Tester loben die Raffinesse der Küche

1.12.2013, 13:00 Uhr
Tester loben die Raffinesse der Küche

© Petra Kellner/nn

Erstmals steht der Landgasthof Meier im neuen Gourmet-Führer Gault Millau, die Küche wurde mit 14 (von 20 möglichen) Punkten bewertet — für einen „Neuling“ ein beachtlicher Einstieg.

Michael Meier weiß nicht, wann die Restauranttester bei ihm und seiner Frau Claudia im Lokal waren. Sie haben sich nicht zu erkennen gegeben, auch später nicht. Da sie aber in ihrer Kritik vom „üppigen Bio-Kräutergarten“ und dem „Gastgarten unter alten Bäumen“ schwärmen, muss es wohl im Sommer gewesen sein. Und offensichtlich hat es ihnen geschmeckt. Herausgestellt wird vor allem die „Raffinesse der Gerichte“, die „äußerst schonend gegart“ worden seien.

Tester loben die Raffinesse der Küche

© Petra Kellner

Über derartiges Lob freut sich der gelernte Koch und Metzger Michael Meier natürlich. Denn er versteht sich als solider Handwerker, vertraut auf die gute Qualität der Grundprodukte aus regionaler Erzeugung und will jedes Gericht möglichst perfekt auf den Tisch bringen. Dabei verzichtet er gänzlich auf Aromastoffe wie Geschmacksverstärker, die kräftige Soße basiert allein auf einem lange einreduzierten Fond, das Fleisch wird mariniert und dann eben bei milder Hitze „äußerst schonend gegart“.

Das hat auch die Vertreter der Slowfood-Bewegung überzeugt, die, ursprünglich in Italien gegründet, auch hierzulande immer mehr Anhänger findet. Deren Credo: Produkte aus der Region und eben der Verzicht auf Zusätze. Mit Juradistl-Lamm oder Wild und Fisch aus den umliegenden Wäldern und Gewässern konnte Meier punkten — und schaffte mit „Essen wie es von Natur aus schmeckt“ die Aufnahme in den völlig neuen „Genussführer Deutschland“ von Slowfood.

Großer Ansporn

Die Zeitschrift „Der Feinschmecker“ listet den Landgasthof in einem Beilagen-Büchlein unter den 800 besten Restaurants Deutschlands auf und in der wohl bekanntesten Bibel des guten Geschmacks, dem Guide Michelin war Hilzhofen bereits zum zweiten Mal in Folge einen „Bib Gourmand“ wert: Mit diesem Symbol werden Häuser ausgezeichnet, die „sorgfältig zubereitete und preiswerte Mahlzeiten“ anbieten. Meier, dem am Herd zusammen mit den Azubis acht bis zehn Köche zur Seite stehen und der sich vor allem am Schlachttag beim Wursten auf seinen Vater Michael verlassen kann, sieht die Fülle an Zustimmung vor allem als Ansporn, zusammen mit seinem Team weiter anständig zu arbeiten und beste Qualität aufzutischen — wobei bei dem bodenständigen Hilzhofener keine Gefahr besteht, abzuheben: „Unser Ziel ist es sicher nicht, ein Sternerestaurant zu werden“, sagt Meier, denn bei ihm soll sich jeder wohlfühlen, die Leute am Stammtisch genau so wie die Gäste vom benachbarten Golfplatz.

Und deshalb bekommen Brat- und Leberwurst die gleiche Zuwendung wie feinstes Filet. Im Wettbewerb „Bayerische Küche“ des Hotel- und Gaststättenverbandes gab es dafür die höchste Auszeichnung mit drei Rauten: „Bayerische Küche in Bestform“.

Mehr Informationen zum Landgasthof Meier in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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