Sushi-Kunst von Herzen

16.1.2015, 20:43 Uhr
Sushi-Kunst von Herzen

© Michael Matejka

Keine leichte Aufgabe, liegt das jüngste Mitglied der „Hiro Sakao“-Familie doch direkt neben dem Neuen Museum mit seiner außergewöhnlichen Architektur. Viele Gastronomen sind zuvor schon am Standort in der Luitpoldstraße 3 gescheitert.

Für „Kokoro“, was im Japanischen so viel wie „von Herzen“ bedeutet, soll der Ort „im Herzen von Nürnberg“ nun genau der Richtige sein. „Wir sind froh, am Klarissenplatz sein zu dürfen. Er ist einer der schönsten Plätze in Nürnberg“, erklärt die Inhaberin Nga Nguyen. Dass an diesem Standort bereits fünf Gastronomen innerhalb weniger Jahre gescheitert sind, schreckt sie nicht ab. Es motiviert sie eher. „Da sind wir zuversichtlich. In Fürth liegt unser Restaurant ja auch eher in einer schwierigen Lage, aber das Geschäft läuft trotzdem gut.“

Beste Startbedingungen bringt das neueste Projekt der „Hiro Sakao“-Kette also schon mal mit. Bereits in Fürth und Erlangen sind die Sushi-Restaurants bestens besucht. Ohne Reservierung bekommt man keinen Platz, es ist immer voll dort. Selbst mit Studenten, die eigentlich eher einen kleinen Geldbeutel zur Verfügung haben, erzählt ein Erlanger Stammgast beim Pre-Opening am Donnerstag. Das Event ist ein voller Erfolg. Draußen eine lange Schlange, drinnen kein freier Zentimeter mehr. Bis zu 350 Gäste quetschen sich an dem Abend in die mittelgroßen Räume. Eigentlich sind sie künftig auf „nur“ 46 Sitzplätze ausgelegt — „für den Anfang“.

Der Gang zum Büfett gestaltet sich als Herausforderung. Für die außergewöhnlichen Sushi-Kreationen nimmt das der ein oder andere Promi aus der Region aber gern auf sich. Inside-Out-Rollen mit Avocado-Umhüllung und Kaviar-Topping: Da lohnt sich die lange Wartezeit am Büfett, finden offenbar auch Immobilienmogul Gerd Schmelzer und Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung, die sich die Eröffnung nicht entgehen lassen.

Zubereitet wird das Essen von Sushi-Meister Atsuhito Suzuki, der auch künftig das Sushi-Messer in der Küche des „Kokoro“ schwingen wird. Er ist der Vater von Nga Nguyen und stammt ursprünglich aus Japan. In Tokio hat er das wohlschmeckende „Handwerk“ gelernt und auch in München bereits in so manchem hochkarätigen Restaurant wie dem „Hilton“ gearbeitet.

„Wir richten uns bei der Zubereitung unserer Speisen nach den Grundsäulen der japanischen Küche", erklärt Nguyen. Dazu gehört auch das bewusste Einkaufen der Zutaten: „Sie müssen miteinander harmonieren, genau aufeinander abgestimmt und natürlich regional sein.“ Wichtig ist auch die Zubereitung des Fischs. Das fängt schon beim richtigen Entgräten an.

Doch es gibt nicht nur Sushi, es werden auch einige gegrillte Gerichte, zum Beispiel mit Teriyaki-Soße, angeboten. Außerdem werden Tapas, also kleine Gerichte aus der chinesischen Küche wie gedämpfte Teigtaschen, oder Ausgefallenes wie das Thunfisch-Tatar in der Speisekarte stehen. Also, nach dem nächsten (physisch wie auch psychisch) anstrengenden Besuch einer Kunstausstellung im Neuen Museum ruhig mal eine kleine Auszeit nach japanischer Art gönnen.

Mehr Informationen über das Kokoro in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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