dscheyhun Muradov habe ich auch einen tollen, kreativen Küchenpartner an meiner Seite", berichtet sie und verspricht, dass neben fränkischen Spezialitäten wie Nürnberger Bratwürstchen und Schäufele auch einige neue, einfallsreiche Gerichte serviert werden. Es werde Wert auf regionale Zutaten und saisonale Angebote gelegt.

Auch für Schüler

Sie hat viele Ideen, etwa für einen regelmäßigen Sonntagsbrunch oder eine "Französische Woche". Jetzt wolle sie aber erst eine Basis schaffen, so Palazzotto: "Da freuen wir uns natürlich, wenn unsere Gäste uns Feedback geben." So will sie jetzt beispielsweise mit ihrem Mittagstisch-Angebot locken, das auch für Schüler eine Alternative – beispielsweise zum Supermarkt an der Ecke – sein könne. Im Vergleich zum Hexenhäusle, das zwar einen großen Biergarten, aber einen relativ kleinen Gastraum hat, stehen ihr hier 120 Biergartenplätze und 85 im Innenbereich zur Verfügung. "Hier kann ich was draus machen", ist sie sich sicher.

Das Hexenhäusle wird die 46-Jährige, die eigentlich Kunstgeschichte studiert hat, natürlich weiterführen. Schon während ihres Studiums hat sie in den Cafés Sebald und Lorenz ihre gastronomische Laufbahn begonnen und eine Leidenschaft für den Beruf entwickelt. Palazzotto: "Ich bin einfach gerne für meine Gäste da."

Verwandte Themen


Keine Kommentare